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ContiRe.Tex: Mit Recyclat-Reifen zu mehr Nachhaltigkeit

Die ersten Reifen-Dimensionen mit neuer Recycling-Technologie rollen in den Handel und sollen mit der in nur acht Monaten zur Serie entwickelten Technologie für mehr Nachhaltigkeit bei den Pneus sorgen. Clou ist die direkte Verarbeitung von PET-Flaschen.

Von wegen Flasche leer: Aus alten PET-Flaschen gewinnt Conti in einem energieeffizienten direkten Verfahren Polyester für die Karkasse und ersetzt das ursprüngliche Material komplett durch Recyclat. | Foto: Conti
Von wegen Flasche leer: Aus alten PET-Flaschen gewinnt Conti in einem energieeffizienten direkten Verfahren Polyester für die Karkasse und ersetzt das ursprüngliche Material komplett durch Recyclat. | Foto: Conti
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Johannes Reichel

Als nach eigenen Angaben erster Reifenhersteller hat Continental ab sofort recyceltes Polyestergarn in die Serienproduktion genommen, das aus PET-Kunststoffflaschen in einem neuen Verfahren gewonnen wird. Der neue Hochleistungswerkstoff kommt im ersten Schritt in ausgewählten Dimensionen der Sommerreifen PremiumContact 6 und EcoContact 6 sowie dem Ganzjahresreifen AllSeasonContact zum Einsatz. Dabei wird das herkömmlich verwendete Polyester in der Karkasse der Reifen vollständig ersetzt. Bei einem Satz Standard-Pkw Reifen kommen rund 40 recycelte PET-Flaschen zum Einsatz. Der Hersteller hatte die eigens entwickelte sogenannte ContiRe.Tex-Technologie im September 2021 erstmals vorgestellt. Mit ihr kommt Polyestergarn zum Einsatz, das ohne jegliche chemische Zwischenschritte aus gebrauchten PET-Flaschen gewonnen wird, die nicht anderweitig wiederverwertet werden. Die Technologie sei damit deutlich effizienter als andere bekannte Methoden zur Aufbereitung von PET-Flaschen in Hochleistungs-Polyestergarne, werben die Hannoveraner.

Die für die Technologie eingesetzten Flaschen stammen ausschließlich aus Regionen ohne geschlossenen Recyclingkreislauf, versichert der Hersteller. Sie werden im Rahmen des speziellen Prozesses sortiert, die Verschlusskappen entfernt und maschinell gereinigt. Nach der mechanischen Zerkleinerung erfolgt die Weiterverarbeitung zu PET-Granulat und schließlich zu gesponnenem Polyestergarn.

„In nur acht Monaten haben wir unsere innovative ContiRe.Tex-Technologie in Serie gebracht. Den Anteil erneuerbarer und recycelter Materialien in unseren Reifen bauen wir stetig aus. Bis spätestens 2050 wollen wir ausschließlich nachhaltige Materialien in unserer Reifenproduktion einsetzen“, erklärt Ferdinand Hoyos, der das Reifenersatzgeschäft von Continental in Europa, Nahost und Afrika (EMEA) leitet.

Alle Reifen mit der Technologie stammen aus dem Continental Reifenwerk in Lousado, Portugal und verfügen über ein entsprechendes Logo auf der Seitenwand („Contains Recycled Material“). Polyestergarn aus PET wird seit Langem als Werkstoff im Pkw-Reifenbau eingesetzt. Die Textilkorde nehmen die Kräfte des Reifeninnendrucks auf und bleiben auch unter hoher Belastung und Temperatur formstabil, so das Versprechen. Um Reifen künftig noch energiesparender und umweltfreundlicher in Herstellung, Einsatz und Recycelbarkeit zu machen, forscht der Hersteller an alternativen Materialien für die Reifenproduktion. Im September 2021 hatte man auf der IAA MOBILITY mit dem Conti GreenConcept erstmals einen Konzeptreifen vorgestellt, bei dem Polyester aus recycelten Kunststoffflaschen in der Karkasse zum Einsatz kam. Für die zweite Saison der vollelektrischen Rennserie Extreme E, die im Februar 2022 gestartet ist, hat man nun einen Reifen entwickelt, in dem ebenfalls die Recycling-Technologie zum Einsatz kommt. Auch die Begleitfahrzeuge der diesjährigen Tour de France werden exklusiv mit den PET-Recyclat-Reifen ausgerüstet.

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