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China: Pkw-Markt schwächelt, aber „New Energy“ wächst weiter

Im Juli wurden in China insgesamt 271.000 New Energy Vehicles verkauft – gegenüber Juli 2020 ein bedeutet das ein Plus von 164,4 Prozent.

Topseller in China im Juli 2021: Der Wuling Hongguang Mini EV. | Foto: Wuling
Topseller in China im Juli 2021: Der Wuling Hongguang Mini EV. | Foto: Wuling
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Gregor Soller

Der Autoabsatz in China sank im Juli weiter. Laut dem Branchenverband PCA (China Passenger Car Association) sei der Absatz im Vergleich zum Vorjahr um 6,4 Prozent gesunken. Damit war der Rückgang noch etwas stärker als im Juni. Passend dazu hatte auch der Herstellerverband CAAM (China Association of Automobile Manufacturers) von einem Rückgang berichtet. Laut CAAM sank der Absatz im Vergleich zum Vorjahr gar um knapp 14 Prozent auf 1,82 Millionen Einheiten. Der Herstellerverband CAAM bezieht in seine Daten allerdings - anders als der Branchenverband PCA (China Passenger Car Association) - auch Nutzfahrzeuge mit ein und misst den Absatz der Hersteller an die Händler. Allerdings liege der Gesamtabsatz 2021 trotz der Rückgänge im Juni und Juli in den ersten sieben Monaten 2021 im Vergleich zum von Corona geprägten Vorjahr um fast ein Fünftel höher als 2020.

Unabhängig davon greifen auch immer mehr Chinesen zu elektrifizierten oder rein elektrischen Fahrzeugen. Bei den Herstellern führt  BYD, das meistverkaufte Einzel-Modell war aber lau der Plattform elective.net den elften Monat in Folge der Wuling Hongguang Mini EV. Dabei handelt es sich um ein kantiges Kleinst-Elektroauto, das im Joint Venture von SAIC und General Motors entsteht. Es wurde im Juli 2021 insgesamt 30.706 Einheiten verkauft und soll künftig auch als Cabrio angeboten werden.

BYD liegt bei den Marken vor, Wuling beim Modell

BYD konnte im Juli wurden 50.057 New Energy Vehicles absetzen, wovon allerdings nur 24.996 Modelle rein batterie-elektrische Autos waren, dazu kamen 25.061 Plug-in-Hybride. Während in den vergangenen Monaten der BEV-Anteil bei BYD über dem der PHEV lag, pendeln sich im Juli 2021 beide Antriebsarten je hälftig auf den NEV-Absatzes ein. Interessant: Die Batterie-Modelle legten um 139 Prozent zu, die Plug-in-Hybride aber um 650 Prozent!

Auch Nio und Xpeng wuchsen im Heimatmarkt

Die chinesischen E-Auto-Startups Xpeng und Nio, die auch nach Europa expandieren wollen, kamen im Juli auf Absatzzahlen von 8.040 Einheiten (Xpeng) und 7.931 Auslieferungen (Nio). Beide Unternehmen konnte ihren Absatz deutlich steigern, im Falle von Xpeng lag der Zuwachse bei 228 Prozent im Vergleich zum Juli 2020, bei Nio waren es noch 124,5 Prozent.

Und die Nicht-chinesischen Marken? Nähme man nur die in China gebauten rein Batterie-elektrischen Autos, lag im Juli 2021 Tesla mit 32.968 produzierten Einheiten vorn – und schafft damit den dritten Monat in Folge rund 33.000 Einheiten, stagniert allerdings auf diesem Niveau. Zumal von diesen Model 3 und Model Y nur 8.221 in China verkauft wurden. Im Juni waren es noch 28.138 Fahrzeuge im Juni. Denn 16.137 Model 3 und 8.210 Model Y wurden exportiert. Und während die Produktion bei Tesla sehr konstant bleibt, schwanken die Absatzzahlen nicht nur in China immer wieder sehr stark.

Auch VW, in China eigentlich eine Macht, konnte bei den Elektro-Zulassungen zulegen, hier allerdings nur auf niedrigerem Niveau. Im Juli hat man laut VW rund 5.800 Exemplare der ID.-Familie in China ausgeliefert – nach nur 3.000 Einheiten im Juni. Die eher dezenten Zahlen dürften auch an den eher hochpreisigen Modellen liegen: Denn VW verkauft in China derzeit zwei Versionen des ID.4 (jeweils von den Joint Ventures mit SAIC und FAW) und den merklich größeren SUV ID.6. Wobei der ID.6 X von SAIC-Volkswagen seit Juni im Verkauf ist und im Juli einen ersten vollen Verkaufsmonat hatte. Erst im Juli ergänzte der ID.6 Crozz von FAW-Volkswagen das Portfolio. VW agiert hier weiter mit einer „Zweimarkenstrategie“ und kooperiert mit FAW und SAIC gleichermaßen.

Was bedeutet das?

Auch in China scheint sich der Markt langsam zu sättigen, denn er wächst unabhängig von Corona nicht mehr so zuverlässig wie einst. Aber auch hier steigen die Anteile der elektrifizierten Modelle weiter, wobei man den Plug-in, in Europa als Übergang gedacht, gerade erst zu entdecken scheint. Interessant ist auch, dass der Topseller unter den Stromern ein Minicar im Smart-Format ist, von dem neben Wuling indirekt auch GM profitiert – obwohl man ein solches Auto nie in den USA verkaufen könnte.

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