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DUH/Linke: Mit Tempo 100 gegen die Sprit- und Klimakrise

Um die Abhängigkeit von russischem Öl zu verringern, regen die NGO sowie die Linke ein sofortiges Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen an. Das würde 3,7 Milliarden Liter Kraftstoff einsparen. Die Linkspartei findet sogar "autofreie Sonntage" diskutabel.

Gegen explodierende Spritpreise schlägt die DUH ein Tempolimit von 100 auf Autobahnen vor. Die Linke will sogar über "autofreie Sonntage" nachdenken. | Foto: J. Reichel
Gegen explodierende Spritpreise schlägt die DUH ein Tempolimit von 100 auf Autobahnen vor. Die Linke will sogar über "autofreie Sonntage" nachdenken. | Foto: J. Reichel
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Johannes Reichel

Die NGO Deutsche Umwelthilfe sowie die Linke haben jetzt ein sofortiges Tempolimit von Tempo 100 auf Autobahnen gefordert. Zudem sollte auf Landstraßen 80 und innerstädtisch generell Tempo 30 gefahren werden.

"Jeder eingesparte Liter Kraftstoff hilft die Abhängigkeit von russischem Öl- und Gasimporten zu reduzieren. Wir haben jetzt die historische Chance die Sicherheits- und Klimakrise gleichzeitig zu bekämpfen", argumentiert die DUH.

Nach ihren Berechnungen ließe sich mit den Maßnahmen mehr als neun Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Insgesamt wären das bis zu 3,7 Mrd. Liter Benzin und Diesel, die jährlich eingespart werden könnten. Mit der Einführung eines Tempolimits ließe sich sofort auch die Abhängigkeit von den Importen aus Russland reduzieren.

"Es reicht nicht den Ausbau der erneuerbaren Energien jetzt mit Hochdruck voran zu bringen. Kurzfristig wirksame Effizienz- und Einsparmaßnahmen müssen unverzichtbarer Bestandteil unserer Sicherheits- und Klimapolitik sein", fordert die NGO.

Der Bau eines Windrades dauere im Schnitt sieben Jahre, das Tempolimit könne innerhalb weniger Wochen umgesetzt werden, sei so gut wie kostenfrei, und rette zudem Leben durch mehr Sicherheit auf der Straße.

"Wer jetzt längere Laufzeiten von Atomkraftwerken und Kohlemeilern will, um die Abhängigkeit von Putins Gas und Öl zu senken, ist klima- und sicherheitspolitisch auf dem Holzweg. Und ignoriert zudem das doppelte Spiel, das derzeit um die Importe fossiler Energieträger aus Russland gespielt wird: Die EU importiert jeden Tag Gas und Öl im Wert von rund 600 Millionen Euro aus Russland. Damit wird Putins Angriffskrieg weiter finanziert", kritisieren auch die Politiker Maximilian Becker und Lorenz Gösta Beutin, Klimapolitiker im Parteivorstand der Partei Die Linke.

Der Bau neuer Terminals für LNG-Flüssiggas sei nach der berechtigten Absage von Nordstream 2 ebenfalls keine Alternative. Nicht nur, dass die Terminals erst in einigen Jahren zur Verfügung stünden, LNG sei mindestens genauso klimaschädlich wie Kohle. Wie absurd die Diskussion um die Verlängerung von Atomkraft ist, zeigten die Angriffe auf ein ukrainisches Atomkraftwerk.

"Das einzig nachhaltige an Atomkraft ist die Halbwertzeit ihres Mülls. Vielmehr sind nun weitreichende kurz- und langfristige Maßnahmen gefragt, um die Abhängigkeit von Energieträgern aus Russland zu reduzieren. Leicht umzusetzen und mit großer Wirkung wäre beispielsweise ein allgemeines Tempolimit", so die Politiker weiter.

Auch autofreie Sonntage halten sie in diesem Zusammenhang überlegenswert. Zudem explodierten die Energiepreise weiter - auch getrieben durch Spekulation. Die Politiker forderten eine temporäre Preisaufsicht auf europäischer Ebene für den Energiemarkt von der Bundesregierung.

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