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Elektroauto im Service: Große Unterschiede

E-Autos können bei Service und Inspektionen deutlich günstiger ausfallen als Verbrenner. Ob und wie viel sich sparen lässt, hängt aber stark von den Vorgaben der einzelnen Hersteller ab – und da gibt es große Unterschiede.

Mittlerweile hat auch Tesla große Servicezentren eingerichtet - zumal auch Model 3 und Co. nicht gegen Anfahrschäden und Unfälle gefeit sind. | Foto: G. Soller
Mittlerweile hat auch Tesla große Servicezentren eingerichtet - zumal auch Model 3 und Co. nicht gegen Anfahrschäden und Unfälle gefeit sind. | Foto: G. Soller
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Gregor Soller

Ein Vorteil vor allem für Flotten: Prinzipiell sollen die Werkstattkosten von Elektroautos trotz extra Hochvoltschulungen und -arbeitsplätzen für Elektroautos deutlich niedriger liegen als bei Verbrennern, wo vor allem Fluidwechsel und Bremsbeläge immer wieder als Verschleißarbeiten anfallen.

Das Institut für Automobilwirtschaft (IFA) hat errechnet, dass sich bei Wartung und Reparatur beim Stromer gegenüber dem Verbrenner immerhin rund 35 Prozent sparen lassen: So fällt der Ölwechsel ebenso weg wie der Ersatz von Kupplungen und Auspuffanlagen. Auch die Bremsen verschleißen bei Stromern wegen der Rekuperationsmöglichkeiten prinzipiell langsamer als bei Autos mit Benzin- oder Dieselantrieb. Dafür erden manche Arbeiten beim Stromer wegen der Hochvoltproblematik höher berechnet.

Sicher ist sicher: Die Autohersteller wollen ihre Produkte in er Garantiezeit gern immer mal wieder sehen und kontrollieren

Grundsätzlich fallen aber Inspektion und Wartung günstiger aus als bei Verbrennern. Allerdings gilt es hier zu beachten, wie oft das Auto zum Service muss: So bitten zum Beispiel Hyundai, Kia, Nissan, Renault und Smart ihre Kunden bereits nach 12 Monaten das erste Mal zur Kontrolle. Die fällt allerdings meist nicht allzu umfangreich und daher oft günstig aus. In der Regel handelt es sich um Sichtkontrollen der meisten Komponenten, größere Arbeiten stehen erst nach mehreren Jahren in den Regelserviceplänen. Andere Modelle wie die ID-Stromer von VW müssen nach zwei Jahren zum Service, Tesla formuliert hier etwas schwammiger und empfiehlt ebenfalls dieses Intervall. Der Aiways U5 muss gar erst nach 100.000 Kilometern oder drei Jahren (je nachdem, was zuerst eintritt) zur Kontrolle. Dann werden aber Bremsflüssigkeit und das Kühlmittel der Hochvolt-Batterie, der Ölstand im Reduktionsgetriebe des Antriebsstrangs kontrolliert, aufgefüllt oder gewechselt, sowie der Akku der Telematik-Box getauscht. Zu den Kosten für die Arbeiten, die beim Service-Partner A.T.U. durchgeführt werden, macht der Aiways keine Angaben.

Diese Arbeiten fallen allerdings auch bei den anderen Stromern nach und nach an – teils bieten die Hersteller aber hier auch günstige „All-in-Pakete“ über mehrere Jahre an, um die Servicekosten im Zaum zu halten.

Doch da die Unterschiede bei Stromern hier merklich größer ausfallen als bei Verbrennern, lohnt es sich, vor dem Erwerb diese Kosten mit einzukalkulieren. Da vor allem bei Vans auch jeder Tag Standzeit zusätzlich Geld kostet!

Was bedeutet das?

Ganz am Anfang ging Tesla mit der flapsigen Aussage in den Markt, die „Kunden sollen erst dann kommen, wenn sie Probleme hätten“ – entsprechend langsam baute man auch Servicekapazitäten auf. Und tatsächlich kann man mittlerweile davon ausgehen, dass Intervalle von zwei Jahren oder je 50.000 Kilometern beim Stromer absolut ausreichen, um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten. Doch das sieht nicht jedes Unternehmen so, weshalb viele die Stromer gern auch jährlich zumindest zur „Durchsicht“ einbestellen. So lange keine größeren Arbeiten anfallen, dürften die E—Mobile im Service die ersten zehn Jahre oder 150.000 Kilometer aber tendenziell günstiger sein als Verbrenner – bei denen dann auch größere Arbeiten wie Kupplungen, Turbolader oder AGR-Systeme die Kostenbilanz zunehmend eintrüben dürften.

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