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Cupra Tavascan: Cupra beweist Chuzpe wie nie

In der Formel E ist Abt Cupra (mit Mahindra-Antrieb!) das einzige Team, dass noch keinen einzigen Punkt geholt hat – dafür hat die Marke plakatiert, als würde sie die Saison gewinnen – und fuhr für das neue Modell Tavascan richtig groß auf. Mutig und vogelwild – so wie man es kennt

Optisch gibt der Tavascan die wildeste MEB-Alternative. | Foto: Cupra
Optisch gibt der Tavascan die wildeste MEB-Alternative. | Foto: Cupra
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Thomas Kanzler

Die Show war einmal mehr gigantisch, laut und voller Menschen – wie man es von diversen Cupra-Parties kennt. Allerdings: Der Tavascan ist weder Berliner wie (teils) Teslas Model Y, noch rassiger Spanier noch Sachse wie der Born, sondern Chinese. Gebaut wird er in der chinesischen Provinz Anhui, wo der Konzern sein drittes MEB-Zentrum hochzog, das mit der Serienproduktion in der zweiten Jahreshälfte 2023 beginnen soll. Bis zu 350.000 Stromer pro Jahr sollen dort gebaut werden. 2024 soll nach Europa geliefert werden.

Auch der Tavascan steht auf der MEB-Plattform des VW-Konzerns. Und soll bis zu 550 Kilometer Reichweite bieten – bei bis zu 340 PS. Mit einer Länge von 4.644 mm, Breite von 1.861 mm breit und einer Höhe von 1.597 mm steht er im Zentrum des europäischen EV-Marktes – als Bauform „CUV“. Sein Radstand misst branchenübliche 2.766 mm – 5 Millimeter weniger als beim VW ID.4. Wie das zu Stande kommt, weiß wohl nur Cupra selbst.

Optisch gut kaschiert: Der optisch fast größer wirkende VW ID.4 ist mit einer Gesamtlänge von 4.584 mm 60 mm kürzer und 9 mm schmaler als der Tavascan. Hier helfen dem Tavascan 43 mm weniger Höhe. Das Geweicht dürfte mit rund 2,2 Tonnen auf VW.-Niveau liegen. Und klar, dass Cupra-Boss Wayne Griffiths wieder einen raushaute und etwas stichelte: Ihm seien viele Elektroautos zu "brav und zu bieder“. Weshalb er hier voll auf den Seat-Spruch „auto emoción“ setzt, der zu Cupra noch besser passt.

Zwei Versionen: Endurance und VZ

Man startet mit zwei Leistungsvarianten an. Das Topmodell VZ bietet mit zwei Maschinen maximal 340 PS (250 kW): Ins Heck packt Cupra einen permanent erregten Synchronmotor (PSM), der 286 PS (210 kW) leistet und ein maximales Drehmoment von 545 Nm hat. Erkennt die elektronische Steuerung, dass der Allradler Traktion braucht, holt sie die Asynchronmotor vorn dazu. Sie packt 109 PS (80 kW) und 134 Nm Drehmoment dazu. In 5,6 Sekunden soll es von 0 auf 100 km/h gehen – nach WLTP bis zu 520 Kilometer weit – real werden es eher 350 bis 400 Kilometer werden. Die zweite Variante heißt bei Cupra Endurance, verzichtet auf den Frontmotor und soll rund 30 Kilometer weiter kommen. Während der VZ sechs Fahrmodi bietet, sind es Endurance fünf. Der Akku mit 77 kWh bruto ist bekannt.

Das Thermomanagement soll den Tavascan aber effizienter machen, indem es die Temperatur der Batterie konstant regelt und die Leistung je nach Fahrsituation optimiert. Mit DC kann man mit maximal 135 kW laden, was in der Klasse kein Maßstab mehr ist. So sollen die Akkus von zehn auf 80 Prozent in weniger als 30 Minuten laden.

Optisch: Wild und emotional

Optisch gibt er sich wild mit Cupra-typischer Optik: Auch er hat wie der Born dreieckige Frontscheinwerfer und ein beleuchtetes Logo in der Fronthaube. Darunter große wilde Lufteinlässe für die Kühlung von Akku und Aggregaten. Und der schwarz glänzender Übergang in die Seitenscheiben soll von einem Rennfahrerhelm inspiriert sein. Nun denn…Im Vergleich zum Concept-Car wurde die Optik trotzdem etwas gezähmt. Die Dachfinnen verschwanden und die hintere Schürze zeichneten die Cupra-Designer kam komplett neu. Die Rückleuchten verbindet ein Lichtband was optisch für mehr Breite sorgt.

Innen: BMW und Tesla neu und geflügelt abgemischt

Innen hängt ein großer 15-Zoll-Touch-Screen. Die Größe und die Neigung zum Fahrer verbindet BMW- und Tesla-Elemente zu etwas Neuem. Das sonst „flügelförmige“ Armaturenbrett soll ein großzügiges Raumgefühl erzeugen. Und der Innenraum soll so leichter wirken. Die schalenförmigen Sitze bestehen bis zu 90 Prozent aus recyceltem Polyester oder bis zu 50 Prozent aus recycelten Mikrofasern. Zusätzlich verfügen die Topsitze über integrierte Lautsprecher und Smartphone-Anschlüsse. Später will Cupra auch Cup-Schalensitze anbieten, die noch sportlicher sind. Digital packt Cupra die eigene App dazu, mit dem man diverse Online-Services kostenlos nutzen kann. Interessant: Beim Top-Soundsystem arbeitete Cupra mit Sennheiser zusammen. Im Fond bietet der Tavascan trotz des abfallenden Hecks ausreichend Kopf- sowie Beinfreiheit. Der Kofferraum des Tavascan soll bis zu 540 Liter Stauraum bieten, drei Liter weniger als beim VW ID.4.

Aussagen in diesem Video müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

Geizig: Die Wärmepumpe ist Sonderausstattung, Preise gibt es noch keine. Nachdem der Born mit der 77-kWh-Batterie und 231 PS (noch) bei 45.850 Euro startet, wird der Tavascan eher ab 50.000 Euro plus starten. Der VW ID.4 GTX mit 299 PS kostet gut 53.000 Euro – da sollte der Basis-Tavascan etwas günstiger sein. So oder so dürfte der neue Cupra sich von Beginn an wackerer schlagen als die Racer in der Formel E.

Was bedeutet das?

Cupra nutzt den E-Grand-Prix in Berlin für den ganz großen Aufschlag. Der Tavascan ist wild und eigen, leistet sich aber hinter der starken Optik aber auch viele „me toos“ und dass er in China montiert wird, macht die Sache nicht „emocionaler“….trotzdem ist er definitiv die frischeste MEB-SUV-Interpretation.

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