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Elektromobilität: VW übergibt erste eCrafter an Kunden

Zu den ersten Abnehmern im erweiterten Feldtest gehören auch die KEP-Dienste GLS, Hermes, UPS, GO! Express und DPD. Bis Mitte 2018 will der Hersteller wichtige Erkenntnisse in der Praxis sammeln, dann soll es in die Serie gehen.

Rang und Namen: Bis auf DHL, die ihr eigenes Ding machen, sind fast alle KEP-Dienstleister versammelt beim Stapellauf zum Feldtest mit dem eCrafter von VW. | Foto: VWN
Rang und Namen: Bis auf DHL, die ihr eigenes Ding machen, sind fast alle KEP-Dienstleister versammelt beim Stapellauf zum Feldtest mit dem eCrafter von VW. | Foto: VWN
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Johannes Reichel

Der Transporterhersteller Volkswagen Nutzfahrzeuge hat am Stammsitz in Hannover die ersten e-Crafter an einen internationalen Kreis von Großkunden übergeben. Bis Mitte 2018 werden sie den neuen Elektro-Transporter im Alltagsbetrieb testen. Dabei handelt es sich um Paketdienstleister, Energieversorger, Handwerksbetriebe und Einzelhändler, deren Fahrzeuge pro Tag zwischen 70 und 100 Kilometer zurücklegen, teils mit hunderten Starts und Stopps täglich. Diese Daten stehen für 85 Prozent der Fahrten im urbanen Bereich, wie der Hersteller durch die Analyse von mehr als 210.000 Fahrprofilen in Zusammenarbeit mit über 1.500 Kunden ermittelt haben will. Genau auf diese klassischen City-Einsätze und -Entfernungen soll der 100 kW starke e-Crafter mit einer Reichweite von rund 160 Kilometern und einer begrenzten Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h zugeschnitten sein. Die Lithium-Ionen-Batterie des e-Crafter1 mit 35 kWh ist dabei komplett im Unterboden integriert. Dadurch bleibt das Ladevolumen (10,7 m³) ebenso erhalten wie die Durchladebreite (1.380 mm) oder die Laderaumhöhe (1.861 mm).

Die maximale Zuladung beträgt je nach Ausführung zwischen 1,0 und 1,75 Tonnen. An einer CCS-Schnellladestation mit 40 kW (Gleichstrom) soll die Batterie (Energiegehalt 35,8 kWh) nach nur 45 Minuten wieder zu 80 Prozent geladen sein, im Falle einer AC-Wallbox mit 7,2 kW (Wechselstrom) ist der Akku binnen 5:20 Stunden wieder zu 100 Prozent befüllt. Bei den Kunden geschehe dies in der Regel über Nacht, wie VW mitteilt. „Wir haben den neuen e-Crafter mit unseren Kunden für unsere Kunden entwickelt. Daher integrieren wir nun ausgewählte Fuhrparkbetreiber in die erste Kundenphase, um die tägliche Praxis in die Finalisierung des Zero-Emission-Transporters einfließen zu lassen“, schilderte Dr. Eckhard Scholz, Vorstandsvorsitzender von Volkswagen Nutzfahrzeuge, den Hintergrund des erweiterten Feldtests.

Was bedeutet das?

Die Nutzfahrzeuge avancieren bei VW gerade zur Speerspitze der Elektromobilität, wobei man sich die Technik konsequent aus dem Konzernbaukasten leiht, hier vom eGolf. Die Strategie ist durchaus stringent. Schließlich macht diese Antriebsart insbesondere in der als Hauptklientel angepeilten Branche der boomenden Lieferdienste Sinn. Berechenbare Routen und Reichweiten, Über-Nacht-Laden im Depot, schon heute eine plausible kalkulatorische Basis und eine sofortige Entlastung der Städte vom Feinstaub und Stickoxid, kein Wunder dass VWN-Chef Scholz so Gas gibt beim eCrafter. Nach dem Feldtest geht es zügig in die Serie. Mal sehen, ob er mit seiner hohen technischen Finesse die frechen Emporkömmlinge von StreetScooter nicht wieder in die Schranken weisen kann. 

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