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eMove360°: Der neue unu-Scooter – so geht Vespa heute!

E-Roller-Pionier aus Berlin zeigt seinen neuen Scooter auf der Messe und will in den Sharing-Bereich vorstoßen, dank schlüssellosem Zugang und hoher Konnektivität. Daneben lenkt sich der unu 2.0 einfach geschmeidig, wie VM mit einem Prototypen erfahren durfte.

Sitzt und passt: Der neue unu weckt beim Ex-Vespa-50ccm-Fahrer und VM-Redakteur Johannes Reichel sofort Sympathien, weil der Scooter gründlich durchdacht und in seiner klaren Designsprache doch sehr charmant ist. | Foto: unu
Sitzt und passt: Der neue unu weckt beim Ex-Vespa-50ccm-Fahrer und VM-Redakteur Johannes Reichel sofort Sympathien, weil der Scooter gründlich durchdacht und in seiner klaren Designsprache doch sehr charmant ist. | Foto: unu
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Johannes Reichel

Das Berliner E-Scooter-Unternehmen unu Motors hat auf der eMove360° im Rahmen einer Sonderschau seinen neuen Elektro-Roller präsentiert. Dieser war auch beim eMove360°-Award siegreich gewesen und hatte bei den leichten Elektrofahrzeugen die Fachjury überzeugt. Der Roller ist jetzt als vergünstigte Preorder bestellbar, soll ab Februar 2020 bestellbar sein, ab Frühjahr ausgeliefert werden und löst dann den derzeit noch erhältlichen unu Classic ab, der 2015 präsentiert worden war.

Der Hersteller hat bei der Neuauflage neben einem komplett neuen Design auch zahlreiche Wünsche von Kunden umgesetzt und in die Serie einfließen lassen. So soll das neue, 45 km/h schnelle Leichtfahrzeug mit einer umfangreichen per GPS-Antenne und mit Vernetzungspartner Vodafone sichergestellten Konnektivität samt Smartphone-tauglichem Interface am Lenker speziell auch für privates Peer2Peer-Mikro- und klassisches Sharing geeignet sein, weil es sich schlüssellos entsperren lässt. Entsprechend ist der Einstieg in den internationalen E-Roller-Sharing-Markt für unu fest eingeplant. Updates der Software sollen sich „over-the-air“ und aus der cloud aufspielen lassen.

Zweiter Akku: Bis 100 Kilometer Reichweite

Darüber hinaus lässt sich der zweite Akku jetzt ohne Umstecken nutzen, beide Batterien sind einfach zu entfernen und in je einem Ladeslot unter der großzügig bemessenen Sitzfläche platziert. Hier ist auch Platz für bis zu zwei Helme, Taschen oder Rucksäcke. Die Reichweite aus den mit LG Chem gemeinsam entwickelten Lithium-Ionen-Akkus  Kapazität soll zwischen 50 und 100 Kilometer, die Ladezeit über Nacht sieben Stunden betragen. Außerdem gibt es drei verschiedene Leistungsstärken für das Leichtfahrzeug, der Antrieb zu 2, 3 oder 4 kW Leistung wurde in enger Kooperation mit Bosch entwickelt und elegant ins fast freigestellte Hinterrad integriert.
 

Den Preis wert: unu bleibt seiner Linie treu

Die Kunststoffteile sollen extrem robust und flexibel sein und auch dem harten Alltag etwa im Sharingeinsatz trotzen. Nachgelegt hat man auch beim jüngst im ADAC-Test kritisierten Thema Licht: Jetzt sorgt eine leistungsstarke LED-Beleuchtung vorn wie ein breiter LED-Streifen am Heck für gute Sicht und Sichtbarkeit. Dennoch will der Anbieter beim Preis Maß halten und bei 2.799 Euro oder 69 Euro montatlicher Leasingrate in der Basis einsteigen, deutlich unter Premium-Wettbewerbern wie Piaggio oder Govecs mit der Schwalbe. Außerdem reklamiert der Anbieter eine deutlich gesteigerte Reparatur- und Wartungsfreundlichkeit, was die Gesamtkostenrechnung für das Fahrzeug weiter verbessern soll.

Erste Probefahrt: So muss eine Vespa heute sein

Bei einer ersten kurzen Proberunde gefiel der E-Roller in Topversion mit einem äußerst rasanten Antritt, simpler Handhabung, guter Sitzposition auf der sehr bequemen und großflächigen Sitzbank sowie einem geschmeidigen, sehr flüssigen Handling. Darüber hinaus liegt der Federungskomfort auf hohem Niveau, ohne dass die Lenkpräzision leiden würde. Schlaglöcher verarbeitet der Roller ohne Knarzen in der schon beim Prototypen sauber verarbeiteten Konstruktion und souverän. Der Antrieb agiert äußerst leise und sorgt in seiner stärkeren Variante für eine rasante Beschleunigung aus dem Stand. Zu den kräftigen und gut dosierbaren Betriebsbremsen gesellt sich außerdem eine Rekuperation, die die Reichweite weiter steigern soll. Das farbige Zentraldisplay gefällt auch bei Sonnenlicht mit guter Ablesbarkeit und wirkt außerdem äußerst robust.

Enorm gutes Platzangebot, geräumiges Staufach

Der Fußraum ist gleichermaßen geräumig und clean gestaltet, man steigt von beiden Seiten äußerst leicht zu und aus. Ebenso hat man an den praktischen Taschenhaken gedacht. Unter der leicht hochklappbaren Sitzbank wartet eine tiefe Stauhöhle auf Gepäck oder die Helme, sodass auch ein Sozius leicht zusteigen kann. Die Fußrasten lassen sich einfach ausklappen und machen einen soliden Eindruck. Das Fahrzeug hat also nicht nur softwareseitig, sondern auch von der Hardware „Hand und Fuß“.

Über die Neuentwicklung hinaus verfolgt der Anbieter mittel- und langfristig die Vision eines urbanes Gefährts, das elektrisch, autonom und voll vernetzt fährt. Man darf gespannt sein, was da in den nächsten Jahren noch so aus Berlin anroll(er)t.

Was bedeutet das?

Sorry, liebe Vespa-Ingenieure bei Piaggio, aber Ihr müsst jetzt ganz stark sein: Für die Hälfte der bildhübschen, aber sündteuren Elettrica bekommt man bei den "Tedeschi" im Norden einen Roller, der technologisch kaum nachsteht, mit exzellentem Abzug und Handling klotzt, massiv bei der Konnektivität und Reichweite nachlegt und zudem beim Design statt die Retro-Keule zu bemühen, stylish und clean in die Zukunft weist. Wenn man die Elektromobilität demokratisieren will, dann so - und nicht mit sündteuren Premium-Produkten, die sich kaum einer leisten kann oder mag. Der unu weist wie damals, als die erste Generation auf den Markt kam, den Weg - und ist damit immer noch mehr als nur ein "Business", sondern auch ein "Botschafter". Nachhaltige urbane Mobilität ist vor allem das: Leicht und erschwinglich.

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