Werbung
Werbung

Daimler: Farasis-Einstieg soll Liefersicherheit bei Akkus erhöhen

Um den Nachschub für die E-Fahrzeugfertigung zu sichern, vertieft Mercedes-Benz die Beziehung zum chinesischen Zellhersteller und will sich mit drei Prozent beteiligen. Produktion im neuen Werk Bitterfeld. 

Autonom bei Zellen: Mit dem Einstieg bei Farasis will Daimler künftige Lieferengpässe wie beim EQC vermeiden und die Autarkie in Sachen Akku stärken. | Foto: Daimler
Autonom bei Zellen: Mit dem Einstieg bei Farasis will Daimler künftige Lieferengpässe wie beim EQC vermeiden und die Autarkie in Sachen Akku stärken. | Foto: Daimler
Werbung
Werbung
Johannes Reichel

Der Stuttgarter Automobilhersteller Mercedes-Benz hat mit dem chinesischen Batteriezellenhersteller Farasis Energy (Ganzhou) Co., Ltd. eine strategische Partnerschaft inklusive Kapitalbeteiligung geschlossen. Diese soll im Zuge des Börsengangs des Batteriespezialisten stattfinden. Der Betrag der Beteiligung soll einen Euro-Betrag in Millionenhöhe ausmachen, die Summe wurde aber nicht näher beziffert. Damit will der Hersteller künftige Lieferengpässe, wie es sie etwa beim Elektro-SUV EQC anfangs offenbar gegeben hat, als der Nachschub von Batteriepartner LG Chem stockte, vermeiden.

Die Schwaben sehen den Schritt als "weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur CO2-Neutralität", im Rahmen des Nachhaltigkeitsprogramms „Ambition2039“. Kernelemente der Vereinbarung sind die Entwicklung und Industrialisierung hochentwickelter Zelltechnologien sowie ehrgeizige Ziele in der Kostenposition. Der Vertrag soll der Marke Mercedes-Benz die zuverlässige Belieferung mit Batteriezellen für die Elektro-Offensive sichern. Farasis erhalte umgekehrt Planungssicherheit für den Kapazitätsaufbau.

Um die steigende Nachfrage für die deutschen Mercedes-Benz Werke in Zukunft bedienen zu können, baut Farasis in Bitterfeld-Wolfen ein Werk für Batteriezellen und schafft bis zu 2.000 neue Arbeitsplätze. Der ostdeutsche Standort werde von vornherein als CO2-neutrale Fabrik konzipiert, verspricht der Anbieter.

"Mit der Vereinbarung bringen wir unsere Expertise im Bereich der Batteriezellenentwicklung ein. Gleichzeitig geben wir einen weiteren Schub für das neue Werk von Farasis und fördern die nachhaltige Entwicklung einer Schlüsseltechnologie und ihre Ansiedlung in Deutschland", erklärte Markus Schäfer, Mitglied des Vorstands und unter anderem verantwortlich für Daimler Konzernforschung und COO bei Mercedes-Benz Cars.

Aus Sicht von Hubertus Troska, im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Greater China sei das "Reich der Mitte" der weltweit größte Markt für Elektroautos und biete enormes Potenzial für weiteres Wachstum. Man arbeite bereits mit starken Partnern in China, um die lokale Präsenz zu vergrößern und die Wettbewerbsfähigkeit weltweit zu stärken.

"Mit der erstmaligen Beteiligung an einem chinesischen Batteriezellenhersteller wollen wir das Potenzial innovativer Technologiepartner im chinesischen Markt zunehmend nutzen und so auch unsere weltweite Elektro-Strategie konsequent verfolgen", meint Troska.

Die bestehenden Verträge mit Farasis wurden ergänzt und beinhalten neben technischen und kommerziellen Vertragsbausteinen erweiterte Rechts- und Nachhaltigkeitsvorgaben. Unter bestimmten technologischen und kaufmännischen Voraussetzungen kann der Lieferant frühzeitig in die Projekte für die nächsten Generationen der Mercedes-Benz EQ Produkte einsteigen. Als ein strategischer Partner ist Farasis festgesetzter Eckpfeiler im bestehenden Set der Lieferanten für Batteriezellen von Mercedes-Benz.

Energiedichte weiter steigern, Ladezeiten verkürzen

Klares Entwicklungsziel sei es, die Reichweite zukünftiger Batterien durch Fortschritte in der Energiedichte deutlich zu steigern, die Serienreife zukünftiger Batterietechnologien voranzutreiben und nicht zuletzt auch die Ladezeiten "signifikant zu reduzieren", wie es hieß. Die gesteigerte Effizienz zukünftiger Batterien wird die Nachhaltigkeit von Elektrofahrzeugen weiter verbessern. Dies startet mit der Reduzierung von kritischen Materialien und der CO2 -neutralen Produktion der Zellen, über die Effizienz im Betrieb bis zum Recycling und einem geschlossenen Rohstoffkreislauf.

Werbung
Werbung