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Eurobike 2023: Rad-Trend hält an - immer mehr satteln um

Wirtschaftspressekonferenz: Zwar normalisiert sich der Markt, doch nach dem Corona-Boom des Bikens bleiben viele dem Fahrrad treu. Und es kommen jährlich sieben Prozent Radler dazu.

Biken liegt weiter voll im Trend: Moderation Frank Puscher, Kevin Mayne, CEO Cycling Industries Europe, Deborah Wu, Managing Director KMC Global GmbH, Manuel Marsilio, General Manager Confederation of the European Bicycle Industry ( CONEBI), Stefan Reisinger, Geschäftsführer fairnamic GmbH. | Foto: Eurobike
Biken liegt weiter voll im Trend: Moderation Frank Puscher, Kevin Mayne, CEO Cycling Industries Europe, Deborah Wu, Managing Director KMC Global GmbH, Manuel Marsilio, General Manager Confederation of the European Bicycle Industry ( CONEBI), Stefan Reisinger, Geschäftsführer fairnamic GmbH. | Foto: Eurobike
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Johannes Reichel

Die Fahrradbranche eilte zuletzt von Hoch zu Hoch und ist mit Blick auf Umsätze und Beschäftigungszahlen in dieser Zeit ein global noch wichtigerer Wirtschaftszweig geworden, so lautet das Fazit bei der Wirtschaftspressekonferenz zur Eurobike, die am Mittwoch in Frankfurt gestartet ist. Zuletzt habe sich der Markt normalisiert. Die Branche zeigte sich mittelfristig aber sehr optimistisch, insbesondere weil das Radfahren weiterhin beliebter wird. Das eigentliche Produkt der Branche sei das Radfahren selbst. Dessen Popularität scheint keinen Abriss zu nehmen, meint Kevin Mayne, Teilnehmer der Pressekonferenz und CEO des Verbandes Cycling Industries Europe (CIE).

„Die wirtschaftliche Grundlage unserer Branche ist in einem fantastischen Zustand. Die Regierungen auf allen Ebenen – auf EU-, nationalem, kommunalem und regionalem Level – investieren, wodurch jedes Jahr etwa sieben Prozent neue Radfahrer hinzukommen. Die Radfahrer, die wir während der Pandemie geschaffen haben, fahren weiterhin. Dadurch, dass die Menschen wieder vermehrt ihre Arbeitsstätten aufsuchen, steigt die Zahl der täglichen Radfahrer sogar noch weiter an. Das Wachstum ist nicht so hoch wie während der Pandemie, aber das ist echte Marktentwicklung. Andere Branchen schauen neidisch auf das Radfahren, nirgendwo sonst in der Mobilität und im Tourismus gibt es solche Zahlen", freut sich Mayne.

Die Lieferkette schnurrt wieder

Laut CIE dürfte es noch eine Weile dauern, bis die Millionen von Fahrrädern, die in den Pandemiejahren 2020, 2021 und bis hinein in 2022 gekauft wurden, ersetzt werden. Die Fahrradindustrie sah sich in den letzten Jahren mit einer hohen Nachfrage konfrontiert, die pandemiebedingt kaum vom Angebot gedeckt werden konnte. Nicht nur in Deutschland präsentiert sich inzwischen eine andere Situation. Hierzulande ist die Saison verhalten gestartet, begründet durch wechselhaftes Wetter bis in den Mai hinein, die Inflation und gestiegene Energiekosten. Mittlerweile bessert sich diese Situation, die Verbraucher profitieren von einer breiten Auswahl im Handel in einem wettbewerbsintensiven Marktumfeld.

Sharing und Abo auch bei Rädern im Trend - und E-Bikes

Für den künftigen Erfolg müsse die Branche einige disruptive Entwicklungen im Auge behalten. Neue Verbraucherbedürfnisse wie Sharing- und Abo-Modelle gelte es zu bedienen und mit branchenfremden Akteuren, etwa aus dem Automotive-Sektor, umzugehen. In den Nuancen der wirtschaftlichen Entwicklung der Branche lassen sich nach der Anaylse auch nach den Quantensprung-Jahren weiterhin positive Trends ausmachen. Vor allem E-Bikes bringen die Gesamtwirtschaft im Hinblick auf Jobs und Investments voran. Die Politik beobachtet diesen Trend genau.

Europa ist der wertvollste Markt

Der europäische Fahrradmarkt sei der global betrachtet wertvollste Markt, so Manuel Marsilio, Geschäftsführer der Konföderation der europäischen Fahrradindustrie (Conebi): „Trotz der Verlangsamung der Fahrradverkäufe in Europa im Jahr 2022 ist der Gesamttrend der Branche und des Marktes positiv: Der Verkauf von E-Bikes stieg um fast neun Prozent und die Produktion um 19 Prozent im Vergleich zu 2021. Der Umsatz mit Fahrrädern und E-Bikes wuchs um mehr als sieben Prozent, die Investitionen stiegen um mehr als 14 Prozent und die direkten und indirekten Arbeitsplätze erreichten das Rekordniveau von 190.000.“

Fahrradbranche schafft auch Arbeitsplätze im Tourismus

Mit Blick auf die Beschäftigung profitieren auch industrieferne Sektoren wie der Tourismus von Fahrrädern und E-Bikes. In Deutschland arbeiteten beispielsweise laut einem Bericht der Agentur T3 2022 rund 63.000 Menschen in den Sektoren Herstellung, Handel und Dienstleistungen. Hinzu kamen 263.000 Stellen im Bereich des Fahrradtourismus. Die Fahrradbranche ist damit eine ernst zu nehmende Größe geworden und ist mit der Eurobike inmitten Europas gut repräsentiert. 80 Prozent der in Europa verkauften E-Bikes werden auch hier montiert.

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