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Meinungsbeitrag

Denkfallen - Teil 2: Die Müllhalden-Falle

Kurzes Quiz: was würden Sie tun, wenn Ihr Nachbar Ihnen jeden Tag seinen Müll in Ihren Eingang kippte?

Christoph Erni, Gründer, CEO und Geschäftsführer von Juice Technology blickt in seiner Kolumne gern auch mal weit über den Tellerrand des Geschäftsalltages hinaus. | Foto: Juice Technology
Christoph Erni, Gründer, CEO und Geschäftsführer von Juice Technology blickt in seiner Kolumne gern auch mal weit über den Tellerrand des Geschäftsalltages hinaus. | Foto: Juice Technology
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Redaktion (allg.)

Er mag ja meinen, dass das ein Geschenk sei für Sie. Aber das Problem ist ja, dass in seinem Abfall ganz viel vorkommt, das nun wirklich nicht Ihr Problem ist. Dinge, an denen Sie weder schuld sind, für die Sie nichts können und für die Sie weder eine Verwendung noch eine Lösung haben.

Sie könnten ihn maßregeln, weil er Sie als Müllkippe missbraucht. Sie könnten ihm seinen Unrat zurückgeben und in sein eigenes Refugium werfen. Oder Sie könnten einfach die Haustüre zu machen.

Nochmal: Was würden Sie tun? Halten Sie kurz inne und schreiben Sie Ihre Maßnahme auf.

Denn jetzt kommt die heutige Denkfalle ins Spiel. Sie haben offensichtlich eine wirksame Strategie, wie Sie ungebetenem Unrat begegnen würden. Die Frage aber ist: warum lassen Sie denn täglich Tür und Tor offen für den ganzen bedenklichen Müll, den Ihnen die vermeintlich so wichtigen Nachrichten in Ihren mentalen Eingang kippen? 

Haben Sie sich schon Mal überlegt, dass mindestens 90 Prozent der Nachrichten negativ sind? Dass mindestens 90 Prozent der News für Sie und Ihr Leben gar nicht relevant sind? Dass mindestens 90 Prozent der rapportierten Probleme von Ihnen weder beeinflusst noch gelöst werden können?

Die Mathematiker unter Ihnen rechnen sicher schon fleißig aus, wie groß denn am Ende der Anteil der effektiv relevanten Nachrichten ist: 10% * 10% * 10% = 0,1%. Vorausgesetzt natürlich, die drei vorgenannten Kriterien kumulieren sich nicht in ein und derselben Meldung. 

Am schlimmsten sind die Radiowecker. Noch bevor man richtig wach ist, hat man schon drei Mal durch die Kurznachrichten Unfälle, Verbrechen und politische Fehlentscheide im halbschlafenden Unterbewusstsein endgelagert. Die Evolution hat uns programmiert, bei Problemen mit Fluchtreflexen zu reagieren. Ungewollt schütten Sie Adrenalin in Ihren morgendlich frischen Körper aus. Ihr Tag beginnt gestresst, im eigentlichen Sinn des Wortes.  

Wenn Sie also schon nicht am ganzen Elend der Welt schuld sind (denke ich zumindest), dann lassen Sie sich auch nicht damit zumüllen. Es ist völlig egal, ob in Ruanda ein Bus von der Straße abgekommen ist. Kümmern Sie sich nicht darum, denn Sie können sowieso nichts tun. Widmen Sie Ihre Zeit und Energie lieber den Menschen und Aufgaben, die Ihnen viel bedeuten.

Was bedeutet das?

Wenn Sie Kopf und Seele sauber und stark halten wollen, hilft nur eins: Raus aus der Müllhalden-Falle!

Sie tun viel für Ihre mentale Gesundheit, für Ihr Wohlbefinden, für Ihre Leistungsfähigkeit und für Ihre positive Ausstrahlung, wenn Sie ab sofort allgemeine, ungefilterte Nachrichten via Radio, Fernsehen und Online einfach aus Ihrem Leben verbannen. Konzentrieren Sie sich auf einige sorgfältig ausgewählte Fachmedien und Fachnewsletter Ihrer Branche. Denn dort bekommen Sie die Informationen, die Ihnen tatsächlich etwas nützen.

 

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