Continental und DeepDrive: Radnabenantrieb revolutioniert die E-Mobilität
Die beiden Unternehmen haben eine strategische Partnerschaft zur Entwicklung von Kerntechnologien für Elektrofahrzeuge gestartet. Als ersten Meilenstein soll eine kombinierte Einheit aus Antriebs- und Bremskomponenten entwickeln werden, die direkt am Rad zum Einsatz kommt. DeepDrive, ein Spin-off der technischen Universität München, ist ein Spezialist für die Entwicklung effizienter Elektromotoren, Continental wiederum bringt ihre technologische Expertise bei Bremssystemen und ihre Kompetenzen für die Industrialisierung innovativer Technologien ein.
„Mit DeepDrive haben wir einen perfekten Partner gewonnen, mit dem wir gemeinsam und nachhaltig die Marktdurchdringung der Elektromobilität vorantreiben können“, sagt Matthias Matic, Leiter des Geschäftsfelds Safety and Motion bei Continental. „Die von DeepDrive entwickelten Elektromotoren sorgen für eine höhere Reichweite in Elektrofahrzeugen. Sie sind leichter, kostengünstiger und ressourcenschonender. Die Kombination mit unserer effizienten und leistungsfähigen Bremsentechnologie zu einer neuen, kompakten Einheit ist ein entscheidender Beitrag für den Erfolg der Elektromobilität. Hier wächst zusammen, was zusammengehört.“
Beide Unternehmen sehen ein großes Potenzial in der Zusammenarbeit
Die Elektrifizierung von Fahrzeugen ermöglicht es, künftig alle Fahrwerksfunktionen einschließlich des Antriebs direkt am Rad zu platzieren. Um die unterschiedlichen Anforderungen von Elektrofahrzeugen wie eine hohe Reichweite bei geringem Bauraum und eine gleichzeitige Modularität bestmöglich umzusetzen, ist eine umfassende Optimierung auf Fahrzeugebene notwendig. Hier liefert die optimale Abstimmung von Bremse und Antrieb einen entscheidenden Beitrag. Die Integration beider Elemente in einer Einheit ermöglicht eine besonders hohe Effizienz im Antrieb und beim Abbremsen. Darüber hinaus reduzieren integrierte Komponenten die Komplexität durch Modularisierung und erleichtern die Herstellungsprozesse.
„Wir sind überzeugt, mit der Entwicklung unseres Doppelrotor-Motors die Elektrifizierung von Fahrzeugen zu revolutionieren“, sagt Felix Pörnbacher, Mitgründer und Geschäftsführer von DeepDrive. „Die strategische Partnerschaft mit Continental ermöglicht es, unseren Antrieb mit der nötigen Bremsentechnologie zu einer innovativen, für die Mobilität von morgen wesentlichen Elektro-Komponente zu verheiraten. Die sprunghaft gestiegene Nachfrage nach einer solchen Technologie zeigt, dass dies der richtige Weg ist.“
Innovative Antriebs-Bremseinheit
DeepDrive hat einen sogenannten Doppelrotor-Radialfluss-Motor entwickelt und patentiert, der als Zentralantrieb und auch als Radnabenantrieb in Serienfahrzeuge eingebaut werden kann. Der Fokus der Partnerschaft liegt auf einem effizienten, kompakten und für eine kostengünstige Produktion optimierten Radnabenantrieb. Continental wird nicht nur Bremskomponenten für die gemeinsame Antriebs-Bremseinheit beisteuern.
Im ersten Schritt wird in die Antriebs-Bremseinheit eine hydraulische Bremse integriert. In einem zweiten Schritt ist geplant, langfristig trockene Bremssysteme, ohne hydraulische Komponenten in den innovativen Radnabenantrieb von DeepDrive zu integrieren. Die Kombination von Antrieb und Bremse in einer Einheit ebnet den Weg hin zu einem sogenannten Corner Modul, das weitere Fahrwerkskomponenten, wie zum Beispiel Luftfedersystemen von Continental in einer kompakten Einheit direkt am Rad integriert.
Ungefederte Masse
Die Vorteile der Radnabenmotoren liegt auf der Hand: Dort, wo sonst der E-Motor verbaut ist, wird Platz gewonnen, sei es für die Passagiere, für Gepäck oder eine größere Batterie. Zudem ist der Doppel-Rotor Antrieb des Münchner Unternehmens besonders effizient und soll in der Produktion nachhaltiger als herkömmliche E-Motoren sein. Kritiker sehen hingegen die ungefederte Masse am Rad als Problem, Pörnbacher erklärt dazu aber, dass ein normaler Autofahrer den Unterschied nicht merken werde.
Was bedeutet das?
Das Start-up DeepDrive hat einen genialen Motor entwickelt, Continental wird mit seinen Kompetenzen bei der Industrialisierung hin zur Serienentwicklung dafür sorgen, dass die Motoren-Innovation aus München in Kombination mit neuester Bremsentechnologie zeitnah auf die Straße kommt.
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