Werbung
Werbung

DMT Arena: Podiumsdiskussion "Wem gehört die Stadt?"

Zum Thema „Wem gehört die Stadt?“ veranstaltete DMT.events und die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit im Hannover Congress Centrum eine Podiumsdiskussion mit Politikern, die den knapp 160 Zuhörern Rede und Antwort standen.

VISION mobility unterstützte die interaktive Podiumsdiskussion im Rahmen der DMT Arena. | Foto: DMT.events
VISION mobility unterstützte die interaktive Podiumsdiskussion im Rahmen der DMT Arena. | Foto: DMT.events
Werbung
Werbung
Funda Kaplan

An der Podiumsdiskussion, die am 14. November 2019 stattfand, nahmen Dr. Stefan Birkner, Fraktionsvorsitzender FDP Nds. und ehemaliger Umweltminister, Peter Löck, Mobilitätsberater, Prof. Dr. Stefan Bratzel, Direktor des Center of Automotive Management (CAM), Christian Bebek, Leiter Verkehrsabteilung IHK Hannover, und Dr. Elisabeth Clausen-Muradian von den Grünen teil. Moderiert wurde die Diskussion von Franz W. Rother, Chefredakteur des Magazins „Edison“.

Nach der Begrüßung durch Eckhard Schulte, Geschäftsführer der DMT.events GmbH, übernahm zunächst Professor Dr. Bratzel das Mikrofon für einen halbstündigen Vortrag zum Thema Fahrzeugmarkt und Elektroauto. Denn mit dem starken Wandel im Automarkt werde sich, so Prof. Bratzel, auch das Mobilitätsverhalten der Bürger ändern. Nicht mehr auf den klassischen Besitz des Fahrzeugs komme es künftig an, sondern um allzeit abrufbare Mobilität.

Auf Basis einer Studie des Center of Automotive Management zeigte er auf, dass sich die Welt auf dem Auto- und Mobilitätsmarkt fundamental wandelt, indem neue Player auftreten mit neuen Dienstleistungen – man denke nur an Uber -, wodurch der Markt neu aufgeteilt werde. Zudem müssen sich die etablierten Autohersteller gewaltig strecken, damit sie gegenüber Google, Amazon und chinesischen Anbietern nicht ins Hintertreffen geraten. Denn auf dem Markt der E-Autos dominieren nicht die deutschen Hersteller, sondern Firmen wie Tesla, BYD und BAIC.

Doch nicht nur deswegen sei die forcierte Entwicklung von E-Autos für die deutschen Hersteller wichtig, sondern auch wegen der immer niedrigeren CO2-Grenzen seitens der EU. So dürfen 2030 nur noch 60 Gramm je Kilometer ausgestoßen werden, was etwa einem Benzinverbrauch von zwei Litern auf 100 km entspricht. Um das zu erreichen, müssten die Unternehmen etwa 45 Prozent Elektroautos im Verkaufsmix haben.

(unten weiterlesen)

Schon während der Vorstellungsrunde verdeutlichten sich die Positionen der Teilnehmer. Frau Clausen-Muradian (Grüne) plädierte für den Ausbau des Radwegenetzes in der Innenstadt und für höhere Parkgebühren. Dr. Birkner (FDP) sprach sich für individuelle Mobilität aus, die vielfältig und den Bedarfen aller Bürger entsprechen sollte. Mobilitätsberater Peter Löck möchte alte Strukturen auflösen, neue Wege in der Mobilität gehen und dabei alle Möglichkeiten nutzen.

Ein wenig Gegenwind kam schon von Christian Bebek (IHK): Er monierte, dass die Diskussion in die falsche Richtung laufe und man die Situation aus dem Blickwinkel der Betroffenen sehen müsse, etwa der Pendler, die für den Weg zur Arbeitsstelle auf das Auto angewiesen seien. Immerhin zwei Fünftel aller Pendler kämen von außerhalb der Region. Zudem benötigen die Firmen und Geschäfte in der Innenstadt eine hohe Verkehrsfrequenz.

Interaktive Diskussion: Frage- und Anwortrunde

In der Frage- und Antwortrunde wurde vonseiten der Bürger bemängelt, dass nach den großen Investitionen zur Expo 2000 keine weiteren Anstrengungen gab, die ÖPNV-Infrastruktur auszubauen. Bemängelt wurde auch, dass es in den Diskussionen vorwiegend um Autos gehe. Ein Argument: Der Handel blüht auf, wenn die Autos reduziert werden. Als Beispiele wurden oft Fahrrad-Vorzeige-Städte wie Kopenhagen genannt, wo der Wandel schon ein gutes Stück gelungen sei. Tenor: Das Auto nehme zu viel Platz ein und den Fahrrädern weg. Auch die Frage nach der Bereitstellung der großen Menge Strom wurde gestellt, die irgendwann benötigt werde, wenn massenhaft E-Autos fahren.

Die Angesprochenen auf dem Podium beantworteten die Fragen sachlich, und letztlich stand im Raum, dass in vielen Bereichen einiges zu tun sei und der neue Bürgermeister sich mit den anderen Parteien über das Vorgehen ja eng abstimme. Benötigt werden ein Gesamtplan, bedarfsgerechte Lösungen und natürlich die Finanzierbarkeit.

DMT.events-Geschäftsführer Eckhard Schulte zog das Fazit: „Die lebhafte Diskussion zeigt, dass das Thema die Menschen berührt und die Politik gefordert ist, den Wünschen der Bürgerinnen und Bürger nachzukommen. Mit dem Deutschen Mobilitätstag im kommenden Jahr an gleichem Ort wollen wir für noch mehr Orientierung im Bereich der Mobilität sorgen.“

Werbung
Werbung