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CES: Afeela 1 – Hondas drittes Standbein

Honda tritt in den USA dreifach auf: Mit der Edelmarke Acura, auf der CES zudem mit der „0“-Serie unter eigenem Namen und gemeinsam mit Sony als „Afeela“.

So sieht Sonys Auto in Serie aus:: Der Afeela soll ab Mitte 2025 geliefert werden. | Foto: J. Soller
So sieht Sonys Auto in Serie aus:: Der Afeela soll ab Mitte 2025 geliefert werden. | Foto: J. Soller
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Schon vor Jahren stellte Sony ein eigenes Auto vor – doch so ganz allein traute sich Sony dann doch nicht drüber übers ganze Auto. Und suchte sich einen Partner – in dem Fall Honda, mit dem man das Gemeinschaftsunternehmen Sony Honda Mobility (SHM) gründete und die Marke Afeela nannte.

Der Name kommt vom englischen "feel“ und soll die Reisenden mit ganz viel Gefühl umschmeicheln. Einst wollte Sony das vor allem übers eigene In-Car-Entertainment erreichen. Heißt: Innen erstreckt sich ein riesiges – mittlerweile fast schon wieder überholtes - Panorama-Display von A-Säule zu A-Säule und auch im Fond gibt es extra Monitore. Dazu natürlich ein starkes Soundsystem – Sony will hier seinen eigenen Ansprüchen gerecht werden.

Sony kümmert sich auch um Sound, Grafiken und Online: Amazon, Spotify und Tiktok sind an Bord. Man ist also sofort voll vernetzt und soll so direkt in „seinem“ digitalen Kosmos bleiben können. Und klar ist auch eine Play-Station an Bord. Die Rechenleistung gibt Afela mit bis zu 800 TOPS an, das ganze natürlich AI-gestützt. Das soll für ausreichend Infotainment- und Sicherheits-Power sorgen.

Der Afeela soll das Reiseerlebnis revolutionieren

Und natürlich kann man den Afeela per Smartphone ansprechen, wie uns Sony-Honda-Mobility-CEO Yasuhide Mizuno bei der Präsentation des Autos demonstriert hat: Ja, der Afeela hört gut hin und setzt dann auch zügig um. Hier erwarten wir und das Publikum viel, von Sony eigentlich noch mehr…zumal Mizuno vollmundig ankündigt:

„Sony Honda Mobility will die Beziehung zu den Menschen durch intelligente Mobilität zu verbessern und das Reiseerlebnis revolutionieren.“

Das war beim ersten Sony-Prototypen noch ein bisschen revolutionär, ist mittlerweile aber fast usus: Die Welt hat sich in den letzten Jahren eben weitergedreht.

Auch in Sachen Sicherheit, wo Afeela ebenfalls groß auffährt: 40 Sensoren und Kameras sollen wenigstens mindestens autonomes Fahren des Levels 2++ ermöglichen, Honda selbst kündigt schon Level 3 an – auch die S-Klasse kann das schon. Auch hier blieb die Revolution also aus.

Lenken mit Steer by wire

Statt Lenkrad gibt es auch hier wie bei Tesla eine Art kantigen Steuerprügel – hoffentlich so abgestimmt wie bei Lexus und nicht wie bei Tesla…aber wie gesagt: War die Ankündigung des Sony-Autos einst eine kleine Entertainment-Revolution, kennt man heute vieles aus vielen anderen Modellen.

Und wie sieht es mit Akku und Reichweite aus? Eher durchschnittlich: Rund 300 Meilen sind gut 480 Kilometer und das mit einem 91-kWh-Akku? Deutet nicht unbedingt auf Top-Sparsamkeit und Aerodynamik hin. Und auch die Ladeleistung von 150 kW ist mittlerweile allenfalls gerade noch okay…immerhin darf man in den USA auch an den Tesla-Superchargern laden.

Optik und Platzangebot innen heben sich ebenfalls nicht dramatisch vom Wettbewerb ab – man sitzt fein und kann sich über eine saubere Verarbeitung freuen – man bietet hier in der Regel helles, aber solides Premium-Ambiente. Die Preise dafür sind allerdings gesalzen: Das Basismodell Afeela 1 heißt Origin startet bei 89.900 US-Dollar, die Topvariante Signature gar 102.900 Dollar. Und erst hier ist das Rear-Seat-Entertainment in voller Ausbaustufe Serie, ebenso wie ein Center Camera Monitoring System (C-CMS), und große 21 Zöller.

Ansonsten erinnert vieles an Tesla, heißt: Reservierung und Bestellung online mit wenigen Varianten: Afeela beschränkt sich gar nur auf drei Lacke (grau, weiß, schwarz) und ein helles und schwarzes Interieur. Die Bestellbücher sind jetzt offen und wer die Tesla-Alternative ordern will, muss 200 Dollar anzahlen. Ab Mitte 2025 will man in den USA und dann auch Japan starten. Für die EU gibt es (noch) keine Pläne zum Markteintritt.

Was bedeutet das?

Als Sony vor Jahren sein Infotainment-Auto ankündigte, war das in Sachen Rechenleistung, Software und Infotainment eine kleine Revolution. Doch wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Denn mittlerweile haben viele andere Hersteller dort nachgezogen und in Sachen Effizienz, Ladeleistung und Reichweite sind andere für weniger Geld schon viel weiter. Der Afeela ist solide gemacht, kommt aber spät – und kann leider keine wirklich starken USPs mehr bieten.

 

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