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Der neue Ford Kuga: Rundum besser, dreimal als Hybrid

Ford hat sein neues Kompakt-SUV in vielerlei Hinsicht weiterentwickelt und verbessert - außerdem kommt der neue Kuga ab April 2020 auch mit drei elektrifizierten Antriebsvarianten daher.

Den neuen Kuga bietet Ford auch als Plug-in-Hybrid an. | Foto: Ford
Den neuen Kuga bietet Ford auch als Plug-in-Hybrid an. | Foto: Ford
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Timo Pape

Manche denken bei der "dritten Generation" an eine Millennium-Boyband, andere an eine Komödie von Rainer Werner Fassbinder aus den späten Siebzigern. Ford-Fans hingegen freuen sich auf den neuen Kuga, denn das größere und leichtere Kompakt-SUV (ab 26.300 Euro, das sind knapp 22.270 Euro netto) kommt Anfang April endlich auch in Deutschland auf den Markt - und zwar mit drei teilelektrifizierten Antriebskonzepten.

Neben zwei Diesel-Optionen und einer Benziner-Variante bietet Ford seinen Kuga künftig auch mit Elektropower an: als Plug-in-Hybrid, Mild-Hybrid und Voll-Hybrid. Der Autobauer geht davon aus, dass 40 Prozent der europäischen Kuga-Verkäufe im Jahr 2020 auf die elektrifizierten Versionen entfallen werden - ein sportliches Ziel. Insgesamt verkaufte Ford seit dem Marktdebüt des Kuga im Jahr 2008 mehr als eine Million Fahrzeuge in Europa, was ihn neben Focus und Fiesta zu den Bestsellern des US-Konzerns auf diesem Kontinent macht. Kann der neue Kuga da mithalten?

Zumindest hat der Kunde eine breite Auswahl, was den Antrieb des SUV angeht. Zwar fehlt eine vollelektrische Variante, doch drei verschiedene Hybrid-Optionen gab's bei Ford noch nie. Zur Markteinführung erhältlich ist etwa der Kuga Plug-In-Hybrid (ab 39.300 Euro, das sind gut 33.025 Euro netto). Ford setzt bei ihm auf eine Kombination aus 2,5-Liter-Vierzylinder-Benziner und einem E-Motor, der seine Energie aus einer 14,4 Kilowattstunden großen Lithium-Ionen-Batterie bezieht. Gemeinsam erreichen die beiden Motoren eine Systemleistung von 166 kW (225 PS).

Während der Fahrt stehen für das Elektro-System vier verschiedene Programme zur Auswahl: EV Auto (matic), EV Now, EV Later und EV Charge. Neigt sich der Batteriestand dem Ende, schaltet der Kuga automatisch in den "EV Auto"-Modus. Dann übernimmt wieder der Benzinmotor. Rund 50 Kilometer soll der Kuga rein elektrisch zurücklegen können. Kombiniert gibt Ford einen Kraftstoffverbrauch von 1,2 Liter/100 km an. Dabei soll der Kuga Plug-In-Hybrid pro Kilometer 29 Gramm CO2 emittieren. An der 230-Volt-Steckdose braucht er laut Ford rund vier Stunden, bis die Batterie komplett aufgeladen ist. Überprüfen konnten wir diese Werte bisher leider nicht, weil die Fahrveranstaltung zum neuen Ford Kuga wegen der Corona-Pandemie kurzfristig abgesagt werden musste.

Es geht auch ohne Stecker

Ford wird darüber hinaus zwei weitere Hybrid-Versionen anbieten, die nicht extern geladen werden können. Der Kuga EcoBlue Mild-Hybrid (ab 32.600 Euro, das sind knapp 27.400 Euro netto) - ebenfalls zum Markstart verfügbar - kombiniert einen 110 kW (150 PS) starken 2-Liter-Turbodiesel mit einem integrierten, von einem Zahnriemen angetriebenen Starter-Generator. Anstelle der herkömmlichen Lichtmaschine ermöglicht er das Rekuperieren und Speichern kinetischer Energie in einem luftgekühlten 48 Volt-Lithium-Ionen-Batteriepack, sobald das Fahrzeug rekuperiert. Der Elektromotor unterstützt das Dieselaggregat bei geringeren Drehzahlen mit zusätzlichem Drehmoment. Den geschätzten Verbrauch benennt Ford mit 5,0 Liter/100 km, die CO2-Emissionen mit 132 g/km.

Ende 2020 soll schließlich der Kuga Voll-Hybrid das Angebot an elektrifizierten Antrieben komplettieren. Wie beim Plug-In-Hybrid kommt auch hier der 2,5 Liter große Benziner mit elektrischem Motorgenerator und Lithium-Ionen-Batterie zum Einsatz. Interessierte Kunden werden sich zwischen Front- und Allradantrieb entscheiden können. Ford rechnet mit einem Verbrauch von 5,6 Liter/100 km und CO2-Emissionen in Höhe von 130 g/km.

"Der Kuga ist die erste Baureihe von Ford, die mit der vollen Palette hochmoderner Hybrid-Antriebe aufwarten kann", sagt Jörg Beyer, Executive Director der Produktenwicklung bei Ford Europa. Eine einzige Technologie, die allen Ansprüchen gerecht wird, gebe es bei der Elektrifizierung der Mobilität nicht, weil die Anforderungen einfach zu unterschiedlich seien. "Ford hat daher eine nuancierte Antriebsstrang-Strategie entwickelt, mit der unsere Kunden die richtige Lösung für ihre Anforderungen finden", so Beyer, der SUV-Fahrern mit dem neuen Kuga den Einstieg in die Elektromobilität erleichtern will.

Sportlicher denn je

Optisch hat sich Ford am Design des Focus orientiert und mit der dritten Generation des Kuga klar einen Schritt nach vorn gemacht. Das SUV wirkt deutlich sportlicher denn je. Die Windschutzscheibe wurde etwas flacher geneigt, und die Dachlinie ist 20 Millimeter niedriger angesetzt. Der Kuga ist 44 Millimeter breiter und 89 Millimeter länger als sein Vorgänger. Der Radstand wuchs um 20 Millimeter auf 2.710 Millimeter.

Dies wirkt sich auch auf das Interieur positiv aus: Becken und Schultern der Passagiere erfreuen sich sowohl vorne als auch hinten größerer Bewegungsfreiheit. Selbst die Kopffreiheit ist um 13 Millimeter (vorn) beziehungsweise 35 Millimeter (hinten) angewachsen, obwohl die Gesamthöhe des neuen Kuga flacher ausfällt als zuvor. Das Raumgefühl wird durch das neue Panoramadach noch verstärkt. Gedanken hat sich Ford auch bei der Rückbank gemacht, bei der die beiden äußeren Sitze erstmals beheizbar sind. Die gesamte Reihe kann je nach Bedarf vor- und zurückgeschoben werden. So ergibt sich entweder eine Kniefreiheit von 124 Millimetern - ein Spitzenwert in diesem Segment - oder ein zusätzliches Kofferraumvolumen von 67 Liter. Die 456 Liter Stauraum seines Vorgängers übertrifft der Kuga damit locker.

Ford setzt beim Kuga auf die vom Focus bekannte C2-Fahrzeugarchitektur, durch die man bis zu 90 Kilogramm gegenüber den Vorgängermodellen mit vergleichbaren Antriebssträngen einsparen konnte. Ford verspricht sich durch die neue Plattform eine bessere Fahrdynamik, mehr Crash-Sicherheit und dank der Gewichtseinsparung auch einen geringeren Verbrauch und weniger Abgase.

Den Kuga gibt es zum Marktstart in drei beziehungsweise fünf Ausstattungsversionen. Der Kuga Titanium will mit einem modernen Look überzeugen, während sich Liebhaber von sportlichen Kurven mit der Variante ST-Line am wohlsten fühlen dürften. Beide Linien gibt es zudem mit dem Namenszusatz "X", der etwas mehr Ausstattung mitbringt und jeweils 2.000 Euro teurer ist. Die Option Vignale kommt deutlich nobler daher und soll Luxus und Exklusivität vermitteln. Sie stellt bei einem Preis ab 38.400 Euro die Speerspitze der Modellreihe dar. Der neue Kuga steht in zwölf verschieden Farben zur Auswahl. Neu im Programm sind dabei die Metallic-Töne "Solar-Silber" und "Sedona-Orange" sowie das der Vignale-Linie vorbehaltenen "Panther-Blau". Hinzu kommen die Drei-Schicht-Lackierungen "Lucid-Rot" und "Star-Weiß".

Geräuschkompensation durch gegenläufige Schallwellen beim Vignale

Interessant: Den Kuga Vignale in Verbindung mit der Mild-Hybrid- und der Plug-In-Hybrid-Version (sowie mit dem 2-Liter-Diesel) stattet Ford serienmäßig mit einem aktiven Noise-Cancellation-System aus. Über drei im Innenraum platzierte Mikrofone registriert das ANC-System akustische Störquellen wie etwa Antriebs-, Reifenabroll- oder Windgeräusche und egalisiert sie über das Audiosystem mittels gegenläufiger Schallwellen. Der Geräuschpegel während der Fahrt soll dadurch deutlich sinken.

In Sachen Software führt Ford das "FordPass Connect"-Modem ein, das das Auto zum WLAN-Hotspot macht. Mobile Endgeräte können auf einer Ablagefläche induktiv geladen werden. Das System, das nach Qi-Standard arbeitet, wird kompatible Smartphones automatisch erkennen. Das Kommunikations- und Entertainmentsystems "Ford SYNC 3" funktioniert mir Apple CarPlay und Android Auto. Für die Darstellung setzt Ford auf ein 12,3 Zoll großes "True Color"-Display.

Was bedeutet das?

Dank zahlreicher Antriebsvarianten, eines frischen Designs, vieler serienmäßiger Assistenzsysteme und einem geräumigeren Innenraum hat der neue Ford Kuga das Zeug dazu, seine eigene Erfolgsgeschichte weiterzuschreiben. Wenn irgendwann noch ein Vollstromer zur Modellreihe hinzukommt, dürften wohl keine Wünsche mehr offen bleiben.

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