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Der einstige Saab 9-3 könnte "nationales Elektroauto" der Türkei werden

Das „nationale Elektroauto“ der Türkei nimmt Formen an. Es soll 2021 in Serie gehen, wie Hürriyet Daily News vermelden.

Zeitloser Klassiker: Der einstige Saab 9-3 könnte die Basis für das türkische nationale Elektroauto stellen. | Foto NEVS
Zeitloser Klassiker: Der einstige Saab 9-3 könnte die Basis für das türkische nationale Elektroauto stellen. | Foto NEVS
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Gregor Soller

Zwar ist die Türkei bereits ein großer Automobilstandort – allerdings bisher nur als Montagestandort für ausländische Konzerne wie Fiat, Ford, Hyundai, Renault oder Toyota. Nachdem sich türkische Pkw-Marken wie Anadol oder Tofas auf internationalem Pakett schwer taten mit Exporten, soll jetzt ein neuer Anlauf unternommen werden. Denn bereits seit einigen Jahren reifen in der Türkei Pläne für ein „nationales Elektroauto“. Das Ganze nimmt jetzt Fahrt auf: Dazu hat sich ein Konsortium aus fünf Firmen zusammengeschlossen: dazu gehören die Anadolu Group, BMC, Kıraça Holding, Turkcell und Zorlu Holding. Bis 2019 sollen erste prototypen fahren, ab 2021 wäre dann ein serienanlauf geplant.

Bei der Gründung des Joint Ventures im Präsidentenpalast in Ankara versprach der umstrittene Präsident Recep Tayyip Erdoğan die volle Unterstützung für das Projekt. Das Projekt wird entsprechend staatlich unterstützt und gefördert. Laut Hürryetnews waren von den 719.095 Autos, die vom 1.1. bis 31.10.2017 in der Türkei verkauft wurden 49 reine Elektromodelle und 3252 Hybride. Das Thema nimmt auch hier auf niedrigem Niveau Fahrt auf. 

Bei dem geplanten Fahrzeug könnte es sich um eine Limousine auf Basis des Saab 9-3 handeln, der in seiner Urform bereits 2002 debütierte. Bereits im Oktober 2015 wurde mit Tübitak, (the Scientific and Technological Research Council of Turkey) eine Vereinbarung mit der Saab-Nachfolgefirma National Electric Vehicle Sweden (NEVS) unterzeichnet, bei der NEVS als „Entwicklungspartner“ des nationalen türkischen Elektroautos fungieren soll.

Was bedeutet das?

Natürlich ergreift das Thema Elektrifizierung auch die Türkei und deren Automobilproduktion. Und ähnlich wie in China wittert man Morgenluft, wenn man die etablierte Verbrennertechnik umgeht und gleich mit Elektrofahrzeugen startet. Denn hier liegen aktuell größere Chancen, eine Automobilproduktion zu starten und mit den etablierten Konzernen gleichzuziehen. Einziger Wermutstropfen an der Geschichte ist die nationalistische Gesinnung, die hinter dem Projekt steht. Dass die Türkei Autos bauen kann, steht außer Frage – dass das eben unter keiner eigenen Marke stattfindet, steht auf einem anderen Blatt. 

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