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China: Pkw-Markt zieht im April stark an, bleibt in Summe aber trotzdem schwach

Nach einem sehr schwachen Jahresstart stieg der Pkw-Absatz im April um 56 Prozent auf 1,63 Millionen Einheiten. Das teilte die China Automobile Dealers Association am 9.5.2023 mit.

Mercedes-Benz präsentierte auch das neue Maybach EQS SUV. | Foto: Mercedes-Benz
Mercedes-Benz präsentierte auch das neue Maybach EQS SUV. | Foto: Mercedes-Benz
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Gregor Soller

Reuters und Automotive China melden eine starke Erholung des chinesischen Automarktes im April 2023. Zwar war der Jahresstart war extrem schwach, dafür stieg der Autoabsatz in China im April massiv: Der Anstieg spiegelt auch eine Erholung gegenüber dem Vorjahresmonat wider, als Schanghai, Chinas größte Stadt und Zentrum der Automobilproduktion, gesperrt wurde, um eine neue Art von Coronavirus-Infektionen einzudämmen. Im April stiegen die Verkäufe von Limousinen um 50 Prozent auf etwa 791.000, während die Auslieferungen von Mehrzweckfahrzeugen um 71 Prozent auf etwa 95.000 anstiegen. Das Volumen der Crossover und SUVs stieg ebenfalls um 60 Prozent auf rund 744.000.

Der starke April konnte das Gesamt-Minus des chinesischen Marktes (noch) nicht drehen

Doch aufgrund der schwachen fahrzeug-Nachfrage im ersten Quartal sank der Absatz neuer Personenkraftwagen in China bis April 2023 für das Gesamtjahr trotzdem: Um 1,3 Prozent auf unter 5,9 Millionen.

Plug-ins legen viel stärker zu als rein elektrische Modelle

Die Nachfrage nach elektrifizierten Fahrzeugen stieg trotz des Gesamtminus im Markt weiter: Elektrische und elektrifizierte Modelle waren auch im April weiter gefragt. Die Einzelhandelsverkäufe von vollelektrischen und Plug-in-Hybrid-Pkw stieg um 86 Prozent auf rund 527.000 Fahrzeuge an. Davon entfielen rund 370.000 auf Elektrofahrzeuge und 157.000 auf Plug-in-Hybride, was einem Anstieg von 74 Prozent bzw. 122 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Bis April wurden in ganz China rund 1,84 Millionen E-Fahrzeuge und Plug-in-Hybride ausgeliefert, was einem Anstieg von 36 Prozent entspricht. Die Verkäufe von Elektroautos stiegen in diesem Zeitraum um 20 Prozent auf etwa 1,26 Millionen, während die Auslieferungen von Plug-in-Hybriden um 92 Prozent auf rund 580.000 Fahrzeuge anstiegen.

In Shanghai wurden insgesamt fast 300 Neuheiten gezeigt – Tesla hebt die Preise wieder an

Chinas mittlerweile zunehmend gesättigter Automarkt gerät mit fast 300 Modellen, die im April auf der Autoshow in Shanghai ausgestellt wurden, von denen laut Ways Consulting 172 NEVs waren, weiter unter Druck, zumal Tesla einen Preiskrieg angezettelt hat: Mehr als 40 Automarken haben sich diesem Preiskampf angeschlossen und die Preise für ihre meistverkauften Modelle gesenkt. Deshalb entscheiden sich laut dem chinesischen Verband für Personenkraftwagen immer mehr Verbraucher in Erwartung größerer Preisnachlässe, mit dem Autokauf abzuwarten.

Der US-amerikanische Elektroauto-Riese hat inzwischen den Kurs gewechselt und im Mai die Preise in Märkten wie China wieder erhöht. Die Preiserhöhung von Tesla könnte dazu beitragen, diejenigen Verbraucher zum Kauf zu bewegen, die weitere Preiserhöhungen befürchten oder einfach abwarten und so den Gesamtmarkt stabilisieren. Das erklärte Cui Dongshu, Generalsekretär der CPCA, bei einem Medienbriefing am 9.5.2023.

Kunden geben ihr Geld anders aus – das Auto verliert hier

Chinas wirtschaftlicher Aufschwung nach Covid hat vor allem Ausgaben für Dienstleistungen wie Restaurants und Reisen begünstigt, während der Verkauf von teuren Gütern wie Autos und Smartphones weiter eingebrochen ist.

Was bedeutet das?

Auch China scheint auf seinen „Peak Auto“ zuzusteuern. Der Markt ist mittlerweile ziemlich gesättigt und die chinesischen Verbraucher gehen den Trend zu größeren und margenstärkeren, teureren Autos auch nicht unbegrenzt mit. Dazu kommt eine schwache Erholung des Immobilienmarktes und ein unerwarteter Rückgang der Produktionstätigkeit in den Fabriken. All das deutet ebenfalls auf einen wackeligen Wirtschaftsausblick hin, der die Stärke der Erholung nach dem Covid eintrübt und möglicherweise die Verbraucherausgaben dämpft.

 

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