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Continental testet erfolgreich Diesel-Ersatzkraftstoff

Beim Diesel-Versuchsfahrzeug von Continental reduziert ein 15-prozentiger OME-Anteil die CO2-Emission um 8 Gramm pro Kilometer

Continental testet auch synthetische Kraftstoffe als Brückentechnologie. | Foto: Continental
Continental testet auch synthetische Kraftstoffe als Brückentechnologie. | Foto: Continental
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Gregor Soller

In der Erforschung zukunftsträchtiger Technologien steigt Continental mittlerweile sehr tief ein. Um den Diesel-Ersatzkraftstoff OME zu testen, wurde die komplette Technologiekette optimiert: von der Einspritzung über die Verbrennung, Sensorik, Abgasnachbehandlung und Diagnostik bis zur Prozessführung. Dabei geht es um die Erforschung synthetischer Kraftstoffe, die CO2-neutral erzeugt und verbrannt werden können, um Verbrennungsmotoren umweltfreundlicher zu machen. Dazu wurde jetzt der synthetische Kraftstoff Oxymethylenether (OME) erfolgreich in Versuchsfahrzeugen getestet. Darunter befindet sich auch der in diesem Jahr vorgestellte Super Clean Electrified Diesel, der im Betrieb mit OME-Beimischung noch sauberer arbeiten soll.

Insgesamt haben die aktuellen Straßentests von Continental bestätigt, dass Dieselkraftstoff mit 15 Prozent OME-Beimischung für heutige Dieselmotoren bereits eine technisch verträgliche Möglichkeit ist, um den CO2-Ausstoß zu senken. Möglich wird das, weil bei der Herstellung von OME zum Beispiel das Kohlendioxid genutzt wird, das in Kraftwerken als Abgas anfällt. Durch eine solche intelligente Koppelung der Sektoren Energiewirtschaft, Chemie und Automobil werden synthetische Kraftstoffe wie OME zu einer sauberen Brückentechnologie auf dem Weg zur reinen Elektromobilität. Doch die Prozesstechnik zur Herstellung von OME auf industriellem Maßstab befindet sich noch in der Entwicklung.

„Es ist daher pragmatisch, von einer schrittweisen Einführung von OME auszugehen. Vor diesem Hintergrund haben wir jetzt zunächst Diesel mit OME-Anteil getestet“, so Dr. Gerd Rösel, Leiter Advanced Engineering im Geschäftsbereich Engine Systems, Division Powertrain. „Unsere Fahrzeugtests haben gezeigt, dass 15 Prozent OME-Beimischung im Dieselkraftstoff – zusätzlich zum aktuellen Biofuel-Anteil von 7 Prozent – schon heute motorisch nutzbar sind.“

Durch die nahezu CO2-neutrale Herstellung und Verbrennung von OME sinkt der CO2-Ausstoß eines Fahrzeugs mit 15 Prozent OME-Anteil im Diesel proportional. Beim Versuchsfahrzeug von Continental um etwa 8 Gramm CO2 je Kilometer – und das obwohl die Energiedichte von OME geringer ist als die von Diesel. Das Problem dabei: Jeder Kraftstoff hat spezifische Eigenschaften, für die ein Motor mit all seinen Bestandteilen ausgelegt sein muss. Der Einsatz von OME hat daher Einfluss auf die gesamte Prozesskette vom Einspritzsystem über die Verbrennung, die Rohemissionszusammensetzung, die Abgasnachbehandlung und die Sensorik bis zur Diagnostik. Deshalb ist laut Conti noch Grundlagenforschung nötig, um die entsprechenden Technologien für sukzessiv steigende OME-Anteile vorzubereiten.

Mit den technischen Voraussetzungen für eine robuste OME-Nutzung im Fahrzeug will Continental die Basis für eine umweltfreundliche Brückentechnologie zur Elektromobilität legen. Das schließt die weitere Optimierung von Hybridfahrzeugen ein. Und vor allem lässt sich auch die CO2-Bilanz des Schwerlastverkehrs verbessern. Denn hier wird die Elektrifizierung wegen der Fahrzeugmasse und Nutzlast voraussichtlich langsamer voranschreiten – was umweltfreundliche Übergangslösungen umso wichtiger macht.

Was bedeutet das?

Dass auch verbrennerseitig noch Potenzial vorhanden ist, das es auszuschöpfen gilt. Vor allem im Bereich der Nutzfahrzeuge, die sich schwerer elektrifizieren lassen als Pkw.

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