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Elektromobilität: Mercedes eVito als Vorreiter der EQ-Reihe

Ausgerechnet ein schnöder Transporter gibt einen ersten Ausblick auf die EQ-Modelle: Der ab sofort bestelltbare eVito fährt schon mit der Technik der kommenden E-Autos von Mercedes-Benz vor und nutzt fleißig den Baukasten. Am wichtigsten: Er soll sich schon nach drei Jahren rechnen.

Einer der ersten Stromer mit Stern: Nach der B-Klasse Electric und dem Smart ist der eVito ganz vorne mit dabei im internen Elektro-Ranking. Zumal es ihn 2010 schon mal gab. Da war die Zeit noch nicht reif... | Foto: Daimler
Einer der ersten Stromer mit Stern: Nach der B-Klasse Electric und dem Smart ist der eVito ganz vorne mit dabei im internen Elektro-Ranking. Zumal es ihn 2010 schon mal gab. Da war die Zeit noch nicht reif... | Foto: Daimler
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Johannes Reichel

Der Transporterhersteller Mercedes-Benz Vans hat wie angekündigt eine serienmäßige vollelektrische Variante des Kompakttransporters vorgestellt. Der sogenannte eVito soll bei einem Basispreis von 39.990 Euro starten und in den Gesamtbetriebskosten (Total Cost of Ownership) auf dem Niveau des Diesel-Pendants liegen. Nach den Berechnungen der Entwickler sollen sich die Mehrkosten des Fahrzeugs binnen drei Jahren in den TCO amortisieren, vor allem durch niedrigere Energiekosten sowie Einsparungen bei Service- und Wartungsaufwänden. "Anders wäre ein solches Fahrzeug unseren Kunden nicht vermittelbar", erklärte MB-Vans-Leiter Volker Mornhinweg bei der Präsentation des Fahrzeugs in Berlin. Darüber hinaus will der Hersteller Kunden mit Lösungen zur Ladeinfrastruktur, Konnektivität oder gar Energiespeicherung und Erzeugung unterstützen beim Einstieg in die E-Mobilität. Das Fahrzeug sei zudem als Plattform konzipiert und auf den jeweiligen Zweck hin in Sachen Akkugröße und Reichweite individuell anpassbar.

Die Mindestreichweite für den Start liegt aber starr bei 150 Kilometer im WLTP-Zyklus, wofür drei Akkus verbaut werden, die für diese Klasse ziemlich üppig bemessene 41,4 kWh Kapazität bieten und etwa 350 Kilogramm wiegen. Die Ladezeit der Lithium-Ionen-Speicher der Daimler-Tochter Accumotive/Kamenz soll im Wechselstromverfahren (AC) mit relativ moderaten 7,2 kW Leistung in sechs Stunden wiederaufgeladen sein. Schnellladefähigkeit sei technisch möglich, man verzichte aber bewusst darauf, um die Lebensleistung der Batterien nicht zu beeinträchtigen. Dafür sollen die Akkus mindestens acht bis neun Jahre ihre volle Leistungsfähigkeit behalten. Die meisten als Anwender angepeilten Kunden würden nicht mehr als 100 Kilometer täglich zurücklegen.

Als Hauptzielgruppe sieht der Hersteller am Anfang vor allem die KEP-Branche und hier speziell die Last-Mile-Logistik. Hier kämen die Parameter täglicher Fahrleistungen bis 100 Kilometer zum Faktor gut planbarer Routen. Leistungsmäßig orientiert sich das Fahrzeug an dem KEP-Klassiker Vito 111 CDI mit 84 kW Leistung bei einem Drehmoment von 300 Nm. Für die V-Klasse und die Pkw-Varianten soll es eine leistungsstärkere Version mit 140 kW geben. Das Elektro-Aggregat selbst stammt aus dem jüngst vorgestellten Mercedes-Benz GLC Fuel Cell.

Die Nutzlast soll bei dem als 3,2-Tonner konfigurierten Fahrzeug bei gut einer Tonne Nutzlast liegen, das Ladevolumen liegt wie beim Standard-Pendant zwischen 5,8 und 6,6 Kubikmeter in den zwei Längenvarianten des Modell L2 und L3.   Der Markt sei reif für ein solches Produkt, urteilte Mornhinweg. Die Situation stelle sich anders dar als im Jahr 2010/2011, als man mit dem Vito E-Cell einen ersten Vorstoß in die Kleinserie gewagt hatte, damit aber auf wenig Marktresonanz gestoßen war. "Mittlerweile ist im Zeichen drohender Verschärfungen der Zufahrtsregeln in Städten die E-Mobilität nicht nur eine mögliche Lösung, sondern vielleicht sogar eine Notwendigkeit", zeigte sich der Manager überzeugt. Das Fahrzeug ist ab sofort bestellbar und wird ab der zweiten Hälfte 2018 aus dem Werk in Vitoria an die Kunden ausgeliefert. Auf den eVito soll 2019 eine elektrisch angetriebene Version des neuen Sprinter folgen.

Was bedeutet das?

Gerade im gewerblichen Bereich und hier speziell bei den boomenden Lieferdiensten macht Elektromobilität Sinn, vielmehr als bei den meisten, wenigfahrenden Privatnutzern. Ordentliche tägliche Laufleistung bis 100 Kilometer, gut planbare Routen. Insofern ist es konsequent, dass der eVito den Anfang macht und schon neben Komponenten aus den Hybriden Technik der EQ-Reihe vorgreift. Ein vielversprechender Ansatz, zumal zu vertretbaren Kosten.

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