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Dataforce hat nachgerechnet: Ohne Diesel steigt CO2-Ausstoß

Dataforce hat an Hand des Fahrzeugbestands und der Neuzulassungen in Deutschland den Diesel-Beitrag zur CO2-Einsparung von CO2 berechnet. Ersetzte man alle Selbstzünder durch Ottomotoren, stiege der CO2-Ausstoß der Pkw in Deutschland um 9,3 Prozent oder 11,8 Millionen Tonnen pro Jahr.

Nicht nur in abgelegenen Regionen kann man auf Diesel (noch) nicht verzichten | Foto: Unsplash/Mahkeo
Nicht nur in abgelegenen Regionen kann man auf Diesel (noch) nicht verzichten | Foto: Unsplash/Mahkeo
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Gregor Soller

Die Debatte um den Dieselantrieb reißt nicht ab. Neben berechtigter Kritik an dem zu hohen Stickoxidausstoß vieler Fahrzeuge kursieren aber auch viele zahlreiche Falschinformationen. Darunter die Meldung, Benziner würden nicht mehr CO2 als Diesel emittieren. Dem wollte Dataforce mit einer Modellrechnung auf den Grund gehen und hat ermittelt, wie sich die CO2-Emissionen der Pkw in Deutschland ändern würden, wenn alle Dieselmotoren durch Benziner ersetzt würden.

Das Ergebnis:  Gegenüber einer Benzinerflotte gleicher Zusammensetzung in Hinblick auf Fahrzeug- und Marktsegmente sparen die 12,9 Millionen Dieselfahrzeuge im deutschen Pkw-Bestand jedes Jahr 11,8 Millionen Tonnen CO2 ein. Prozentual reicht die CO2-Ersparnis durch Dieselmotoren von 18,6 Prozent bei Firmenwagen bis 7,5 Prozent bei Privatfahrzeugen. Im Mittel sind es 9,3 Prozent weniger Klimagase. Die im Jahr 2016 zugelassenen Autos stoßen pro Jahr rund 8,5 Millionen Tonnen CO2 aus. Hier ermöglichen die Dieselmotoren eine Ersparnis von 10,2 Prozent respektive 973.000 Tonnen CO2. Angesichts der sinkenden Dieselanteile 2017 überrascht es daher nicht, dass die CO2 Werte von Neuwagen wieder zunehmen.

Daher ist es laut Dataforce „im Sinne des Klimaschutzes, so lange am Diesel festzuhalten, bis bezahlbare Elektroautos mit hoher Reichweite und eine gut nutzbare Ladeinfrastruktur verfügbar sind.“ Nichtsdestotrotz sind die Autohersteller gefordert, schnellstmöglich die verfügbaren Technologien umzusetzen, um das Stickoxidproblem des Diesels auch in der Praxis zu lösen.

Für die Berechnung hat Dataforce folgende Methodik angewandt: Die Gesamt-CO2-Emissionen wurden als Produkt von Fahrleistung, Fahrzeuganzahl und durchschnittlichen CO2 berechnet, wobei nach Marktsegmenten (M), Fahrzeugsegmenten (F) und Kraftstoffart (K) unterschieden wurde.

CO2 = Fahrleistung x Fahrzeuganzahl x ∅CO2 x∅Korrekturfaktor K

Die Anzahl der Pkw in Bestand und Neuzulassungen 2016 nach Art des Halters (H), Kraftstoffarten (K) und Fahrzeugsegmenten (F) wurde von Dataforce auf Basis der Statistiken des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) ermittelt. Gleiches gilt für den durchschnittlichen CO2-Ausstoß. Transporter mit Pkw-Zulassung wie einen Mercedes Sprinter wurden von der Berechnung ausgenommen.

Die Fahrzeughalter wurden in Privatkunden, Firmenkunden und Sondereinflüsse (Fahrzeughandel, -bau, Autovermieter) gegliedert. Bei Kraftstoffen wurden Benzin, Diesel und alternative Antriebe berücksichtigt. Außerdem unterschied Dataforce elf unterschiedliche Fahrzeugsegmente, angefangen von Mini und Kleinwagen bis hin zur Oberklasse sowie SUV, Mini- und Großraumvans, Sportwagen und Utilities.

Die durchschnittlichen Jahresfahrleistungen wurden auf Basis der Angaben vom KBA und eigenen Umfragen unter Fuhrparkleitern ermittelt. Dabei wurden die Unterschiede zwischen den Halterarten und die höhere Laufleistung von Dieselfahrzeugen berücksichtigt. Die Unterschiede zwischen NEFZ-Werten und Realverbrauch wurden nach einer Analyse auf Modellebene über Korrekturfaktoren berücksichtigt.  Auch ohne Berücksichtigung dieses Mehrverbrauchs würde sich am Ergebnis, dass Diesel zu beträchtlichen CO2 Einsparungen führen, nichts ändern.

CO2 Ausstoß Pkw Bestand 2016 in Millionen Tonnen

                                                          Firmenw.  Sondereinfl. Privat   Σ Halter

Aktueller Kraftstoffmix                       16,4           2,2               96,8     115,4

Nur Benziner /alt. Antriebe                 20,2          2,4               104,7    127,3

Einsparung durch Diesel (absol.)      -3,7           -0,3              -7,8       -11,8

Einsparung durch Diesel (%)             -18,6%      -10,7%        -7,5%    -9,3%

Was bedeutet das?

Dass ein sofortiger Verzicht auf den Diesel sofort die CO2-Bilanz nach oben treiben würde, umso mehr, je größer und schwerer die Fahrzeuge sind. Will man das vermeiden, ist der Diesel tatsächlich unverzichtbar, zumal sich dessen Abgaswerte inklusive der Stickoxyde mittlerweile in den Griff bekommen lassen.

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