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Elektrische Europatour: eActros 600 erreichen Nordkap

Eine norwegische Etappe hatte eine Länge von 480 km – und die Lkw wiesen noch eine Restreichweite von 30 km auf.

eActros 600 auf dem Weg zum Nordkap in Norwegen. (Foto: Daimler Truck AG)
eActros 600 auf dem Weg zum Nordkap in Norwegen. (Foto: Daimler Truck AG)
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Claus Bünnagel

Die zwei E-Lkw der „eActros 600 European Testing Tour 2024“ von Mercedes-Benz Trucks haben nach 4.436 rein batterieelektrisch zurückgelegten Kilometern und zwölf Tagen ihr nördlichstes Etappenziel erreicht: das Nordkap in Norwegen, der nördlichste vom Festland aus auf dem Straßenweg erreichbare Punkt Europas. Die zwei seriennahen Prototypen des neuen Elektro-Flaggschiffs eActros 600 waren am 11. Juni in Frankfurt am Main gestartet, um die größte Erprobungsfahrt der Unternehmensgeschichte zu absolvieren. Bei der Test- Tour sollen die beiden E-Trucks durch mehr als 20 europäische Länder fahren und dabei jeweils mit 40 t Gesamtzuggewicht mehr als 13.000 km zurücklegen. Zu den weiteren Highlights der Reise zählt der südlichste Punkt des europäischen Festlands: Tarifa in Spanien.

480-km-Etappe

In Norwegen wurde die bislang längste Strecke der Tour mit einer Batterieaufladung gefahren – und dies hauptsächlich auf Landstraßen mit anspruchsvoller Topografie und trotz starkem Wind und Regenwetter. Sie hatte eine Länge von 480 km – und die Lkw wiesen noch eine Restreichweite von 30 km auf.

Erfahrungen sammeln

Mercedes-Benz Trucks will mit der „eActros 600 European Testing Tour 2024“ umfangreiche Erfahrungen auf den unterschiedlichsten Strecken in verschiedenen Topografien und Klimazonen mit Blick auf den Energieverbrauch sammeln. Diese Erkenntnisse will der Hersteller anschließend mit interessierten Kunden teilen.

Die hohe Batteriekapazität von 621 kWh aus drei Akkupaketen mit je 207 kWh sowie eine neue, laut Daimler Truck besonders effiziente elektrische Antriebsachse aus eigener Entwicklung ermöglichen eine Reichweite des eActros 600 von 500 km ohne Zwischenladen – nach Vorkonditionierung mit einer 4x2-Sattelzugmaschine und 40 t Gesamtzuggewicht bei 20°C Außentemperatur im Fernverkehrseinsatz. Die Batterien sollen im Rahmen der Tour ausschließlich an öffentlichen Ladestationen aufgeladen werden.

Die Reise führte bereits durch Deutschland, Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland, Estland, Lettland, Litauen und Polen. Als nächstes folgen u.a. Tschechien, Österreich, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Slowenien, Italien, Monaco, Frankreich, Spanien, Portugal, Belgien, Niederlande und Luxemburg.

Was bedeutet das?

Etwa 60 % der Langstreckenfahrten von Mercedes-Benz-Trucks-Kunden in Europa sind kürzer als 500 km, so dass Ladeinfrastruktur auf dem Betriebshof sowie an den Be- und Entladestellen für diese Fälle ausreichend ist. Für alle anderen Einsätze ist der kontinuierliche Aufbau einer öffentlichen Ladeinfrastruktur eine essenzielle Voraussetzung, um den Elektro-Lkw voll einsatzfähig für den paneuropäischen Fernverkehr zu machen. Der eActros 600 soll neben dem CCS-Laden mit bis zu 400 kW später auch Megawattladen (MCS) ermöglichen.

Im April dieses Jahres haben Entwickler von Mercedes-Benz Trucks erstmals einen Prototyp des eActros 600 an einer Ladesäule mit einer Leistung von 1 MW im unternehmenseigenen Entwicklungs- und Versuchszentrum in Wörth am Rhein erfolgreich geladen. Kunden können für MCS eine Vorrüstung bestellen. Sobald die MCS- Technologie verfügbar und herstellerübergreifend standardisiert ist, soll sie für diese Modelle des eActros 600 nachrüstbar sein. Die Batterien können an einer entsprechenden Ladesäule mit etwa 1 MW Leistung in ca. 30 Minuten von 20 auf 80 % aufgeladen werden.

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