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DS 4 kommt aus Rüsselsheim

Die Produktion des neuen Modells im C-Segment startet 2021 am Standort Rüsselsheim. Technisch rüstet PSA hier massiv auf - endlich auch wieder bei Fahrwerk und Interieur.

Bisher zeigt DS nur eine Rechneranimation des DS 4. | Grafik: DS
Bisher zeigt DS nur eine Rechneranimation des DS 4. | Grafik: DS
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Gregor Soller

Rüsselsheim erhält neue Aufgaben: Nach dem Auslaufen der Zafira-Produktion wird dort noch der Insignia montiert, dazu wird 2021 der neue Astra kommen und dessen Schwestermodell DS 4! Die neue Version der EMP2-Plattform ist dank modularem Aufbau für unterschiedliche Antriebsstränge geeignet. Dabei soll der DS 4 als Topmodell des PSA-Konzerns im C-Segment gleich ein paar Highlights setzen und erhält ein komplett neues Fahrwerk.

"Designed in Paris, made in Germany." 

Die neue Version der EMP2-Plattform wurde konzipiert, um den Plug-in-Hybrid-Antriebsstrang der neuesten Generation einzubauen: Dabei kombiniert man im DS 4 den aufgeladenen 180-PS-Vierzylindermotor mit einem 110-PS-Elektromotor und dem EAT8-Getriebe, um eine Systemleistung von 165 kW/225 PS zu erreichen. So soll der DS 4 E-TENSE nach WLTP 1,4l/100 km verbrauchen, die CO2-Emissionen gibt DS mit 34g/km an.

Dank der besonders effizienten Batterie, die mit neuen Zellen eine höhere Kapazität bietet und sich hinter dem verformbaren Querträger befindet, wird eine Reichweite von mehr als 50 Kilometern im Null-Emissions-Modus (WLTP-Kombizyklus) ermöglicht. Völlig neu konstruierte Aufhängungs- und Lenkungskomponenten sollen hohen Fahrkomfort garantieren, dazu kommt eine steife Karosserie.

Technische Highlights sind vor allem das Extended Head-Up-Display, das Informationen virtuell direkt auf die Fahrbahn projeziert – wie man es von der Daimlers S-Klasse kennt. Mithilfe einer optischen Täuschung werden die Daten etwa vier Meter vor der Windschutzscheibe im direkten Blickfeld des Fahrers dargestellt. Dieser erste Schritt in Richtung Augmented Reality hat für den Fahrer den Vorteil, dass er die Augen nicht von der Straße abwenden muss. Auf dem 21 Zoll Display werden ihm stattdessen wichtige Informationen wie Geschwindigkeit, Fahrerassistenzsysteme, Navigation, Warnhinweise oder sogar der Musiktitel, den er gerade hört, angezeigt.

Hoffentlich große Fortschritte bei Sprach- und Gestensteuerung

Das DS „Iris-System“ umfasst eine neue Sprach- und Gestensteuerung:

"Die neue Schnittstelle übernimmt die Benutzerfreundlichkeit eines Smartphones und verfügt über eine intuitive, durchgehende und reaktionsschnelle Oberfläche. Optimal auf den Nutzer abgestimmt, können verschiedene Profile angelegt werden. Die Einstellungen und das Display werden automatisch geladen, sobald der jeweilige Benutzer ins Auto steigt. "

Man kann es durch Sprache und Gesten steuern. DS verspricht hier die „bestmögliche Lösung für Spracherkennung“ – ein Punkt, bei dem PSA zuletzt definitiv ins Hintertreffen geriet. Interessant ist dabei die Kombination mit DS Smart Touch:  Damit sollen Fahrer oder Beifahrer auch mit einer einfachen Bewegung eine der Hauptfunktionen des Systems auswählen können, ohne im System zu surfen oder den Blick von der Straße zu nehmen. Ein Touchscreen, der sich in idealer Reichweite zur Hand befindet, reagiert auf Bewegungen und erkennt Gesten wie Vergrößern, Verkleinern und sogar Schreiben. Damit das System und alle Karten immer auf dem neuesten Stand sind, werden Aktualisierungen stetig über die Cloud durchgeführt. Auch hier hatte PSA Nachholbedarf.

Die Fahrassistenz arbeitet exakter

Außerdem entwickelte DS den Drive Assist 2.0 weiter und zieht auch hier wieder mit den neuesten Innovationen gleich, die aber etliche andere Hersteller teils auch schon verbauen: Zum einen wird das Fahrzeug künftig noch präziser auf der vom Fahrer gewünschten Fahrspur positioniert, zum anderen ergänzen neue Funktionen das bisherige System. So ist im neuen DS 4 halbautomatisches Überholen möglich, die Geschwindigkeit in Kurven wird angepasst und eine Geschwindigkeitsempfehlung gemäß den Verkehrszeichen angezeigt. Mit seinen Sensoren, dem Laser-Radar vorne, dem Radar in den Kurven, einer Kamera oberhalb der Windschutzscheibe und künstlicher Intelligenz analysiert Drive Assist 2.0 die Straße und positioniert das Auto entsprechend seiner Umgebung ideal.

Drehbares Matrix-LED-Licht-Zentralmodul als Reminiszenz an die drehbaren Innenscheinwerfer des Ur-DS

Die Night Vision Infrarottechnologie soll die Sicherheit auf den Straßen weiter erhöhen: Eine Infrarotkamera im Kühlergrill erkennt nachts und bei schlechtem Licht Fußgänger und Tiere in einer Entfernung von bis zu 200 Metern. Der Fahrer sieht die Darstellung der Straße auf seinem digitalen Instrumentendisplay und wird über Gefahren mit Warnhinweisen im DS Extended Head Up Display informiert, damit er umgehend reagieren kann. Ausgeleuchtet wird die Straße nachts mit Matrix LED-Scheinwerfern: Dabei kombinieren die Franzosen Matrix Beam und dynamisches Kurvenlicht in einem System, um neben klarer Sicht auch eine unverwechselbare und einzigartige Markenidentität zu schaffen. Die DS Matrix LED Vision-Scheinwerfer bestehen weiterhin aus drei LED-Modulen, die zum Markenzeichen von DS Automobiles geworden sind: Das innere Modul des Scheinwerfers wird für die Abblendlichtfunktion verwendet. Das rotierende Zentralmodul kann bis zu einem Winkel von 33,5 Grad gedreht werden. So leuchtet es die Fahrbahnränder aus und folgt auch in Kurven dem Blickfeld. Gleichzeitig ist das System eine Reminiszenz an die schwenkbaren Scheinwerfer der historischen DS. Das äußere Matrix-Beam-Modul wird bei Fahrtbeginn aktiviert und ist aufgeteilt in fünfzehn Segmente, die sich je nach Fahrbedingungen unabhängig voneinander zu- und abschalten.

"Die Scheinwerfer passen sich den Verkehrsbedingungen, dem Lenkradwinkel, der Geschwindigkeit und den Wetterbedingungen mit fünf voreingestellten Modi an: Stadt, Land, Autobahn, raues Wetter und Nebel. So ermöglichen sie es dem Fahrer, ständig mit Fernlicht zu fahren, ohne andere Verkehrsteilnehmer zu blenden."

Mithilfe der Kamera, die sich im oberen Teil der Windschutzscheibe befindet, passen die intelligenten Scheinwerfer den Lichtkegel mit einer Reichweite von 300 Metern je nach Verkehrsbedingungen automatisch an. Ein vorausfahrendes Fahrzeug oder Gegenverkehr wird selbstständig erkannt und ausgespart. Dazu kommen erweiterte Tagfahrleuchten, ergänzt mit 98 LEDs. Zusätzlich zu der erkennbaren vertikalen Lichtsignatur verfügen die Tagfahrleuchten über eine neue, technologisch anspruchsvolle Begrüßungsanimation.

Endlich wieder echt innovativ: Das Fahrwerk

Im Einklang mit der Markenphilosophie entwickelt DS auch das Fahrkonzept des „dynamischen Komforts“ weiter. Der DS 4 verfügt exklusiv in seinem Segment über die kameragesteuerte, aktive Federung DS Active Scan Suspension. Eine hinter der Windschutzscheibe verbaute Kamera liefert gemeinsam mit vier Neigungssensoren und Beschleunigungsmessern Analysedaten über die Straßenbeschaffenheit und sämtliche Bewegungen des DS 4 (unter anderem Geschwindigkeit, Lenkwinkel, Bremsen). Die Daten werden in Echtzeit an einen Rechner übermittelt, der jedes einzelne Rad unabhängig voneinander ansteuert. Er passt die Dämpferhärte kontinuierlich gemäß den übermittelten Informationen an. Daraus ergibt sich ein ebenso komfortables wie dynamisches Fahrverhalten – womit DS tatsächlich einen ganz neuen Weg geht.

Und auch im Interieur wagte man sich wieder einen großen Schritt weiter: Ein innovatives Belüftungssystem mit sehr kompakten Lüftungsöffnungen und unsichtbaren Lamellen soll für ein angenehmes Raumklima sorgen. Über DS Air kann der Luftstrom für eine optimale Richtwirkung nach oben und unten gelenkt werden. Das System funktioniert wie ein herkömmlicher Belüfter. Dank seiner vertikalen Kompaktheit hat er ein integratives und schlankes Erscheinungsbild, das es ermöglicht, im Inneren des DS 4 ein reines Design zu präsentieren.

Was bedeutet das?

Der DS 4 setzt sich technisch wieder mit an die Spitze der Kompakten – nutzt allerdings in vielen Fällen Technik, die man bereits von anderen (aber meist höherpreisigen) Modellen kennt. Bei der Connectivity war das Update ohnehin bitter nötig. Schön ist aber, dass DS getreu der Markenphilosophie auch im Cockpit und beim Fahrwerk wieder mal Neuland betritt. Die ersten Designgrafiken lassen eine spannende, aber keine exaltierte Form erahnen. Auf dass der erste deutsche DS bei den Germanen auch endlich die erhofften Stückzahlen bringen möge! Und wenn man noch eine rein elektrische Version nachschöbe, wäre das kein Fehler!

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