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Dyson N526: Das wäre Dysons Auto gewesen

Das britische Unternehmen Dyson ist für Produkte bekannt, die Luft stark in Bewegung bringen – vor allem Staubsauger, Föns oder Trockner. Bis 2019 plante James Dyson auch ein Auto – das dann doch nie kam.

James Dyson zeigte jetzt sein geplantes Fahrzeug, den N526. | Foto: Dyson
James Dyson zeigte jetzt sein geplantes Fahrzeug, den N526. | Foto: Dyson
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Gregor Soller

Bis zum 1:1-Prototypen schaffte es Dysons N526 Elektro—SUV, bevor James Dyson selbst im Herbst 2019 die Reißleine zog. Jetzt zeigte er sich vor seinem geplanten Fahrzeug – einem großen SUV, das umgerechnet bis zu 956 Kilometer Reichweite hätte schaffen sollen. James Dyson will es nach eigenen Angaben heimlich auf seinem Gelände gefahren haben. Die Produktion hätte in Singapur stattfinden sollen, da Dyson hier die Nähe zu den asiatischen Märkten gesucht hat. Seit Mai 2018 hatte Dyson bis zu 400 Mitarbeiter für das Projekt an Bord und wollte den Stab auf 700 Mitarbeiter aufstocken. Parallel sollte schon 201 mit dem Bau der Fertigung begonnen werden. Allerdings kündigte China an, Elektroautos nicht mehr länger fördern zu wollen und weder in Europa noch in den USA hätten die Märkte die erforderlichen Stückzahlen hergegeben. Das wäre beim N526, der nur in einigen tausend Exemplaren geplant war, noch zu verkraften gewesen, ihm sollte jedoch bald darauf ein kompakteres und günstigeres Modell folgen, das viel höhere Absatzzahlen benötigt hätte. Der Kaufpreis hätte rund 150.000 Dollar betragen sollen, wobei Dyson es sich nicht hätte leisten wollen, die verkauften Autos zu subventionieren – und nachdem er sah, dass selbst Großserienhersteller kein Geld mit Elektroautos verdienen konnten, zog er sein Engagement zurück – nachdem der Milliardär fast 500 Millionen Pfund in dem Projekt versenkt hat.

Die beiden Elektro-Maschinen des N526 hätten 536 PS Spitzenleitung und 650 Newtonmeter Kraft bieten sollen. Den Sprint auf 100 km/h hätte der Siebensitzer in 4,8 Sekunden schaffen sollen, bei 200 km/h hätte Dyson abgeregelt. Für die kolportierte Reichweite hätte Dyson extrem viel Akkukapazität verbauen der einen neuen Super-Akku bringen müssen, denn der N526 misst über fünf Meter Länge, zwei Meter in der Breite und 1,7 Meter in der Höhe. Er hätte rund 2,6 Tonnen gewogen.

Für das Interior hatte der Brite futuristische Ideen: So sollten holgrammartige Anzeigen die Passagiere in 3D-Optik informieren und die Sitze hätten ergonomisch komplett auf den Menschen ausgerichtet sein sollen, da Dyson nach eigenen Angaben keine Lust auf die schweren Sessel vieler Luxuslimousinen hat, in denen man dann doch immer Probleme im Lendenwirbelbereich bekommt.  

Was bedeutet das?

Autos zu bauen ist und bleibt extrem teuer – vor allem für Start-ups und Newcomer. Das musste auch James Dyson einsehen, der sein Auto immerhin bis zum fahrbaren Prototypen entwickelte, dann aber einen Rückzieher machte. Umso mutiger ist es jetzt, sein gescheitertes Projekt trotzdem vorzustellen.

 

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