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Das Kirchheim-Projekt: Uber wagt die Landpartie in München-Ost

Gemeinsam mit der Gemeinde Kirchheim b. München erprobt der US-Fahrdienstleister einen Fahrdienst außerhalb urbaner Zonen. Pauschalpreis fünf Euro, nachts 15 Euro nach München.

Rund um den Kirchturm und darüber hinaus: Die Gemeinde Kirchheim startet mit Uber einen Fahrdienst, den Bürgermeister Maximilian Böltl und Uber-Deutschland-Chef Christoph Weigler vor dem Rathaus präsentierten. | Foto: Uber/Oliver Mattutat
Rund um den Kirchturm und darüber hinaus: Die Gemeinde Kirchheim startet mit Uber einen Fahrdienst, den Bürgermeister Maximilian Böltl und Uber-Deutschland-Chef Christoph Weigler vor dem Rathaus präsentierten. | Foto: Uber/Oliver Mattutat
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Johannes Reichel

Der US-Mobilitätsdienstleister Uber wagt den Sprung aus den Städten ins Umland und startet in den kommenden drei Monaten einen Feldtest im Münchener Umland. In fünf Gemeinden des östlichen Landkreises Kirchheim, Feldkirchen, Poing, Aschheim und Pliening, die zusammen auf 51.000 Einwohner kommen, sollen Kunden den Uber-Dienst buchen können. Die Kooperation entstand in enger Abstimmung und Kooperation mit der Gemeinde Kirchheim. Der Clou ist der Preis: Pauschal berechnet der US-Dienstleister fünf Euro für Fahrten innerhalb der Gemeinden und von Ort zu Ort. Nachts, also außerhalb der ÖPNV-Kernzeiten, kostet die Uber-Tour von und nach München 15 Euro.

"Mit dem Pilotprojekt wollen wir verstehen, wie ein On-Demand-Fahrservice auch in weniger dicht besiedelten Regionen funktionieren kann", erklärte Uber-Deutschland-Chef Christoph Weigler.

Teilweise fehlten gerade nachts Anschlussverbindungen, was die Mobilität der Einwohner stark einschränke und sie deswegen den eigenen PKW nutzen lässt, argumentiert der Fahrdienst weiter. Der Service sei außerdem eine sichere Alternative für den nächtlichen Heimweg.

“Wir freuen uns sehr darüber, dass Uber unseren Bürgern eine zusätzliche, bezahlbare und flexible Mobilitätsoption anbietet", erklärte Erster Bürgermeister Maximilian Böltl zum Start.

Das Angebot könne eine gute Alternative zur individuellen Einzelnutzung des PKW sein, weil einen solchen Service in der Regel pro Fahrt mehr als eine Person nutze, so die Hoffnung des Bürgermeisters. Das ergänze unseren ÖPNV und ein Großteil der Flotte sei auch bereits elektrifiziert, meint Böltl weiter.

“Das Kirchheim-Projekt hat absoluten Modell-Charakter. Die Zukunft der modernen Mobilität muss auch außerhalb der Stadtzentren gedacht werden. Gerade im Umland der Metropolen oder in ländlichen Gebieten gibt es für die Menschen kaum Alternativen zum eigenen Auto“, skizziert Weigler weiter.

Wie in allen anderen deutschen Städten arbeite man auch in Kirchheim ausschließlich mit lizenzierten Mietwagenunternehmen zusammen, versichert der Anbieter. Alle Fahrten seien versichert und würden von professionellen Fahrern durchgeführt. Der Kunde könne den Fahrpreis schon vor der Bestellung sehen. Außerdem werde vor Fahrtantritt das Profil des Fahrers mit Foto, Automodell und -farbe, Kennzeichen und Service-Bewertung angezeigt. Die Bezahlung erfolge automatisch und in der Regel bargeldlos per hinterlegter Kreditkarte oder PayPal.

Mit unmittelbarer Kritik reagierte der Bundesverband Taxi. Die Aktion sei ein "Feigenblatt-Test" fürs Image, erklärte der Verband laut Süddeutscher Zeitung.

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