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Entlastungspaket: Chaos um das Neun-Euro-Ticket

Nach der Weigerung des Bundesverkehrsministers Wissing, den ÖPNV für drei Monate gänzlich kostenlos zu machen, wird es kompliziert. Was ist mit Studentenabos und Zeitkarten? Bis Mai soll Klarheit herrschen.

Wer soll das bezahlen - und wie? Um das 9-Euro-Ticket herrscht Verwirrung, vor allem um die Frage, wie Dauerkartenbesitzer entschädigt werden sollen. Ein kostenloses 3-Monatsticket lehnt der FDP-Verkehrsminister ab. | Foto: MVV
Wer soll das bezahlen - und wie? Um das 9-Euro-Ticket herrscht Verwirrung, vor allem um die Frage, wie Dauerkartenbesitzer entschädigt werden sollen. Ein kostenloses 3-Monatsticket lehnt der FDP-Verkehrsminister ab. | Foto: MVV
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Johannes Reichel

Nach der Ankündigung eines 9-Euro-Tickets für den öffentlichen Nahverkehr im Rahmen des jüngsten Entlastungspakets der Ampel-Koalition herrscht Verwirrung um die Umsetzung und Ausgestaltung. Fraglich war vor allem, was mit den Nutzer*innen von Monats- und Jahreskarten passiert und wie etwa Studententickets gehandhabt werden sollen. Von den Grünen, die die Idee mit vergünstigtem ÖPNV als Gegengewicht zu der von FDP und SPD lancierten Spritpreissenkung angeregt hatten, hieß es schnell, auch die Monats- und Jahreskarteneigner*innen sollten entlastet werden. Das Bundesverkehrsministerium verweist für die Klärung auf eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe, die offene Fragen "zügig" klären sollte. Eine Rückerstattung etwa für die Studenten, von denen die meisten über die Semestergebühr ein ÖPNV-Ticket beziehen, wollte das Wissing-Haus nicht versprechen.

Auch um die Sinnhaftigkeit eines Pauschalpreises entbrannte ein Streit, weil die Ticketpreise etwa für Studierende weit auseinander liegen. Es müsse eine unbürokratische Lösung gefunden werden, mahnte der Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks, Matthias Anbuhl gegenüber der Süddeutschen Zeitung an. Die einfachste Lösung, die die Mehrheit der Länder gefordert hatte, das Dreimonatsticket generell kostenfrei zu machen, lehnte FDP-Verkehrsminister Wissing ab. Die Ampel-Koalition habe sich abschließend auf die neun Euro geeinigt. Der Minister rechnet mit 2,5 Milliarden Euro an Kosten für den Bund. Das Ticket soll laut Wissing auch immer nur für einen Verkehrsverbund gelten, nicht bundesweit. Als Starttermin fasst man den 1. Mai ins Auge.

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