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Conti und Volterio entwickeln automatisches Ladesystem

Technologie zum automatischen Laden soll Komfort steigern. Erste Systeme des Laderoboters für 2022 geplant. Einsatz erst in Privatgaragen, später auch im öffentlichen Raum. Start mit 22 kW, später 50 kW.

Kein Kabelsalat mehr: Das Fahrzeug kann ziemlich locker über der Platte geparkt werden und verbindet sich automatisch mit der Ladeplatte am Boden. | Foto: Conti
Kein Kabelsalat mehr: Das Fahrzeug kann ziemlich locker über der Platte geparkt werden und verbindet sich automatisch mit der Ladeplatte am Boden. | Foto: Conti
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Johannes Reichel

Der Hannoveraner Technologiekonzern Continental will das Laden von E-Fahrzeugen per Laderoboter vereinfachen und ist dafür jetzt eine Kooperation mit dem Startup Volterio eingegangen. Über seinen Entwicklungs- und Produktionsdienstleister Continental Engineering Services (CES) entwickelt man gemeinsam ein automatisiertes Ladesystem. Beide Unternehmen hatten zuvor parallel und unabhängig voneinander an ähnlichen Laderoboter-Lösungen geforscht. In der neuen Kooperation ergänzten sich beide Partner nun komplementär, wie man argumentiert.

Dabei werde CES bis Mitte 2022 erste seriennahe Systeme des gemeinsam konzipierten Laderoboters entwickeln, man erfülle alle erforderlichen Zertifizierungskriterien der Automobilindustrie. Die Serienfertigung des Systems ist dann für das Jahr 2024 geplant und wird in Deutschland erfolgen. Man sieht intelligente Lade-Lösungen für Elektrofahrzeuge als entscheidende Meilensteine.

Technik erlaubt legeres Parken

Die vollautomatische Lade-Lösung besteht aus zwei Komponenten: einer Einheit am Unterboden des Fahrzeugs sowie einer auf dem Garagenboden platzierten Einheit. Sobald das Auto geparkt ist, verbinden sich beide Komponenten über eine smarte Automatik, die unter anderem via funkbasierter Nahübertragung im Ultra-Breitband gesteuert wird, skizziert der Anbieter. Der Vorteil sei, dass das Auto nicht akkurat geparkt werden müsse, der Laderoboter korrigiere bis zu 30 Zentimeter Abweichung von der idealen Parkposition. Es sei zudem unerheblich, in welchem Winkel ein Fahrzeug im Verhältnis zur Boden-Unit positioniert wird, was durch die kegelförmige Gestaltung der physischen Steckverbindung zwischen Boden- und Fahrzeugeinheit im vollen 360-Grad-Radius möglich werde.

„Unser Laderoboter ist ein echter Evolutionsschritt, um die Elektromobilität komfortabler und alltagstauglicher zu machen. Durch die Kooperation verbinden wir Kreativität und Flexibilität eines jungen Startups mit der Entwicklungserfahrung und dem Automotive-Knowhow von Continental Engineering Services", wirbt Christoph Falk-Gierlinger, Geschäftsführer von CES.

Genau so viel Energie wie bei konventionellen Ladepunkten

Die neue Technologie biete auch den Vorzug, dass etwa genau so viel Energie fließen könne, wie bei üblichen Ladestationen über eine physische Verbindung. Beim Energie-Tanken mit dem Laderoboter gehe – im Gegensatz zum kabellosen induktiven Laden über ein Magnetfeld – kaum Energie verloren, verspricht Conti. Damit sei diese Lösung auch nachhaltig und ressourcenschonend. Ein weiterer Vorteil sei auch der gesteigerte Komfort: Der Ladevorgang laufe komplett automatisch, ohne Hantieren mit Kabeln. Das System soll darüber hinaus unkompliziert und schnell zu installieren sein. Die Bodeneinheit lasse sich auf den Garagenboden leben oder verschrauben. Damit sei die Technologie auch für die Zukunft gewappnet, wenn Fahrzeuge vollautomatisch fahren und auch in Parkhäusern selbständig einparken, prognostiziert der Anbieter.

Die Lade-Lösung werde zunächst für den Einsatz in Privathaushalten bereitgestellt mit einer passenden Leistung von 22 kW Wechselstrom. Die Lösung ist als „retrofit“ ausgelegt, lässt sich auch in bestehenden Modell-Varianten von Fahrzeugen nachrüsten. In einem zweiten Schritt will man eine im Boden versenkbare Schnelllade-Lösung für den öffentlichen Raum entwickelt, die zum Beispiel in Parkhäusern, Tankstellen oder auf Betriebsflächen mit einer Ladeleistung von mehr als 50 kW Gleichstrom zum Einsatz kommt. Dazu gehören auch entsprechende Varianten für das Flottenmanagement von zum Beispiel Nutzfahrzeugen.

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