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E-Scooter: Piaggio will als Spätstarter durchstarten

Die Elektro-Vespa geht ab September in Produktion und soll im Luxussegment der starken Konkurrenz Paroli bieten. Version mit Benzin-Range-Extender.

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Johannes Reichel

Der italienische Traditionshersteller Piaggio hat den Produktionsstart der Elektro-Variante der Vespa im September angekündigt, der Verkauf europaweit beginne im Oktober. Das Modell zielt auf das obere Preissegment und soll mit einem hochwertigen Package und Antrieb überzeugen. Preislich orientiert sich die E-Vespa an den Premium-Varianten der konventionellen Version und damit oberhalb von 4.000 Euro. Wettbewerber wie Unu oder Niu liegen hier mit um die 2.000 Euro deutlich günstiger. Die Standardvariante der E-Vespa soll etwa 100 Kilometer Reichweite bieten. Eine weitere Version mit Benzin-Range-Extender soll 200 Kilometer schaffen, 50 davon im rein elektrischen Betrieb. Die Performance des E-Rollers soll dank 200 Nm Drehmoment, die der 2 kW-Motor (Spitze 4 kW) aus dem Stand bereitstellt deutlich über dem Niveau der verbrennungsmotorischen Pendants liegen. Abgrenzen will sich die E-Vespa mittels digitaler Features wie die Smartphone-Konnektivität und einem mitgelieferten Helm mit integrierten Kopfhörern. Aufgeladen wird aber wohl stationär an Ladesäule oder Haushaltsstrom.

Was bedeutet das?

Ewig lange hat es gedauert, bis Piaggio begriff, dass es sich auch bei den Vespas ausgeknattert hat. Seltsam, für einen Hersteller aus einem Land, in dem die elektrische Mikromobiliät ebenfalls eine lange Tradition aufweist und Piaggio mit dem E-Porter selbst seit 20 Jahren ein cleveres elektrisches Kleinnutzfahrzeug anbietet. Wer weiß, dass komplette italienische und südländische Städte vom Lärm und Abgas der Millionen von quasi abgasreinigungsfreien, wenig CO2-effizienten Rollern dominiert werden, findet das kultig-knuffige Verkehrsmittel dann gar nicht mehr so niedlich. Die zweitaktenden Roller stoßen mehr Abgase aus als ein mittelalter Lastwagen. Zumal eine Verbrennungsmaschine in den Leichtgewichten erst recht keinen Sinn macht, der kompakte und leise E-Motor schlicht ideal ist. Jetzt ist die Konkurrenz natürlich längst auf dem Plan und auch im höherpreisigen Segment etwa mit der Govecs E-Schwalbe nicht minder kultige Konkurrenz am Start. Und ein zur Vespa wohl halb so teurer Unu-Roller ist auch sehr cool und klotzt mit Bosch-Motor und herausnehmbarem Akku. Trotzdem hat die Vespa natürlich das gewisse Etwas als "italienisches Original". Die Strom-Wespe wird ihren Weg machen, auch wenn es sie - glücklicherweise - nicht mehr infernalisch knattert und fast ungefiltert stinkt.

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