CES 2024: Bosch präsentiert automatisiertes Parken und Laden
Auf der Elektronikmesse CES 2024 in Las Vegas präsentiert Bosch das vom Branchenverband CTA mit einem CES 2024 Innovation Award honoree ausgezeichnete Automated Valet Charging. E-Autos, die mit dieser Technik ausgestattet sind, können in einem für automatisiertes Parken (Automated Valet Parking) ausgerüsteten Parkhaus selbstständig zu einem freien Stellplatz mit Ladestation fahren. Auf Knopfdruck per Smartphone und ohne weiteres menschliches Zutun lädt ein Roboter die Batterie. Ist der Ladevorgang beendet, manövriert das Fahrzeug fahrerlos an einen anderen Stellplatz, damit die Ladesäule für das nächste Auto frei wird.
„Die einzigartige Kombination von Automated Valet Charging und Automated Valet Parking macht Bosch zum Pionier auf dem Markt“, betont Tanja Rückert, Geschäftsführerin der Robert Bosch GmbH, und ergänzt: „Jeder Schritt zu mehr Komfort in der Elektromobilität erhöht nicht nur ihre Attraktivität, sondern auch ihre Akzeptanz.“
Produktion von SiC-Chips soll verzehnfacht werden
Auch aus diesem Grund legt Bosch einen Schwerpunkt auf das innovative Halbleitermaterial Siliziumkarbid (SiC), eine Schlüsselkomponente für die elektrifizierte Mobilität. Denn der weltweite Hochlauf der Elektromobilität führt zu einem enormen Bedarf an diesen Spezialhalbleitern. Bosch produziert bereits seit 2021 mit eigenen, hochkomplexen Verfahren solche Chips am deutschen Standort in Reutlingen und investiert derzeit mehr als 1,5 Mrd. US-$ in eine weitere Wafer-Fabrik im kalifornischen Roseville. Ziel ist es, ab 2026 die Produktion von ersten SiC-Chips auch in den USA aufzunehmen und damit die Stückzahlen in den kommenden Jahren zu verzehnfachen. Bei E-Autos ermöglichen SiC-Chips größere Reichweiten und effizientere Ladevorgänge, da sie einen bis zu 50 % geringeren Energieverlust aufweisen. Zudem sorgen sie dafür, dass das Auto mit einer Batterieladung deutlich weiter fährt – im Schnitt sind bis zu 6 % mehr Reichweite möglich verglichen mit Chips, die auf Silizium basieren.
Wasserstoff als Säule künftiger Mobilität
Neben der Elektrifizierung sieht Bosch in Wasserstoff einen Schlüssel zur ressourcenschonenden Deckung des weltweiten Energiebedarfs. Im Fokus steht derzeit die erst kürzlich in Stuttgart in die Serienproduktion überführte mobile Brennstoffzelle. Sie bildet das Herz des Antriebssystems schwerer Fahrzeuge. Bosch hat bereits erste Aufträge von Lkw-Herstellern aus Europa, den USA und China erhalten. Zudem arbeitet das Unternehmen an Komponenten für einen Wasserstoffmotor. Dieser setzt Kraftstoff direkt in Energie um, ohne ihn zuvor in Strom umzuwandeln. Der H2-Motor soll noch in diesem Jahr auf den Markt kommen.
Software für mehr Komfort und Energieeffizienz
Quer durch alle Geschäftsbereiche setzt Bosch auf Software und Digitalisierung. Das Unternehmen beschäftigt mittlerweile mehr als 44.000 Mitarbeitende in der Softwareentwicklung und versteht sich als Vorreiter auf dem Weg zur softwaredefinierten Mobilität. In Las Vegas präsentiert Bosch gemeinsam mit seinem strategischen Partner Amazon Web Services neue Produkte und Lösungen – darunter etwa eine vernetzte, vollautomatische Espressomaschine, die sich künftig auch aus dem Auto heraus und mit Hilfe einer Sprachsteuerungssoftware wie beispielsweise Alexa steuern lassen wird.
Außerdem wird auf der CES 2024 ein „Point-of-Interest“-Assistent vorgestellt, der mit Hilfe einer Innenraumkamera im Fahrzeug anhand der Augenbewegungen des Fahrers erkennt, welches Restaurant oder Café dieser im Blick hat. In Echtzeit und ganz automatisch teilt die Sprachsteuerungssoftware dem Fahrer anschließend mit, ob das Lokal geöffnet und einen freien Tisch verfügbar hat.
Darüber hinaus stellt Bosch auf der Elektronikmesse zwei neue Mobilitätsdienste vor: „Usage Certificate To Go“ und „Vehicle Health Service“. Ersterer ist eine Ergänzung zu den bereits etablierten „Battery in the Cloud“-Services von Bosch. Das Feature analysiert Batteriedaten, bestimmt deren Zustand und hilft dabei, die Lebensdauer durch Optimierung um bis zu 20 % zu verlängern. Der zweite Dienst richtet sich an Flottenbetreiber und bietet insbesondere Vorkehrungen, um Fahrzeugausfälle präventiv zu vermeiden.
Wärmepumpen optimieren Energieverbrauch in Privathaushalten
Ein weiteres Highlight von Bosch auf der CES 2024 ist die speziell für Nordamerika entwickelte Wärmepumpe IDS Ultra. Im Gegensatz zu herkömmlichen Modellen bietet diese die volle Heizleistung bei Außentemperaturen von bis zu –15°C und ist auch noch bei bis zu –25°C einsatzbereit. Das ist insbesondere für Menschen in kälteren Klimazonen in Nordamerika eine attraktive Möglichkeit, um von fossilen Heizsystemen auf elektrifizierte Alternativen umzusteigen.
Zudem ist es Bosch gelungen, die Wärmepumpentechnologie auch anderweitig zu nutzen: Auf ihrer Basis präsentiert das Unternehmen in Las Vegas seinen bisher effizientesten Warmwasserbereiter, eine Warmwasserwärmepumpe. Hierbei handelt es sich um eine Kombination aus einem herkömmlichen Elektrowarmwasserspeicher und einer Wärmepumpe, die im Vergleich zu traditionellen Warmwassergeräten im Markt drei bis vier Mal effizienter sein soll.
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