Werbung
Werbung

Clever Shuttle in Stuttgart ausgebremst

Baden-Württembergische Landeshauptstadt lehnt Antrag für Aufstockung der Flotte von 15 auf 100 Fahrzeuge ab. Anbieter legt Widerspruch ein.

Zähes Ringen: Die S-Bahn Stuttgart wirbt noch mit den Diensten von Clever Shuttle als Ergänzung zum ÖPNV-Angebot. | Foto: DB/Clever Shuttle
Zähes Ringen: Die S-Bahn Stuttgart wirbt noch mit den Diensten von Clever Shuttle als Ergänzung zum ÖPNV-Angebot. | Foto: DB/Clever Shuttle
Werbung
Werbung
Johannes Reichel

Rückschlag für den Mobilitätsanbieter Clever Shuttle: Nachdem die Deutsche-Bahn-Tochter in Berlin die Flotte auf 150 Fahrzeuge aufstocken darf, will die Stadt Stuttgart eine weitere Expansion unterbinden. Der Anbieter hatte eine Erweiterung von 15 auf 100 Fahrzeuge beantragt und das damit begründet, dass die Nachfrage vor allem abends und nachts sehr hoch sei und ein flächendeckender Betrieb sonst nicht zu gewährleisten. Die Kommune, in der die lokale SSB bereits mit der Daimler-Tochter Moovel bei einem App-basierten On-Demand-Fahrdienst kooperiert, befürchtet Konkurrenz für den ÖPNV und Taxi-Dienstleister. Vor allem diese hatten gegen die Ausweitung des bisherigen Probebetriebs gestimmt, wie die Zeitung berichtet. Sie wollten sogar diese Pilotbetriebserlaubnis wieder entziehen.

Bemängelt wurde, dass der Anbieter nicht die "wesentlichen Merkmale des Mietwagenverkehrs" erfülle, sprich die Rückkehrpflicht sowie die Anmietung im Ganzen. Laut Zeitung kündigte das Unternehmen an, die elektrisch angetriebenen Fahrzeuge nun an Ladesäulen unterwegs parken zu wollen. Die S-Bahn Stuttgart bewirbt das Mobiliätsangebot als Ergänzung zum ÖPNV und spricht gezielt Bahnreisende an.

Anbieter glaubt an Reduzierung des Verkehrs durch Bündelung

Clever-Shuttle-Sprecher Fabio Adlassnigg bezeichnete die Entscheidung der Behörde als "insbesondere für Stuttgart und seine Bewohner bedauerlich". Die Beförderungen von CleverShuttle seien CO2 -neutral und durch die Bündelung von Einzelfahrten werde der Straßenraum effizienter genutzt. "Umso weniger verstehen wir, weshalb das öffentliche Verkehrsinteresse einer Metropole wie Stuttgart bei dieser Entscheidung ganz offensichtlich nicht berücksichtigt wurde", so der Sprecher. Er sieht eine steigende Nachfrage, bei der sich bis zu 50 Prozent der Fahrtwünsche nicht erfüllen ließen.

"Wir könnten bereits heute die von der Behörde abgelehnten 100 Fahrzeuge, mit mehreren Fahrgästen pro Fahrt auslasten".

Die derzeitige Genehmigungslage lasse es nicht zu, unser Angebot in Stuttgart vollumfänglich zu betreiben. Für eine Verbesserung der Verkehrssituation in den Städten befürfe es einer drastischen Senkung des motorisierten Individualverkehrs, wozu der Anbieter nach eigenem Dafürhalten bereits in sechs deutschen Städten beitrage. "Unser Ziel bleibt aber, CleverShuttle wie geplant auszubauen, um ein nachhaltiges und komfortables Mobilitätsangebot für Stuttgart anzubieten", so Adlassnigg weiter.

 

Werbung
Werbung