Continental: Biobasierte und recycelte Kunststoffe für den Fahrzeug-Innenraum
Der Weg zu CO2-neutralen Produkten stellt die Oberflächenspezialisten in vielen Bereichen vor Herausforderungen: bei den Rohstoffen, den Produktionsverfahren und dem Energieverbrauch. Für das nachhaltige Produktdesign bei Continental ist die Substitution der klassischen erdölbasierten Rohstoffe durch kreislauffähige und biobasierte Rohstoffe entscheidend. Zusätzlich sind abbaubare Lösungen im Fokus der Entwicklung. Das Bestreben, kritische Inhaltsstoffe zu substituieren und Emissionen und Geruch zu minimieren, flankiert die aktuellen Maßnahmen zur Nachhaltigkeit.
„Unser nachhaltiges Produktdesign stützt sich auf drei Säulen: Kohlenstoffneutralität, Kreislaufwirtschaft und einzigartige Produkteigenschaften“, sagt Dr. Dirk Leiß, Leiter des Geschäftsfelds Surface Solutions bei Continental. „Auf diesem Weg zu nachhaltigen Fahrzeuginnenräumen haben wir mit unseren Produkten bereits beachtliche Erfolge erzielt. So können wir heute kundenindividuelle Oberflächenlösungen ermöglichen, die bis zu 100 Prozent klimaneutral sind“, erklärt Dr. Dirk Leiß, Leiter des Geschäftsfeldes Surface Solutions.
Biobasierte Produkte
So kann mehrschichtiges Schaumlaminat mit nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden und liefert eine ebenso leichte wie umweltfreundliche Lösung. Das Material hat eine signifikant bessere CO2-Bilanz als die meist im Automobilbereich verwendeten PVC-Schaumfolien.
„Mit biobasiertem Xpreshn können wir ein Produkt mit optimalem CO2-Fußabdruck liefern, das hervorragende technische Eigenschaften und gleichzeitig eine Vielzahl an Designmöglichkeiten in sich vereint“, sagt Dr. Gabriele Wittmann, Leiterin für die weltweite Forschung im Bereich Oberflächen von Continental.
Recycling ist ein wesentlicher Schritt zur Ressourcenschonung. Das Ziel ist es, den Kreislauf eines Produktes zu schließen. Die Entwicklung von sortenreinen Verbünden – Monomaterialien – ermöglicht Recyclingprozesse, aus denen wiederum hochwertige Rohstoffe für neue oder ursprüngliche Produkte generiert werden können. Xpreshn, das Material für Türverkleidungen sowie die Instrumententafel, ist auch als komplett wiederverwertbares und recyclingfähiges Monomaterial darstellbar – so kann es komplett in die Kreislaufwirtschaft zurückgeführt werden.
Darüber hinaus bietet Xpreshn Lösungen für Recyclingkonzepte mit ganzen Bauteilen, wenn beispielsweise das Trägerbauteil und die Oberfläche aus denselben Materialien bestehen: So können sie am Ende der Nutzungsdauer gemeinsam recycelt werden.
Kunstleder und PET-Textil
Mit dem Kunstleder Acella wird ein Produkt mit recycelten Materialien und biobasierten Rohstoffen kombiniert mit rPET-Textil bereitgestellt. Für die Produktion des rückseitigen Textils werden die Garne aus recycelten Plastikflaschen hergestellt. Als robustes und leicht zu reinigendes Produkt mit hoher Designvielfalt entspricht es dem Kundeninteresse an nachhaltigen Produkten – ohne dass bei den Produkteigenschaften Kompromisse eingegangen werden müssen.
„Wir können unseren Kunden schon jetzt Premiumoberflächenlösungen anbieten, die zu 100 Prozent CO2-neutral sind“, betont Wittmann.
Der Schlüssel dazu seien laut Wittmann die Substitution der klassischen erdölbasierten Rohstoffe durch biobasierte, CO2-basierte oder recycelte Rohstoffe.
Natur als Vorbild
Die Natur macht es vor: Jede Pflanze und jedes Tier haben ein einzigartiges Talent, sich perfekt und harmonisch in den ökologischen Kreislauf einzufügen. Mit dem nachhaltigen Produktdesign wollen die Experten von Continental diesem Beispiel folgen und entwickeln kontinuierlich Oberflächenlösungen mit innovativen Produkteigenschaften. Damit ermöglichen ihre Lösungen die Realisierung nachhaltiger Fahrzeuginnenräume und tragen positiv zur Ökobilanz des Fahrzeugs bei.
Beispielhaft dafür ist das mit dem German Innovation Award ausgezeichnete Benova Eco Protect. Mit seinen Produkteigenschaften stellt es einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung nachhaltiger Fahrzeuginnenräume dar. Das innovative Material ist besonders widerstandsfähig und somit äußert langlebig und bietet zudem neue Möglichkeiten für Interior-Design-Trends.
Lange Lebensdauer der Materialien ist entscheidend
Geringeres Gewicht bedeutet einen geringeren CO2-Fußabdruck des Produkts selbst und auch beim Energieverbrauch eines Fahrzeugs. Ein weiterer Beitrag zur Nachhaltigkeit ist eine längere Lebensdauer – auch bei hoher Beanspruchung, insbesondere bei Shared-Mobility-Konzepten und in Nutzfahrzeugen. „Mit unserer staynu-Technologie machen wir Oberflächen resistent gegen Verschmutzung, mechanische und chemische Beanspruchung, beispielsweise durch Reinigungsmittel, und damit langlebig.“ Derzeit findet die staynu-Technologie vor allen in den Sitzen und bei Anbauteilen Anwendung. Zukünftig wird auch der Einsatz für die Instrumententafel möglich sein.
„Unsere Oberflächen sind für maximale Leistung entwickelt und sind gleichzeitig leicht und robust“, betont Wittmann.
Attraktiver Platz „auf dem Bock“
Bekanntlich leiden viele Logistikunternehmen unter akutem Fahrermangel. Die Internationale Straßentransport-Union (IRU) geht davon aus, dass in Europa derzeit 600.000 Berufskraftfahrer fehlen. Ziel ist es, die Attraktivität des Arbeitsplatzes zu steigern, um Personal zu halten und Berufseinsteiger zu gewinnen. Komfort in der Fahrerkabine ist dabei ein entscheidender Faktor. Continental setzt auf moderne Designtrends mit natürlichen Farben und Narben. Hinterleuchtete Oberflächen aus transluzenten Materialien setzen mit Umgebungslicht emotionale Akzente im Fahrzeuginnenraum. Beheizbare Oberflächen ermöglichen darüber hinaus ein völlig neues Komforterlebnis. Aufgrund des geringen Energieverbrauchs, der schnellen Erwärmung und ihrer Leichtbauweise sind sie zudem klimaschonend.
Was bedeutet das?
Kürzlich erklärte ein Conti-Manager bei Vortrag über Nachhaltigkeit, dass der Zulieferer eben erst einen neuen Vertrag mit BMW geschlossen hätte. Dabei musste Conti die Nachhaltigkeit der zu liefernden Teile zusichern. Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Recycling werden im internationalen Business immer mehr zu entscheidenden Kriterien.
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