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Continental präsentiert Strategie „Vision 2030“ für den Reifenbereich

Im Zentrum der „Vision 2030“ steht die konsequent kundenzentrierte Ausrichtung der Organisation und aller Geschäftsaktivitäten. Zudem will der Reifenbereich weiter profitabel wachsen und sich in einem rasant verändernden Marktumfeld gezielt in den Bereichen Nachhaltigkeit und digitale Lösungen differenzieren.

Traditionsreich: Continental hat seine Strategie bis 2030 präsentiert. | Foto: Continental
Traditionsreich: Continental hat seine Strategie bis 2030 präsentiert. | Foto: Continental
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Gregor Soller

Continental stellt seine Langfriststrategie für den Reifenbereich vor, der weiter wchsen soll und fest in der Conti-DANN verankert bleibt: Vor allem in den Wachstumsmärkten Asien und Nordamerika soll das Geschäftsfeld Tires weiter Marktanteile hinzugewinnen. Im Segment der Pkw-Reifen wird das weltweite Geschäft für die Elektromobilität sowie Ultra-High-Performance-Reifen weiter ausgebaut. Der Bereich der Lkw- und Busreifen soll in allen Regionen durch das Conti360˚-Angebot von Flottendienstleistungen weiterentwickelt werden. Das Spezialreifengeschäft von Continental, welches neben Zweirad- und Rennreifen auch Reifen für eine Vielzahl von Industrieanwendungen umfasst, soll ebenfalls weiter wachsen, insbesondere das Segment Agrarreifen. Christian Kötz, Leiter des Geschäftsfelds Tires und Mitglied des Vorstands von Continental, erklärte dazu:

„Exzellente Reifen sind und bleiben unsere DNA. Sie haben uns zu einem der größten Reifenhersteller weltweit gemacht. Mit unserem Strategieprogramm ‚Vision 2030‘ stellen wir nun die Weichen, um unsere starke Position weiter auszubauen. Künftig werden smarte, digitale Reifenlösungen und die Umsetzung ambitionierter Nachhaltigkeitsziele maßgeblich zu unserem Erfolg und zur Differenzierung im Markt beitragen.“

Er fügte hinzu:

„Das neue Strategieprogramm ‚Vision 2030‘ unterstreicht unseren Anspruch, unsere Organisation konsequent darauf auszurichten, kundenorientierte Lösungen zu entwickeln und die Kundenbedürfnisse in den Mittelpunkt all unserer Aktivitäten zu stellen.“

Langfristigkeit hilft Conti im Reifengeschäft

Die Langfriststrategien scheinen zu funktionieren: Mit der vorangegangenen Strategie „Vision 2025“ konnte der Reifenbereich seine Marktanteile laut Conti weltweit deutlich steigern. Das neue Strategieprogramm soll diese Erfolgsgeschichte nun fortschreiben. Bereits heute ist das Unternehmen nach eigenen Angaben der drittgrößte Pkw- und der viertgrößte Lkw-Reifenhersteller der Welt.

Auch künftig sieht sich Continental im Premiumbereich im Pkw-, Lkw- und Spezialreifenbereich mit hochwertiger Reifentechnologie. Diese soll durch ein stetig wachsendes Serviceangebot ergänzt und noch gezielter auf die unterschiedlichen Kundensegmente ausgerichtet werden. Darüber hinaus hat Continental in den vergangenen Jahren das weltweite Produktionsnetzwerk gezielt ausgebaut. In den hochmodernen Werken werden unter anderem vollautomatisierte Reifenlager und die flächendeckende Einführung eines globalen digitalen Manufacturing-Systems dabei helfen, künftig noch effizienter und umweltschonender zu produzieren.

Die Niedersachsen wollen weiterhin neue Geschäftsmodelle entwickeln und ein komplettes Ökosystem smarter, digitaler Lösungen rund um ihre Pneus schaffen. Als einer der weltweit größten Zulieferer für Elektronik, Sensorik und Software in der Mobilitätsindustrie habe Continental hier einen Wettbewerbsvorteil. Zudem schließt der Reifenhersteller gezielt Entwicklungspartnerschaften mit Kunden und weiteren Technologieunternehmen. So will das Geschäftsfeld Tires bei servicebasierten, digitalen Lösungen bis 2030 weltweit die Nummer eins werden. Bereits heute bietet der Reifenhersteller vielen Flottenkunden garantierte Kilometerlaufleistung inklusive umfangreicher Reifenservices zu jeder Zeit und an jedem Ort. Dazu kommen intelligente Reifen, deren Zustand Kunden mithilfe von Software und Sensoren überwachen können. In verschiedenen Pilotprojekten demonstriert Continental derzeit erfolgreich den Mehrwert, den sie künftig durch die Verbindung von Reifen mit Sensorik, Telemetriedaten, Algorithmen und der Cloud für ihre Kunden schaffen wird. So werden smarte, digitale Lösungen dazu beitragen, dass Reifen in Zukunft genau dann gewartet oder gewechselt werden, wenn es nötig ist. Dies sorgt für deutlich mehr Sicherheit und Produktivität bei gleichzeitig niedrigeren Kosten.

Auch im Bereich Nachhaltigkeit verfolgt Continental ambitionierte Ziele und möchte sich bis 2030 zum fortschrittlichsten Hersteller in der Reifenindustrie entwickeln. Dazu wurden bereits im April 2020 alle weltweiten Projekte und Aktivitäten in der neu geschaffenen Abteilung „Sustainability“ gebündelt. Im Zentrum stehen die strategischen Themen Klimaschutz, emissionsarme Mobilität, zirkuläres Wirtschaften sowie nachhaltige Lieferketten und somit alle Phasen der Wertschöpfungskette.

Bis 2050 soll es nachhaltige Wertstoffkreisläufe geben

Um den Reifen der Zukunft noch energiesparender und umweltfreundlicher in Herstellung, Einsatz und Recyclebarkeit zu machen, investiert Continental nach eigenen Angaben auch weiter konsequent in die Forschung und Entwicklung neuer Technologien, alternativer Materialien und umweltschonender Produktionsverfahren. So will der Reifenhersteller zum Beispiel sukzessive bis 2050 auf 100 Prozent nachhaltig erzeugte Materialien in seinen Reifenprodukten umstellen. Continental definiert alle Materialien als nachhaltig, die aus einem geschlossenen Materialkreislauf stammen, keine schädlichen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt haben, verantwortungsvoll beschafft werden und entlang der Lieferkette klimaneutral sind.

Einst eine wilde Idee, heute Realität: Naturkautschuk aus Löwenzahn

Schon heute generiert der Reifenbereich mit seinem einzigartigen Taraxagum-Projekt Naturkautschuk aus Löwenzahn und erschließt so eine alternative Rohstoffquelle. So ist der Fahrradreifen „Urban Taraxagum“ der erste in Serie gefertigte Reifen von Continental, der mit Naturkautschuk aus der Löwenzahnpflanze hergestellt wird. Das Geschäftsfeld Tires ist zudem industrieweit führend bei dem effizienten und nachhaltigen Umgang mit Wasser und Energie. Als Ergebnis jahrelanger Bemühungen verbraucht Continental bereits heute im Vergleich zum Industriedurchschnitt pro produzierter Tonne Reifen 55 Prozent weniger Wasser und 17 Prozent weniger Energie. Bis 2030 sollen hier jeweils zusätzlich 20 Prozent eingespart werden.

Nur schade, dass all das mit deutschen Produktionsstandorten nicht mehr vereinbar zu sein scheint: Nachdem die Produktion schon am Stammsitz Hannover drastisch reduziert wurde, soll jetzt auch das Werk in Aachen geschlossen werden.

Was bedeutet das?

Im Reifengeschäft plant sich Continental erfolgreich voran – und hat jetzt überzeugende Konzepte bis 2030 vorgestellt. Nur schade, dass all das produktionstechnisch praktisch keine Arbeitsplätze mehr in Deutschland bringen wird, da Conti neue moderne Reifenfertigungen gern in Billiglohnstandorten hochzieht.

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