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Eurobike 2022: Starkes Signal Richtung Verkehrswende

Eine Bikeschau wird zur Verkehrswendemesse: Die Erstausgabe am Standort Frankfurt übertraf die Erwartungen und zog an fünf Tagen knapp 34.000 Fachbesucher und gut 23.000 Fahrradfans an. Politischer denn je, setzt die Messe auch ein klares Signal für nachhaltige Mobilität.

Faktor Fahrradindustrie: Auch Verkehrsminister Volker Wissing wollte nicht fehlen und stattete der Messe zum boomenden Transportmittel einen Besuch ab. Passenderweise schaute er beim Automobilzulieferer und E-Bike-Spezialisten Bosch vorbei, der der Welten unter einem Dach vereint, wie Bosch eBike-system-Geschäftsführer Claus Fischer erklärte (links). | Foto: Eurobike
Faktor Fahrradindustrie: Auch Verkehrsminister Volker Wissing wollte nicht fehlen und stattete der Messe zum boomenden Transportmittel einen Besuch ab. Passenderweise schaute er beim Automobilzulieferer und E-Bike-Spezialisten Bosch vorbei, der der Welten unter einem Dach vereint, wie Bosch eBike-system-Geschäftsführer Claus Fischer erklärte (links). | Foto: Eurobike
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Johannes Reichel

Der Veranstalter der Messe Eurobike Fairnamic, die erstmals in Frankfurt stattfand, hat ein überaus positives Fazit gezogen. An fünf Messetagen kamen 33.780 Fachbesucher und 27.370 Fahrradfans am Wochenende in die neue Eurobike City Frankfurt. 2021 in Friedrichshafen waren es 18.770 Fachbesucher und 13.424 Fahrradfans. Aus 105 Nationen kommend habe das Publikum am Main den hohen Bedarf der Branche gespiegelt, sich wieder persönlich zu begegnen, um die globalen Radtrends zu erleben und gemeinsam in die Zukunft zu blicken. Fairnamic-Geschäftsführer Stefan Reisinger zeigte sich erfreut über den Premierenerfolg, an dem mehr als 1.500 ausstellende Unternehmen teilnahmen.

„Ein qualitativ hochwertiges und sehr internationales Publikum hat die 30. Eurobike besucht. Trotz Reiserestriktionen, Flugstreichungen und coronabedingten Ausfällen wurde ein Niveau erreicht, wie wir es zuletzt vor der Pandemie kannten. Industrie, Handel, Politik und alle Radfans senden ein klares Signal aus Frankfurt: Der Radverkehr muss weiter gestärkt werden. Die Eurobike ist für die Branche die weltweit wichtigste Plattform und nachhaltiger Motor, um diese Transformation zu beschleunigen", befand Reisinger.

An den Festival Days erlebten tausende Bikefans ebenfalls bei schönstem Wetter die Faszination Fahrrad und ließen sich von Testfahrten in der Demo Area, Radrennen und Actions Shows mit internationalen Stars der Szene begeistern. Die Eurobike 2022 sei ein innovationsgeladener Treffpunkt gewesen, auf der Hersteller aus aller Welt die Zukunft des Fahrrads mit all seinen Komponenten als Sportgerät, wie auch als begehrter Mobilitätsträger beleuchteten. Etablierte und viele neue Ausstellende spiegelten mit ihren Produkten die gegenwärtige Aufbruchsstimmung im Markt wider und schätzten den Face to Face-Austausch zu herausfordernden Themen wie internationale Handelsströme, Lieferketten, Nachhaltigkeit bis hin zur Versorgung der Konsumenten.

„Was für ein großartiger Auftakt! Die Hallen waren voll, die ausstellenden Unternehmen mit den Kontakten sehr zufrieden. Das Fremdeln mit dem neuen Messegelände war nach wenigen Stunden vorbei. Die politische Wahrnehmung, die Berichterstattung in den Publikumsmedien hat massiv zugenommen. So kann es in den kommenden Jahren mit der Weltleitmesse des Fahrrads gerne weitergehen", urteilte auch Burkhard Stork, Geschäftsführer Zweirad Industrie Verband (ZIV).

Auf den 140 000 Quadratmetern Hallen- und Freigeländeflächen der Messe Frankfurt sei bis zum Schluss gute Stimmung vorherrschend gewesen. „Die Eurobike 2022 hat in jeder Hinsicht unsere Erwartungen erfüllt: Die Organisation am neuen Standort lief reibungslos, wir hatten viele qualitativ gute Termine, die Stimmung war über alle Tage hinweg positiv. Der Umzug nach Frankfurt war für die gesamte Industrie eine großartige Entscheidung. Das Thema Zweiradmobilität ist damit in einer boomenden Metropole angekommen", lobte Susanne Puello, Geschäftsführerin von Pierer E-Bikes.

Fundamentaler Wandel in der urbanen Mobilität

Der fundamentale Wandel in der urbanen Mobilität zeigte sich vor allem in der Messehalle 8, die ganz unter dem Thema „Future Mobility“ konzipiert wurde. Von neuen Infrastruktur- und Logistiklösungen, über Batterietechnologien bis hin zu den Trendthemen Cargo Bikes und Start-ups wurde hier die große Bandbreite moderner Mobilitätsformen vorgestellt und im Rahmen vielfältiger Konferenzformate thematisiert. Die Eurobike ist die Plattform, wo die Vision der Wirtschaft klar aufgezeigt wird, sie aber auch übergreifend mit anderen Akteuren vorangebracht wird.

"Der infrastrukturelle Umbau oder die soziale Akzeptanz des Fahrrads ist nur gemeinsam zu schaffen", so der Veranstalter.

Herausragende Noten habe es von allen Beteiligten für die Qualität der Eurobike gegeben, so der Veranstalter. Internationale Handelsströme und die Versorgung bis zu den Endkunden fordern auch die Fahrradbranche heraus und wurden zur Eurobike besprochen. Die Zufriedenheit aller Besucherinnen und Besucher wurde bis zum letzten Messetag bestätigt und lag bei 93 Prozent.

Eurobike wird politischer

Von Messebeginn an unterstrich die Eurobike auch ihre starke Bedeutung für die Politik. So besuchten unter anderem Bundesverkehrsminister Volker Wissing, Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir und Staatssekretär Jens Deutschendorf die Messe. Gemeinsames Credo: Die Einsatzmöglichkeiten des Fahrrads wachsen ungemein und immer mehr Menschen nutzen diesen Mobilitätsträger.

"Jetzt müssen Lückenschlüsse bei den Radwegen hergestellt und Sicherheit bei der Infrastruktur geschaffen werden, damit Radfahrende nicht mutig sein müssen, sondern ganz selbstverständlich und befreit in die Pedale treten können", fordern die Veranstalter.

Hohe Sichtbarkeit der Fahrradfreude in der Eurobike City

Radfahren boomt generell und in Frankfurt habe die Messe die Chancen sowie den Platz zur Weiterentwicklung und über die Erreichbarkeit die Internationalität zu steigern. Das Publikum konnte das Gelände über eigens angelegte Bikelanes mit dem Rad erreichen, neue Bikemodelle in den Messehallen begutachten und in der Demo Area rund um die Messehallen testen. Zudem förderte man die Anbindung an die Stadt mit der "Eurobike City" am städtischen Mainkai und am Osthafen aus, wo es Information, Mitmachaktionen und ein vielfältiges Fahrradkulturprogramm gab.

"Eine solch hohe Sichtbarkeit hat man zur Eurobike bislang noch nicht erlebt, alle unterschiedlichen Nutzungsformen mit dem Rad sind nun abgebildet", meint der Veranstalter.

Im kommenden Jahr findet die 31. Eurobike von Mittwoch, 21. Juni bis Sonntag, 25. Juni 2023 statt – in zeitlicher und örtlicher Verzahnung mit dem Nationalen Radverkehrskongress (20. und 21. Juni).

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