Am Byton-Stand treffen wir den müden, aber gut gelaunten Dré Nitze-Nelson, kurz einfach „Dre“. Er ist Director User Experience Design und nach den ersten beiden Messetagen erstaunt, wie groß das Interesse und die Begeisterung am M-Byte immer noch sind. Vor allem dann, wenn man einmal tiefer in die Möglichkeiten und Menüs des M-Byte einsteigt, die auch Meditationen oder Spiele anbieten und, laut Nitze-Nelson ganz wichtig: Jeden Mitfahrer per Kamera identifizieren können, um ihm sein persönliches UX-Erlebnis zu bieten – egal wo er sitzt.
Die vermeintliche „Krise“ der E-Autos in China spürt Byton nicht, denn die Nachfrage sei da – sowohl in Asien, als auch in Europa und den USA. Mit 45.000 Dollar steigt Byton zudem agressiv ins Premium-Segment ein und bietet dafür neben dem riesigen Infotainmentsystem samt Screen auch ordentliche Fahrwerte und Premium-Verarbeitung. Das wird auch von Investoren honoriert: Zur CES konnte man jetzt eine strategische Partnerschaft mit der japanischen Marubeni Corporation verkünden, was Byton noch internationaler macht: Die Fertigung sitzt in China, ein Teil der Hardwareentwicklung in Deutschland und Nitze-Nelson programmiert von Kalifornien aus die User Experience. Jetzt also Marubeni, Partner in der Serie C-Finanzierung. Die beiden Unternehmen werden in dem Zug natürlich auch die Möglichkeiten für eine weitere Zusammenarbeit in einer Reihe von Bereichen wie Mobilitätsdienstleistungen, Energielösungen und Überseeproduktion und -verteilung ausloten. Dr. Daniel Kirchert, CEO von Byton, erklärte dazu:
„Als ein weltweit führender Mischkonzern verfügt Marubeni Corporation über bedeutende Erfahrungen und Ressourcen in einer Vielzahl von Bereichen wie erneuerbare Energien und Automobilvertrieb. Wir werden gemeinsam den internationalen Markt erforschen und den Nutzern zukunftsweisende intelligente Elektrofahrzeuge und Mobilitätsdienstleistungen anbieten."
Aber auch die Japaner sehen bei Byton vor allem in der Software und deren Auslegung Potenzial: Hajime Kawamura, Vorstandsvorsitzender des Geschäftsbereichs Maschinen, Infrastruktur & Finanzen von Marubeni, erklärte:
„Unter dem derzeitigen enormen Wandel der Automobilindustrie ist diese Investition und Partnerschaft mit Byton ein wesentlicher Teil unserer Strategien im Automobilgeschäft. Wir freuen uns sehr darauf, mit den hochmodernen Technologien von Byton eine neue Welt der Mobilität zu schaffen."
Insofern ist der Konzern startklar und Nitze-Nelson freut sich auf den Start. Die Serie C-Finanzierung von Byton ist jetzt in die letzte Phase eingetreten. Zu den Investoren gehören die FAW-Gruppe und der Industrie-Investmentfonds der Stadtregierung von Nanjing. Gleichzeitig hat Byton nach eigenen Angaben aktiv weiteres externes Kapital eingeworben. Diese Zusammenarbeit mit Marubeni ist bereits das zweite Mal, dass Byton einen strategischen Investor aus Übersee gewonnen hat, nachdem im September 2019 eine Vereinbarung mit dem südkoreanischen Autoteilehersteller Myoung Shin Co. unterzeichnet wurde. Damit konnte auch die Testproduktion aufgenommen werden, um dann sukzessive in die Massenproduktion zu starten. Aktuell geht man bei Byton davon aus, die Serienproduktion des M-Byte bald zu starten, um noch 2020 in den chinesischen Markt zu liefern, bevor 2021 auch Europa und Nordamerika beliefert werden.
Was bedeutet das?
Interessanterweise ist das Interesse am M-Byte ungebrochen – obwohl das Auto schon vor Jahren auf der CES stand. Mit dem finanziell gut unterfütterten Hintergrund und dem Software-USP sollte einem Erfolg des M-Byte eigentlich nichts im Weg stehen – zumal er preislich sehr attraktiv positioniert ist. Jetzt müssen nur noch Service- und Vertrieb stimmen.
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