Daimler Truck: Vollstrom an die Börse
Mit der Ernstnotierung an der Frankfurter Börse sieht Daimler Truck den wohl wichtigsten Meilenstein in der Unternehmensgeschichte erreicht. Kapitalanleger haben künftig die Möglichkeit, unmittelbar in die Aktie des Nutzfahrzeugherstellers zu investieren. Daimler Truck sieht sich für die neue Zeit der Unabhängigkeit gut aufgestellt. Das Unternehmen hat in Vorbereitung auf den Börsengang seine finanziellen Ambitionen präzisiert, die Performance und Profitabilität der Segmente zu steigern, teilt das Unternehmen mit.
Daimler Truck fokussiere sich konsequent und kontinuierlich auf die Verbesserung der Rentabilität, um die Branche auf dem Weg hin zu CO2-neutralem Transport anzuführen. Aufgrund der nachgewiesenen Cash-Generierung und einer starken Bilanz habe Daimler Truck solide Investment Grade Credit Ratings erhalten. Daimler Truck geht davon aus, dass seine Aktie zum nächstmöglichen Termin – voraussichtlich im ersten Quartal 2022 – im Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse in den auf 40 Mitglieder erweiterten Börsenindex DAX aufgenommen wird.
„Heute ist ein historischer Tag für Daimler Truck: 125 Jahre lang war unser Lkw- und Busgeschäft Teil des Daimler-Konzerns – nun werden wir ein eigenständiges, börsennotiertes Unternehmen. Dies organisatorisch zu ermöglichen, war ein Kraftakt", erklärte Martin Daum, Vorsitzender des Vorstands der Daimler Truck Holding AG im Börsensaal in Frankfurt.
In dieser Hinsicht sei der heutige Tag für uns also eine Ziellinie, auf die man intensiv hingearbeitet habe. Eigentlich sei der 10. Dezember 2021 aber vor allem das Gegenteil, eine Startlinie, so Daum weiter. Man freue sich darauf, mit einem globalen Team die Gestaltungsmöglichkeiten als eigenständiges Unternehmen zu nutzen und hoffe auf noch mehr unternehmerischen Erfolg in der Zukunft. "Davon sollen alle profitieren – unsere Belegschaft, unsere Kunden und natürlich unsere Aktionäre“, so Daum weiter.
Neue Zeitrechnung auch für die ehemalige Daimler-Mutter
Ola Källenius, Vorsitzender des Vorstands der Daimler AG und der Mercedes-Benz AG, sagte: „Mit dem heutigen Tag beginnt für uns eine neue Zeitrechnung. Wir konzentrieren uns voll und ganz darauf, die begehrenswertesten Autos der Welt zu bauen und bei Elektromobilität und Fahrzeugsoftware die Führung zu übernehmen. Zugleich werden mit dem Listing von Daimler Truck aus einer Erfolgsgeschichte zwei. Die historische Neuausrichtung auf zwei „Pure-Play“-Unternehmen soll das volle Potenzial beider Unternehmen freisetzen und entscheidenden Mehrwert für alle Seiten schaffen. Wir wünschen Daimler Truck eine erfolgreiche Zukunft und blicken mit Zuversicht auf den Beginn einer neuen Ära.“
Jochen Goetz, Finanzvorstand der Daimler Truck Holding AG, sagte: „Daimler Truck ist auch finanziell in einer sehr guten Ausgangsposition für unsere unternehmerische Eigenständigkeit. Unsere Bilanz ist grundsolide und wir haben schon in der Vergangenheit bewiesen, wie verlässlich wir einen attraktiven Cash Flow erwirtschaften können. Wir gehen nun mit ganzer Energie daran, unser Ertragspotenzial voll auszuschöpfen und die Transformation hin zum emissionsfreien Transport fokussiert voranzutreiben. Gerade auch für unsere Investoren wollen wir dadurch nachhaltig Wert schaffen."
Seit 125 Jahren
Die Gründer von Daimler Truck haben vor gut 125 Jahren mit ihren Lkw und Bussen die moderne Transport-Industrie ins Leben gerufen. Heute ist das Unternehmen einer der größten Nutzfahrzeug-Hersteller mit globaler Reichweite, mit über 40 Produktionsstätten weltweit und mehr als 100.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Daimler Truck vereint sieben Marken unter seinem Dach:
- BharatBenz,
- Freightliner,
- FUSO,
- Mercedes-Benz,
- Setra,
- Thomas Built Buses und
- Western Star.
Daimler Truck strebt nach eigenen Angaben bis zum Jahr 2025 eine zweistellige Umsatzrendite im Industriegeschäft an, starke Marktbedingungen vorausgesetzt. Die Geschäftsaktivitäten von Daimler Truck sind in fünf Berichtsegmente unterteilt, für die das Unternehmen konkrete Renditeziele für starke Marktbedingungen formuliert hat.
So strebt Daimler Truck bei starken Marktbedingungen
- für das Segment Trucks North America (TN) 12%,
- für das Segment Mercedes-Benz (MB) 10%,
- für das Segment Trucks Asia (TA) 9% und
- für das Segment Daimler Buses (DB) 7,5% bereinigte Umsatzrendite an.
Mit dem neuen Financial Services-Geschäft von Daimler Truck als fünftes Segment strebt das Unternehmen eine bereinigte Eigenkapitalrendite von14% an.
Große Ziele
Wie Daimler Truck im Rahmen seines Kapitalmarkttages im November bekannt gab, zeigt der Fokus auf die Steigerung der Ertragsstärke zunehmend Wirkung. Damit einhergehend erwartet das Unternehmen für 2021 – trotz Halbleiterknappheit und steigender Rohstoffpreise – eine bereinigte Umsatzrendite im Industriegeschäft (Return on Sales, RoS) zwischen 6% und 8%. Aufgrund der bereits erzielten Fortschritte erwartet Daimler Truck, die Reduzierung der Fixkosten im Industriegeschäft um 15% (im Vergleich zu 2019) bereits im Jahr 2023 zu erreichen, also zwei Jahre früher als im Mai 2021 auf dem Strategietag angekündigt. Für 2022 geht das Unternehmen von einer bereinigten Umsatzrendite des Industriegeschäfts zwischen 7% und 9% aus. Entsprechend positiv fielen auch die Investment Grade-Ratings der Ratingagenturen im Oktober aus. S&P Global Ratings vergab ein Erstemittenten Rating von BBB+ (Ausblick stabil), Moody's ein Erstemittenten-Rating von A3 (Ausblick stabil).
Nachhaltiger Transport
Als börsennotiertes Unternehmen will Daimler Truck nach eigenen Angaben den Weg zum emissionsfreien Transport künftig noch fokussierter und agiler gestalten. Die Entwicklung von Batterie- und Brennstoffzellenfahrzeugen soll beschleunigt werden – aus eigener Kraft und mit strategisch sinnvollen Partnerschaften. So sollen bis 2030 Batterie- und Brennstoffzellenfahrzeuge bis zu 60% der Verkäufe von Daimler Truck ausmachen. Ab 2039 will das Unternehmen in der Triade nur noch Fahrzeuge anbieten, die im Fahrbetrieb CO2-neutral sind. Für Daimler Truck seien beide Technologien kompatibel und notwendig. Rein batteriebetriebene Lkw kommen im leichten und schweren Verteilerverkehr zum Einsatz, etwa wenn es darum geht, Waren in Städten auszuliefern. Der wasserstoffbasierte Brennstoffzellenantrieb wird im CO2-neutralen Lkw-Fernverkehr der Zukunft unverzichtbar sein.
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