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Meinungsbeitrag

Denkfallen - Teil 5: Die Superstar-Falle

Warum Sie ihren Fernseher aus dem Fenst...- ins Recycling geben sollten

Christoph Erni, Gründer, CEO und Geschäftsführer von Juice Technology blickt in seiner Kolumne gern auch mal weit über den Tellerrand des Geschäftsalltages hinaus. | Foto: Juice Technology
Christoph Erni, Gründer, CEO und Geschäftsführer von Juice Technology blickt in seiner Kolumne gern auch mal weit über den Tellerrand des Geschäftsalltages hinaus. | Foto: Juice Technology
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Redaktion (allg.)

Deutschland sucht den Superstar, Britain‘s Got Talent, American Idol. Spannend anzusehen, wie viele Stümper sich in der ersten Runde unsympathisch ins Abseits stellen. Und faszinierend, wie die fadesten Mauerblümchen sich urplötzlich vor großem Publikum trauen, ihr ungeahntes Talent zum Leuchten zu bringen. Oft hat man das Gefühl, sie hätten selbst nicht gewusst, was sie so draufhaben.

Seit Jahrzehnten zeigen uns diese Shows, dass Leute wie Sie und ich gefühlt direkt von der Straße zufällig in ein Studio marschieren und dort aus dem Nichts zum Weltstar avancieren. Der Zuschauer kann fast nicht anders als sich zu fragen: „Wenn die oder der das kann – dann bin ich wohl auch ein Star? Ein unentdecktes, unterschätztes Genie?“

Das hat natürlich Folgen für das Publikum. Denn es setzt sich die Erkenntnis fest, dass man ohne Aufwand, stante pede, besser ist als alle anderen rundherum. Es reicht sozusagen, dass keiner den roten Buzzer drückt, dann sticht man alle aus. Ist man nicht unmöglich schlecht, ist man schon richtig gut.

Hinter den allermeisten Erfolgen stehen zig Versuche und noch mehr harte Arbeit

Aber: „Man kann nur so locker aus dem Ärmel zaubern, was man vorher mühevoll hineingesteckt hat“ erklärte einmal lakonisch der große Showmaster, Sänger und Schauspieler Rudi Carrell seinen jahrzehntelangen Erfolg.

Thomas Alva Edison prägte nach zahl- und erfolglosen Versuchen die Aussage „Ich habe nicht versagt. Ich habe nur 10.000 Wege gefunden, wie elektrisches Licht nicht funktioniert.“ Er erkannte den entscheidenden Unterschied zwischen theoretischem Wissen und praktischer Erfahrung und Erforschung.

Oder wir bei Juice, die wir zig Versuche durchgeführt haben, bis wir das Lastmanagement für unseren mobilen Juice Booster 3 air so supereinfach bedienbar war. Obwohl wir zuvor geglaubt hatten, wir könnten das aus dem Stegreif.

Talent allein reicht eben nie. Hinter jedem echten Erfolg steckt richtig beinharte Arbeit, egal in welchem Beruf. Peinlicherweise verbreiten selbst viele Hochschulen heute den Trugschluss, ein Diplom allein genügte zum Superstar – obwohl der Abschluss nur der Ansteckpin ist und der Ärmel noch leer.

Und was die Fernsehshows angeht: Wussten Sie, dass die arroganten Versager der ersten Runde immer bezahlte Schauspieler sind, nur zum Ergötzen des Publikums? Und wussten Sie, dass die Favoriten dagegen absichtlich auf graue Entchen gebürstet werden? Wie zum Beispiel die legendäre Susan Boyle, die übrigens seit ihrer Kindheit Gesangsstunden genoss und schon vor der Sendung Hunderte Auftritte als Sängerin hinter sich hatte.

Durchaus ist Novizen mal Anfängerglück vergönnt, aber nachhaltige Exzellenz gibt es nur durch beharrliche Übung, gesammelte Erfahrung und - das will in der alten Welt selten jemand zugeben - durch gemeisterte Misserfolge, aus denen man am meisten lernen kann.

Was bedeutet das?

Damit Sie mehr Zeit für all das haben und damit Sie selbst nicht der Superstar-Falle erliegen, gehen Sie doch ins Wohnzimmer - und entsorgen Ihren Fernseher. Oder zumindest den Glauben an viele der leider nicht ganz so wahren Inhalte, die dieser gern vermittelt. 

 

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