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DB legt Studie zum Hochgeschwindigkeits-Netz in Europa vor

Gemeinsam mit europäischen Partnerbahnen hat die Deutsche Bahn die Studie „Metropolitan Network“ veröffentlicht. Demnach sollen bis 2050 zwei Drittel aller Europäer an den Hochgeschwindigkeitsverkehr auf der Schiene angebunden werden.

Europaweit mit Hochgeschwindigkeitszügen vernetzt - bis 2050 soll laut Studie das möglich sein.| Foto: DB
Europaweit mit Hochgeschwindigkeitszügen vernetzt - bis 2050 soll laut Studie das möglich sein.| Foto: DB
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Thomas Kanzler

Die Deutsche Bahn (DB) hat gemeinsam mit europäischen Partnerbahnen aus Belgien, Österreich, Frankreich, Italien, Tschechien, Spanien, Polen, den Niederlanden und der Schweiz eine Studie zum Ausbau des Hochgeschwindigkeitsverkehrs (HGV) in Europa erarbeitet. Der Vorschlag zum „Metropolitan Network“ umfasst die konkrete Streckenerweiterung für schnelle Personenzüge auf dem gesamten Kontinent und die Simulation der damit möglichen wachsenden Verkehrsleistung auf der umweltfreundlichen Schiene.

Green Deal der EU

Ausgangspunkt der Studie ist der „Green Deal“ der EU-Kommission. Der europäische HGV soll danach mit einer geplanten Verdoppelung bis 2030 und einer Verdreifachung bis 2050 einen wichtigen Beitrag zur CO2-Reduktion im Transportsektor erbringen. Die Spezialisten haben in der Studie analysiert, wie ein solches „Green Deal“-Netzwerk aussehen muss, um die EU-Ziele zu erreichen.

„Eine Verdreifachung des Hochgeschwindigkeitsverkehrs in Europa ist möglich. Wenn die Infrastruktur dafür steht, profitieren Millionen Menschen auf dem Kontinent von attraktiven Verbindungen und kürzeren Reisezeiten“, erläutert Michael Peterson, DB-Vorstand Personenfernverkehr. „Die Bahnländer in Mittel- und Westeuropa und noch mehr in Süd- und Osteuropa profitieren hiervon ganz besonders. Nach unseren Berechnungen und Simulationen ergeben sich attraktive Reisezeiten auf ganz neuen Achsen und über neue Verkehrsdrehkreuze auf der Schiene.“

Viele neue Strecken

Das „Metropolitan Network“ soll alle 230 Metropolregionen und die größten Städte in Europa mindestens im Stundentakt an den HGV anbinden. Wobei die Studie Agglomerationen von mehr als 250.000 Einwohnern als Metropolregionen definiert. Smit leben rund 60 Prozent der Europäer in den Metropolregionen und sollen dann bis 20250 einen direkten Zugang zum HGV erhalten – auch in Regionen, wo es heute noch gar keinen schnellen Bahnverkehr gibt. Insgesamt müssen 21.000 Kilometer Schienennetz europaweit neu- und ausgebaut werden. Die für den HGV ausgelegten Strecken würden sich von heute (Eurostat 2019) rund 11.300 Kilometern bis 2050 auf 32.000 Kilometer knapp verdreifachen. Das Netz soll Geschwindigkeiten von 300 km/h ermöglichen.

Würde der Streckenausbau einschließlich der bereits im Bau befindlichen und geplanten Trassen erfolgen, würde die Hochgeschwindigkeitsinfrastruktur hierzulande auf gut 6.000 Kilometer anwachsen. Gewinner wäre auch Polen, das sein Netz von heute 224 Kilometer um 2.760 Kilometer mehr als verzehnfachen würde.

Was bedeutet das?

Soll der „Green Deal“ gelingen, müssen die EU und die Mitgliedsländer erhebliche zusätzliche Investitionen in die Hand nehmen und europaweit in den Netzausbau stecken. Darüber wollen die beteiligten Eisenbahnen im kommenden Herbst mit der Politik in Austausch treten. Die derzeit in Planung oder im Bau befindlichen Infrastrukturmaßnahmen reichen nicht aus, um eine Verdoppelung des Hochgeschwindigkeitsverkehrs bis 2030 zu erreichen.

Man erinnert sich mit Schrecken an die Pressekonferenz von Verkehrsminister Volker Wissing, in der er die Einführung des „Deutschlandtakt“ -  also die mindestens halbstündige, abgestimmte Bahnverbindung der Metropolen in Deutschland – auf das Jahr 2070 verschoben hatte.

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