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EU-Vorschlag zur Elektrifizierung von Firmenflotten wäre großer Hebel

Neuer Vorschlag des designierten EU-Verkehrskommissars zur Förderung der Elektrifizierung in Firmenflotten könnte große Wirkung entfalten, glaubt der Grüne EU-Parlamentarier Michael Bloss. Er sieht einen "riesigen Absatzmarkt" und die Chance zur Einhaltung der Klimaziele.

Ein Vorschlag des EU-Verkehrskommissars könnte eine große Wirkung für die stockende Flottenelektrifizierung entfalten, glaubt der Grüne Michael Bloss. | Foto: G. Soller
Ein Vorschlag des EU-Verkehrskommissars könnte eine große Wirkung für die stockende Flottenelektrifizierung entfalten, glaubt der Grüne Michael Bloss. | Foto: G. Soller
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Johannes Reichel

Während der Anhörung des designierten Verkehrskommissars Apostolos Tsitsikostas hat dieser ein neues Instrument der EU-Kommission zur Förderung von E-Autos vorgeschlagen. Unternehmen mit großen Automobilflotten könnten künftig verpflichtet werden, bei Neuanschaffungen Elektroautos zu kaufen. Das wäre ein bedeutender Schritt, da etwa zwei Drittel der neu zugelassenen Autos in Europa auf große Unternehmensflotten entfallen und diese somit einen zentralen Hebel für die Förderung der E-Mobilität darstellen.

"Mit dem Vorschlag zur Begrünung von Unternehmensflotten bleibt die EU-Politik auf Elektroauto-Kurs. Das ist ein wichtiges Signal für die Automobilindustrie und für die verunsicherten Bürgerinnen und Bürger. Auch für die Beschäftigten in der Automobilbranche schafft das eine positive Perspektive: Die Elektrifizierung von Unternehmensflotten schafft einen riesigen Absatzmarkt für E-Autos und kann tausende Arbeitsplätze sichern. Jetzt muss die EU-Kommission schnell einen ambitionierten Gesetzesvorschlag vorlegen, damit die Hersteller ihre Flottenziele einhalten und die notwendigen Investitionen in die Zukunft tätigen", appelliert Michael Bloss, industriepolitischer Sprecher der Grünen im Europaparlament und begrüßt die Ankündigung.

Ab 2027 sollen die Hälfte der Neuanschaffungen E-Autos sein, ab dem Jahr 2030 sollen alle Neuwagen in Unternehmensflotten einen Elektroantrieb haben, so sichere man die Wettbewerbsfähigkeit der Branche, wirbt Bloss.

"Die Zukunft des Automobils ist elektrisch, das sehen wir weltweit. Trotz der falschen Managemententscheidungen brauchen die europäischen Hersteller jetzt Unterstützung, um ihre Produktion umzustellen. Die Elektrifizierung von Unternehmensflotten ist ein Instrument, um die Wettbewerbsfähigkeit der Autoindustrie wiederherzustellen und Arbeitsplätze abzusichern", meint der EU-Abgeordnete Bloss weiter.

Hintergrund: Zwei Drittel Neuzulassungen in Firmen

Unternehmensflotten machen rund zwei Drittel der Neuzulassungen in Europa aus, was sie zu einem entscheidenden Hebel für die Verkehrswende macht. Ein klarer Elektrifizierungspfad für diese Flotten würde eine erhebliche Nachfrage nach Elektrofahrzeugen erzeugen und eine stabile Abnahmegarantie für europäische Elektroautohersteller schaffen.

Momentan hinken Unternehmensflotten bei der Umstellung auf Elektrofahrzeuge allerdings sogar hinter dem Privatmarkt her. Dabei wäre es nur logisch, dass große Unternehmen, die bedeutende Steuervorteile für ihre Flotten bekommen, in dieser Transition die Führungsrolle übernehmen. Eine rasche Elektrifizierung der Unternehmensflotten würde auch einen Secondhand-Markt für erschwingliche Elektroautos in Europa schaffen und somit die Elektromobilität für mehr Menschen zugänglich machen und die Dekarbonisierung des gesamten Straßenverkehrs erheblich vorantreiben, plädiert Bloss.

In Italien, Deutschland, Frankreich, Spanien und Polen allein wurden im Jahr 2023 42 Milliarden Euro an Subventionen in Verbrennungsfahrzeuge gesteckt. Das sind Gelder, die in die Verkehrswende fließen könnten, mit einer klaren europäischen Politik zur Elektrifizierung von Unternehmensflotten.

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