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Elektro vs. Diesel: Opel Vivaro-e gegen MB Vito CDI - es wird Zeit!

Mit dem Opel Vivaro-e tritt erstmals ein durchaus erschwinglicher elektrischer Transporter gegen einen Diesel an: Den Mercedes Vito 119 CDI mit brandneuem Selbstzünder. Bei Effizienz und Antriebskomfort eine klare Sache für den Stromer. Und bei der Nutzlast kein Nachteil.

Für LOGISTRA-Ressortleiter Test + Technik ist die Sache in der City klar: Der E-Antrieb ist emissionsfrei, leise und spurtstark. Die Zeit ist reif für E-Antriebe im Stadt- und Umlandverkehr. | Foto: J. Reichel
Für LOGISTRA-Ressortleiter Test + Technik ist die Sache in der City klar: Der E-Antrieb ist emissionsfrei, leise und spurtstark. Die Zeit ist reif für E-Antriebe im Stadt- und Umlandverkehr. | Foto: J. Reichel
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von Johannes Reichel

Die größte Überraschung dieser allerersten Gegenüberstellung von antriebstechnischem „Heute“ und „Morgen“ erfolgt auf der Waage: Mit 2.775 Kilogramm geht der jüngst gründlich erneuerte Mercedes Vito 119 CDI Version „lang“ von der Platte. Und kurz darauf der Opel Vivaro-e, ebenfalls als mittellange Version, der über den großen 75-kWh-Akku verfügt: Mit 2.815 Kilogramm. Wie bitte?! Ein elektrisch angetriebener Transporter mit formatfüllendem Energiespeicher unter dem Laderaum wiegt kaum mehr als ein konventionell angetriebener Diesel-Van? Entweder ist der Vito sehr schwer oder der Vivaro-e generell sehr leicht. Wahrscheinlich trifft beides zu.

Schließlich wurde der grundsätzlich nicht als Leichtgewicht bekannte schwäbische Kompaktvan mit dem Facelift auch nicht leichter. Erst recht nicht als noch mal gut 50 Kilo schwererer Hecktriebler. Hier ist die Fronttriebler-Variante mit Renault-Antriebspackage vielleicht die bessere, jedenfalls etwas leichtere Wahl. Immerhin hat der Vito neben dem Diesel-Tank jetzt auch ein größeres AdBlue-Reservoir von brauchbaren 25 Liter zu befördern sowie jede Menge Abgasreinigungstechnik, die dem neuen 2,0-Liter-CDI-Motor OM654 die Schadstoffe austreiben soll.
 

Die Chemie-Fabrik fällt ins Gewicht

Nicht ganz falsch, von einer regelrechten „Chemie-Fabrik“ zu sprechen, die nötig ist, um einen modernen Diesel wirklich abgasarm zu machen. Die nächste Stufe Euro 7 dräut schon am Horizont und wird wohl eine Hybridisierung respektive unabdingbar machen, um den CO2-Ausstoß, sprich Verbrauch, weiter abzusenken. Abgasfrei wird der Diesel freilich nie und kann er prinzipbedingt nicht sein. Zu viel Hoffnung auf Synfuels, synthetische Kraftstoffe, sollte man auch nicht verschwenden: Zu energie-intensiv ist die Produktion, zu teuer wäre der Preis.

Größter Vorteil: Der Stromer lässt sich klimaneutral betreiben

Womit man beim größten und letztlich im Hinblick auf das Ziel der Klimaneutralität im Verkehr entscheidenden Vorteil des Elektroantriebs wäre: Er lässt sich emissionsfrei betreiben, der Diesel nicht. Voraussetzung ist, dass man Ökostrom lädt. Gerechterweise muss man sagen, dass auch Daimler ja sogar schon vor Opel mit der elektrischen Variante eVito am Start war, in homöopathischen Stückzahlen allerdings und eher im Stile eines erweiterten Feldversuchs. Jetzt sind beide Modelle vollelektrisch in "echter Serie" ab Händler erhältlich.

Preis-Frage: Mit der Prämie wird ein Schuh draus

Der Opel tritt allerdings zu einem Kampfpreis startend bei 35.650 Euro netto an, während der eVito (übrigens ebenso wie der VW ABT e-Transporter T6.1.) bei 44.990 Euro ansetzt, mit deutlich kleinerer 41 kWh-Batterie, während der Vivaro-e schon als Basisstromer über 50-kWh-Speicher (45 kWh netto) verfügt. Die getestete Version rollte mit dem „langstreckentauglichen“ 75-kWh-Speicher (70 kWh netto) an, der mit 5.000 Euro netto mehr zu Buche schlägt und also speziell für KEP-Dienste mit City-Radius wohlüberlegt sein sollte. Schließlich ist serienmäßig ein 100-kW-CCS-DC-Schnelllader an Bord, mit dem sich sogar in der Pause binnen einer halben Stunde der 50-kWh-Speicher wieder auf 80 Prozent Kapazität bringen ließe.

Den kompletten Vergleich mit allen Ergebnissen und Messwerten lesen Sie in der nächsten Ausgabe von VM, der Schwesterzeitschrift LOGISTRA sowie unserer Zeitung Transport!

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