06.04.2020
Johannes Reichel
Die Carsharing-Anbieter in Deutschland haben aufgrund der Corona-Krise massive Einbrüche an Umsätzen zu verzeichnen. Das teilte der Bundesverband Carsharing (bcs) gegenüber der Deutschen Presseagentur mit. Teils würden Unternehmen von Rückgänge von 50 Prozent und mehr zum Vorjahr vermelden. Bei einigen Anbietern gehe die Furcht vor Insolvenz um, falls die Beschränkungen über den April hinaus Bestand hätten.
"Es könnte also so kommen, dass das Carsharing-Anbebot nach der Corona-Krise in Deutschland deutlich verkleinert sein wird", erklärte eine Sprecherin des Verbands laut DPA.
Zur Zeit gibt es nach einer jahrelangen Expansion in 840 Kommunen 226 Anbieter von Sharing-Modellen.
Geringe Ansteckungsgefahr im Sharing-Auto, mehr Desinfektion
Allerdings verweist der Verband darauf, dass nach Meinung von Experten die Ansteckungsgefahr im Car-Sharing-Fahrzeug eher gering ist.
"Da das CarSharing-Auto in der Regel nur von einzelnen Fahrer*innen genutzt wird, ist das Risiko einer direkten Infektion von Mensch zu Mensch durch Tröpfchen nicht gegeben", beruhigt der Verband.
Infektionen über Oberflächen seien zwar denkbar, aber da das Coronavirus in der Umwelt nicht lange überlebe, sei ein hohes Infektionsrisiko nur kurz nach einer Kontamination wahrscheinlich. Die meisten CarSharing-Anbieter hätten zudem auf die Corona-Krise reagiert, indem sie im Rahmen ihres Fahrzeug-Service neben der technischen Prüfung die Reinigung und Desinfizierung aller Oberflächen im Fahrzeug in den Mittelpunkt stellen.
Neben dem Fahrrad eine sichere Alternative
Darüber hinaus sieht der Verband Carsharing-Lösungen als sichere Alternative, die individuelle Mobilität ohne eigenes Fahrzeug aufrecht zu erhalten und verweist auf eine Empfehlung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, die derzeit das Fahrrad und das Auto priorisiert.
Die nächsten Wochen würden für viele CarSharing-Anbieter zu einer wirtschaftlichen Herausforderung. Der Verband mahnt daher an, dass den CarSharing-Anbietern von Bund, Ländern und Kommunen frühzeitig geholfen werden müsse, die Auswirkungen der Corona-Krise zu überstehen.
"Wenn die Corona-Krise vorüber ist, werden der Klimawandel und die Verkehrswende weiterhin zentrale Herausforderungen sein, die wir lösen müssen. Hierfür spielt das CarSharing als Autobaustein im Umweltverbund neben Zufußgehen, Fahrrad, Bus und Bahn eine wichtige Rolle", so der Verband abschließend."
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