CVO-Fuhrparkbarometer: Leasing mit Kilometervertrag bleibt beliebt.

Alljährlich befragt Arval mit CSA Research Flottenmanager, um daraus das „CVO Fuhrpark-Barometer » zu erstellen. Einige Ergebnisse blieben 2018 fast unverändert.

Einigkeit herrscht unter den meisten Flottenmangern in Deutschland über die Finanzierungsart ihrer Fahrzeuge. | Foto: Unsplash/Rawpixel
Einigkeit herrscht unter den meisten Flottenmangern in Deutschland über die Finanzierungsart ihrer Fahrzeuge. | Foto: Unsplash/Rawpixel
Gregor Soller

CSA Research führte im Auftrag von Arval wieder 3718 Interviews mit Flottenleitern und Fuhrparkmanagern in Europa und der Türkei durch, um daraus das CVO (CVO steht für Corporate Vehicle Observatory) Fuhrpark-Barometer 2018 zu erstellen. In Deutschland wurden dazu 302 Interviews geführt. Die Befragung berücksichtigte alle Unternehmens- und Flottengrößen von unter zehn Mitarbeitern bis zu über 1.000 Mitarbeitern respektive von Flottengrößen mit weniger als zehn Fahrzeugen, bis hin zu Flotten mit 50 Fahrzeugen und mehr. Dabei deckt die Studie alle relevanten Branchen vom Baugewerbe über Industrie, Dienstleistungen und Handel ab.

Während die Dieseldebatte ein starkes Umdenken nach sich zieht, wie Katharina Schmidt, Head of Consulting Vehicle Observtory, erklärt, bleibt bei der Finanzierung und bei Alternativen zum Dienstwagen praktisch alles beim Alten.  Fast die Hälfte aller Teilnehmer (46 %) gab auch in der diesjährigen Studie das Leasing mit Kilometervertrag als beliebteste Finanzierungsmethode für Fahrzeugflotten an. Deutsche Entscheider im Fuhrparkmanagement zeigen sich hier beständig in der Wahl ihrer Finanzierung. 30 % der Befragten bevorzugen den Kauf, während nur 14 % der Unternehmen ihre Flotte mit dem Leasing mit Restwertvertrag und allein 5 % den Autokredit zur Finanzierung nutzen. Damit unterscheidet sich Deutschland stark von den anderen EU-Staaten: im internationalen Vergleich setzen nur 28 % der Flottenmanager auf Leasing mit Kilometervertrag. Doch auch die europäischen Unternehmensverantwortlichen erkennen zunehmend den Mehrwert dieser Beschaffungsform hinsichtlich Flexibilität und Kosten: In den kommenden drei Jahren wollen 23 % der befragten Unternehmen das Leasing mit Kilometervertrag weiter ausbauen.

Bei den Themen Telematik und Mobilitätsalternativen zeigt sich der deutsche Markt 2017 dagegen von seiner konservativen Seite. Das hängt laut Schmidt damit zusammen, dass das eigene Auto in Deutschland nach wie vor sehr hoch im Kurs stehe und das Land eine starke Autoindustrie hat. Auch in Sachen Digitalisierung sieht Schmidt noch Potenzial: Während auf gesamteuropäischer Ebene 19 % aller teilnehmenden Unternehmen bereits Telematik in ihrem Fuhrpark nutzen, sind es bei deutschen Unternehmen nur 8%: Diese Unternehmen erhoffen sich davon eine Routenoptimierung (58 %), eine Reduzierung der Fuhrparkkosten (58 %) sowie eine gesteigerte Sicherheit der Fahrer (29 %) – auch gesamteuropäisch folgen die befragten Unternehmen den gleichen Gründen.

Zum zweiten Mal wurden auch Zahlen zum Thema Mobilitätsalternativen erhoben. Auch hier bleiben deutsche Unternehmen zögerlich. Während auf gesamteuropäischer Ebene Unternehmen bereits vermehrt auf Carsharing (18 %) und Fahrgemeinschaften (23 %) setzen, nutzen lediglich 4 % der deutschen Unternehmen Carsharing und nur 13 % Fahrgemeinschaften. Letztere gehen laut Schmidt in den meisten Fällen auf private Initiativen zurück. Zwar ist die Offenheit bei großen Firmen stärker verbreitet, trotzdem ist Deutschland im europäischen Vergleich bei diesem Thema konservativer eingestellt.

Was bedeutet das?

In Sachen Finanzierung und alternativen Mobilitätsformen blieb sich die deutsche Flottenlandschaft treu: Sie bevorzugt nach wie vor den eigenen Pkw als Dienstwagen, der selten von Telematik überwacht und gern im Leasing mit Kilometervertrag geordert wird. Fahrgemeinschaften oder Carsharing bleiben Randerscheinungen.

 

 

 

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