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E-Bike statt Auto: Frankreichs revolutionäre Abwrackprämie

Französische Revolution 2.0: Die Abwrackprämie für alte Autos von bis zu 2500 Euro gilt künftig auch für die ersatzweise Anschaffung von E-Bikes, Pedelecs oder Lastenrädern.

In Frankreichs Städten sollen die Autos idealerweise verstärkt durch Räder ersetzt werden. | Foto: Andreas Selter/Unsplash
In Frankreichs Städten sollen die Autos idealerweise verstärkt durch Räder ersetzt werden. | Foto: Andreas Selter/Unsplash
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Gregor Soller

Französische Revolution reloaded: Frankreichs Regierung hat den Weg frei gemacht für die weltweit erste Tausch-Abwrack-Prämie, welche Automanagern Sorgenfalten auf die Stirn treiben dürfte: Alte Autos sollen erstmals nicht nur gegen ein neues, umweltfreundlicheres Auto, sondern auch gegen ein E-Bike eingetauscht werden können. Die Regierung machte jetzt den Weg frei für eine Abwrack-Prämie, die es erlaubt, sein altes Auto gegen ein neues E-Bike ersetzen. Verkehrsministerin Barbara Pompili sprach in dem Zusammenhang von einer kulturellen Wende und geht auch verbal in die Offensive:

„Jahrzehntelang haben wir Einkaufszentren mitten auf die grüne Wiese gesetzt. Man hat Flugverbindungen geschaffen, um zwei Eisenbahnstunden von Paris entfernt Meetings abzuhalten. Man hat es erlaubt, dass Autos in den Innenstädten unsere Lungen verschmutzen (...) All das ist absurd, das muss beendet werden."

2500 Euro Prämie nicht nur für Autos, sondern auch für alle Arten von Bikes

Der Tausch soll mit bis zu 2500 Euro Prämie gefördert werden. In der französischen Nationalversammlung wurde jetzt ein entsprechender Gesetzentwurf einstimmig angenommen. Dabei erweiterten die Parlamentarier die bisher gültige Abwrack-Bestimmung um eine Klausel zur Förderung von Pedelecs. Dabei sollen nicht nur Bikes mit zwei, sondern mit einer beliebigen Zahl von Rädern von der staatlichen Förderung profitieren können. Dies könnte vor allem für die Anschaffung von Lastenrädern interessant sein, aber auch für elektrische Tandems oder E-Klappräder.

Die französische Regierung hat sich das Ziel gesetzt, die Treibhausgas-Emissionen bis 2030 gegenüber 1990 um 40 Prozent zu senken und steht entsprechend unter Druck.

Was bedeutet das?

Olivier Schneider von der französischen Radfahrer-Vereinigung "FUB", die mehr als 400 verschiedene Radfahrer-Interessengruppen in Frankreich vereint, bringt es auf den Punkt:

„Das ist ein historischer Schritt. Zum ersten Mal wird jetzt anerkannt, dass es keine Lösung ist, die Autos grüner zu machen, sondern einfach ihre Anzahl zu verringern."

Tatsächlich steigen in den Metropolen ohnehin immer mehr Personen vom eigenen Auto auf Sharingangebote und teure E-Bikes oder Lastenräder um. Die Entscheidung dafür wird durch die Prämie sicher begünstigt.

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