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Die Marke Scout ist zurück - als VW-Tochter in den USA

Mit den elektrischen Scout Traveler- und Terra-Modellen will VW in Amerika endlich wieder richtig Stückzahlen machen.

Noch sind Scout Traveler (re.) und Terra Konzepte - ab Ende 2026 sollen sie als 2027er-Modelle in Serie gehen. | Foto: Scout
Noch sind Scout Traveler (re.) und Terra Konzepte - ab Ende 2026 sollen sie als 2027er-Modelle in Serie gehen. | Foto: Scout
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Für Volkswagen läuft es in den USA eher nicht so: Mit Jetta, Tiguan und vielen Südamerika-SUV sowie ID.4 trifft man den Geschmack irgendwie schlechter als Subaru…Große Hoffnungen ruhen auf dem ID.Buzz und der Marke Scout!

An die kam man, indem man die Lkw-Tochter Traton International-Navistar kaufen ließ, die ihren Hauptsitz in Lisle vor den Toren Chicagos hat. Und in ihren Showrooms neben den Lkw auch einen Ur-Scout stehen hat.

Da das mit der begehrten Offroadmarke unter dem VW-Signet nicht funktioniert, schuf man mit Scout eine Retromarke kreiert, die es bisher so gar nicht gab, denn einst war der Scout das Pkw-Modell der Landmaschinen- und Lkw-Marke International Harvester…

Jetzt sollen es also der Scout Traveler, ein mächtiger SUV, und der Scout Terra, ein nicht minder beeindruckender Pick Up, richten – beide imposant, modern und elektrisch angetrieben. Dafür hat sich der Volkswagen Konzern mit Sitz in den Südstaaten der USA eine neue Marke gegönnt und diese trägt den Namen Scout. Name und Design sollen an jenen Geländewagen aus den 1960er / 70er Jahren erinnern, der die Bezeichnung Scout als Modellnamen trug und eben vom US-Hersteller International Harvester verkauft wurde.

 „Nach zwei Jahren der Vorbereitung ist nun endlich der Tag gekommen, an dem wir die nächste Generation der Scout Fahrzeuge mit der Welt zu teilen“, freut sich Scott Keogh, Präsident und CEO von Scout Motors und fügt us-amerikanisch übertrieben an:

„Die ursprüngliche Kernidee Idee - robuste, vielseitige Fahrzeuge, die sowohl für das Abenteuer im Gelände als auch für die Familie geeignet sind – ist aktueller denn je. Wir könnten nicht stolzer sein, diese ikonische amerikanische Marke wiederzubeleben, tausende von amerikanischen Arbeitsplätzen zu schaffen und den amerikanischen Einfallsreichtum wieder zum Einsatz zu bringen.“

Die Volkswagen Verantwortlichen wurmt es seit Jahrzehnten, dass man in Nordamerika nur kleine Brötchen backen kann und vom Massenkuchen der Fullsize-Pick-Ups und Geländewagen kaum mehr als ein paar Krümel abbekommt. Kein Wunder, denn der große Atlas wurde eigentlich für China als Teramont konzipiert und sonst bietet man nur (zu) Kompaktes und Belangloses an…

Große Ziele – im Wortsinn

Das soll sich mit der neuen, betont amerikanisch positionierten US-Marke Scout ändern und aktuell scheint nicht geplant zu sein, dass die Scout-Modelle den Weg nach Europa oder Asien antreten. Das Doppelpack, um die Marke stilecht im Markt zu positionieren, trägt die Namen Traveler und Terra, ein SUV und ein Pick Up auf gleicher technischer Basis. Weder Marke noch Modelle sollen SUV- oder Lifestyle-Weichspüler werden, sondern man will selbstbewusst gegen die erste US-Liga mit Modellen wie dem Ford F-150 / Expedition, Chevrolet Silverado / Tahoe, Ram oder Jeep Wagoneer antreten.

Rolle rückwärts: Zur Sicherheit kommen die Scouts auch mit Range-Extender

Etwas überraschend wird das Exil-Doppel unter dem Scout-Label segelnd nun doch nicht rein elektrisch antreten, denn die elektrischen Pick Ups und SUV erfreuen sich in Nordamerika einer eher zurückhaltenden Nachfrage. Das Gros des Interesses wird nach wie vor von kraftvollen Benzinern und zunehmend auch Dieseltriebwerken abgedeckt. Daher wird es neben den reinen Elektroversionen von Traveler und Terra mit Reichweiten von über 500 Kilometern auch solche mit einem Range Extender geben, der den Aktionsradius bis zum nächsten Ladestopp auf mehr als 900 Kilometer ausdehnen kann. Für den Antrieb beider Fahrzeuge sorgen dabei Elektromotoren, die deutlich mehr als 367 kW / 500 PS und über 1.200 Nm Drehmoment leisten sollen. Für schnelle Nachladen sind Scout Traveler und Terra mit einem 800-Volt-Bordnetz ausgestattet, das Ladegeschwindigkeiten von bis zu 350 Kilowatt ermöglichen soll.

Dabei lässt Scout keinen Zweifel daran, dass es sich bei beiden Fahrzeugen um echte Offroader für den harten Alltags- und Showeinsatz handelt, die gegen die Konkurrenz wie Tesla Cybertruck, Ford F-150 Lightning oder Rivian R1T und R1S antreten sollen. Beide Modelle sitzen auf einem robusten Leiterrahmen und  tragen eine Starrachse hinten, um zusammen mit 35-Zöllern und über 30 Zentimetern Bodenfreiheit glaubwürdig für entsprechende Offroad-Fähigkeiten einzustehen. Auch bei Anhängelast und Zuladung soll es trotz Elektroantrieb keinerlei Abstriche für die amerikanischen Kunden geben. So kann die Plattform bis zu 4,5 Tonnen an den Haken nehmen und die Zuladung beider Modelle soll über 900 Kilogramm liegen.

Optisch erinnern Scout Traveler und Terra durchaus an jenen allemal charismatischen International Harvester, der als Scout speziell ab den späten 1960er Jahren seine treue Fangemeinde hatte. „Ein Scout-Fahrzeug sollte immer ein hilfreicher Begleiter sein“, sagt Chris Benjamin, Chefdesigner von der neuen Marke Scout Motors und ergänzt:

„Es sollte dem Kunden immer ermöglichen, die Dinge zu tun, die er tun möchte und seine Erfahrungen einfacher, besser und schneller machen.“

Neben dem Design und entsprechenden Fahrleistungen wollen die Scout-Modelle mit großem Alltagsnutzen und fairen Preisen punkten, um auf dem besonders preissensiblen US-Markt eine reale Chance zu haben.

Aus dem ehemals geplanten Marktstart in 2026 wird es jedoch wohl nichts werden. Nach aktuellem Stand soll die Fertigung der beiden Modelle im dann neu erschaffenen Werk nahe Columbia / South Carolina im Jahre 2027 beginnen. Die Preise starten bei knapp 60.000 US-Dollar. Bestellungen werden ab sofort entgegengenommen.

Was bedeutet das?

VW tut sich in den USA weiter schwer. Und investiert große Summen in die neue Retromarke Scout, die man über die Lkw-Sparte mit Navistar „einkaufte“. Man darf gespannt sein, ob das genügt, das US-Geschäft in Fahrt zu bringen, zumal die Scouts allenfalls in kleinen Stückzahlen exportiert werden dürften…

Die Infos zu Scout sammelte für uns Stefan Grundhoff von press-inform

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