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Deutsche Bahn: KI für pünktlichere Züge

Deutsche Bahn will künftig Künstliche Intelligenz für die Disposition von Zügen bei allen Metropol S-Bahnen einsetzen, erste Tests laufen auch für den Mischverkehr. DB-Vorständin Gerd tom Markotten erklärt, man nähere sich bereits dem Echtzeitfahrplan.

Mit Ki zu mehr Pünktlichkeit - die Deutsche Bahn setzt vermehrt auf künstliche Intelligenz.| Foto: DB
Mit Ki zu mehr Pünktlichkeit - die Deutsche Bahn setzt vermehrt auf künstliche Intelligenz.| Foto: DB
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Die Deutsche Bahn (DB) weitet den Einsatz von KI für die Disposition von Zügen aus. Mithilfe eines selbst entwickelten Tools soll der Bahnbetrieb in ganz Deutschland pünktlicher werden. Das Programm unterstützt die Disponenten dabei, den Verkehr effizient zu steuern und Verspätungen zu vermeiden.

S-Bahn und Mischverkehr

Bei den S-Bahnen in Stuttgart, im Rhein-Main-Verbund und in München ist das Tool bereits im Einsatz. Im letzten Jahr konnten dort nach Bahnangaben insgesamt 58.000 Verspätungsminuten vermieden werden. In der zweiten Hälfte dieses Jahres wird die KI bei der S-Bahn in Berlin eingeführt. Die DB erwartet dadurch für das Jahr 2023 deutschlandweit etwa 90.000 vermiedene Verspätungsminuten. Im kommenden Jahr soll das Tool auch im Hamburger S-Bahn-Netz zum Einsatz kommen. Damit können künftig alle fünf Metropol-S-Bahnen in Deutschland KI-gestützt arbeiten.

Zudem wird das Tool aktuell auf der Strecke zwischen Elmshorn und Sylt getestet. In diesem Abschnitt operiert die KI erstmals außerhalb eines geschlossenen S-Bahn-Systems und muss mit Mischverkehr, also Güter-, Nah- und Fernverkehrszügen umgehen. Verlaufen diese Tests erfolgreich, kommt das System im nächsten Schritt auf der stark ausgelasteten Strecke zwischen Mannheim und Basel zum Einsatz.

„Mit Künstlicher Intelligenz schaffen wir mehr Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit für unsere Kunden. Gleichzeitig erleichtert das KI-Tool unseren Disponenten die Arbeit und wächst mit seinen Aufgaben“, prophezeit Dr. Daniela Gerd tom Markotten, DB-Vorständin für Digitalisierung und Technik. „So arbeiten wir uns Schritt für Schritt an den bundesweiten Echtzeitfahrplan heran.“

Aussagen in diesem Video müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

KI als Gehirn des Bahnverkehrs

Das Anwendungsgebiet der KI vergrößert sich damit sukzessive. Dabei gilt grundsätzlich: Je höher die Komplexität, desto größer der Effekt, der mit KI erzielt werden kann. Das langfristige Ziel ist ein Echtzeitfahrplan, der wie eine Art Gehirn zur digitalen Schaltzentrale des deutschen Bahnverkehrs werden soll. Mithilfe der KI könnten dann alle Verzögerungen durch Störungen, Baustellen oder sonstige Vorfälle direkt in die Steuerung des Verkehrs einfließen. Interne Prozesse sollen also durch die enorme Rechenleistung der KI beschleunigt und effizienter werden.

Die Disponenten erhalten Maßnahmenvorschläge für einen optimierten Betriebsablauf und können so frühzeitig eingreifen, bevor ein Engpass eintritt. Dadurch müssen Züge seltener ihre Geschwindigkeit reduzieren oder warten, wenn ein anderer Zug einen Streckenabschnitt blockiert. Im Ergebnis sorgt die KI für mehr Pünktlichkeit und schafft durch eine bessere Nutzung der vorhandenen Infrastruktur auch mehr Kapazität auf der Schiene.

Was bedeutet das?

Die Funktionsweise des KI-Tools beruht auf einem Digitalen Zwilling des jeweiligen Netzes. Mit diesem digitalen Abbild soll das System den Bahnbetrieb in circa 100-facher Echtzeit simulieren und verschiedene Varianten der Verkehrslage durchspielen können - für mehr Pünktlichkeit im Bahnverkehr. Nur kann die KI leider nicht das Problem des enormen Investitionsstaus der Gleisanlagen lösen.

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