Das Auto von morgen ist ein Computer auf Rädern
Klassische Automobilhersteller stehen damit vor gewaltigen Herausforderungen. Aber der Umbau bei den Automobil-Produzenten würde sich laut Unternehmensberatung Berger mehr als auszahlen. Neue Designkonzepte, bei denen das Fahrzeug von Beginn an rund um eine Softwareplattform aufgebaut wird, könnten der Automobilindustrie ab 2030 jährlich fast 16 Mrd. US-Dollar einsparen.
„Die Automobilindustrie kann sich die Software, die sie in Zukunft braucht, nur leisten, wenn sie ihre Kosten an anderer Stelle senkt“, sagt Wolfgang Bernhart, Partner bei Roland Berger.
Die wichtigste Voraussetzung dafür sei die Abkehr vom bisherigen Designansatz, bei dem die Software und technische Funktionen in ein bestehendes Fahrzeugkonzept integriert werden, zugunsten eines neuen, Software-definierten Fahrzeugaufbaus.
„Das Auto von morgen ist ein Computer auf Rädern – dies muss sich bereits in den ersten Schritten der Fahrzeugkonzeption widerspiegeln“, erläutert Bernhart.
Die Umstellung sei für die Branche von existenzieller Bedeutung. Die Autoren der Studie beziffern die jährliche Wachstumsrate der Softwarekosten auf 6 Prozent. Damit würden sich die heutigen Ausgaben bis zum Jahr 2030 auf 59 Mrd. US-Dollar mehr als verdoppeln. Mit dem Konzept des Software-Defined Vehicle stiegen sie dagegen lediglich um 70 Prozent auf 43 Mrd. US-Dollar.
Konzept des Software-Defined Vehicle
Betrachtet man die Kosten für jeden Schritt im Entwicklungszyklus, erfordert der SDV-Ansatz zunächst den Aufbau von komplexeren Software-Architekturen was zu höheren Entwicklungsausgaben von ca. 7 Mrd. US-Dollar führt. Dieser Anstieg wird jedoch mehr als ausgeglichen durch erhebliche Kostensenkungen bei der agileren Softwareproduktion: im Bereich Testing können 11 Mrd. US-Dollar eingespart werden, bei der Integration 8 Mrd. US-Dollar und Kosten für Software Maintenance bzw. Wartung sinken um 3 Mrd. US-Dollar. Dies würden auch Ressourcen für die Entwicklung von neuen Softwareinhalten schaffen.
Software-Patente werden zum Wettbewerbsfaktor
„Während die Wiedervermarktung von geistigem Eigentum für Zulieferer und spezialisierte Softwareanbieter bereits zum Kerngeschäft gehört, ist sie für Fahrzeughersteller noch weitestgehend Neuland“, so Bernhart, „um das kommerzielle Potenzial des Handels mit Intellectual Property auszuschöpfen, müssten die Automobilunternehmen unter anderem verstärkt auf Partnerschaften mit Zulieferern setzen und aufkommende Software-Marktplätze nutzen.“
Die Unternehmensberatung rief OEMs und Zulieferer dazu auf, ihre Software-Wertschöpfungskette und ihr Geschäftsmodell neu zu überdenken und idealerweise auf branchenweite Kooperation zu setzten. Dazu müssten erst gemeinsame Normen für die Fahrzeugarchitektur geschaffen werden.
Was bedeutet das?
Software ist die Wertschöpfungsquelle der Zukunft. Wer da nicht Schritt hält, droht im Wettbewerb abgehängt zu werden. Gerade die klassischen Autobauer müssen da zum Teil umdenken.
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