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Carsharing: VW startet 2019 in Berlin elektrisch durch

Beim neuen Carsharing-Dienst sollen nur elektrisch angetriebene Konzern-Produkte zum Einsatz kommen. Start mit 1.500 e-Golf, 500 e-Up und I.D.-Modelle sollen folgen.

Teile und fahre: VW steigt auch in das Car-Sharing-Geschäft ein, allerdings erst 2019 in Berlin, dann konsequent nur mit E-Fahrzeugen. | Foto: VW
Teile und fahre: VW steigt auch in das Car-Sharing-Geschäft ein, allerdings erst 2019 in Berlin, dann konsequent nur mit E-Fahrzeugen. | Foto: VW
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Johannes Reichel

Volkswagen hat den Start eines Elektro-Carsharing-Angebots in Berlin angekündigt. Dieser soll im zweiten Quartal 2019 in der Bundeshauptsstadt gelauncht und ab 2020 auf weitere deutsche Städten ausgedehnt werden. Bis zu 2.000 E-Fahrzeuge, zum Start 1.500 e-Golf, dann folgend 500 e-Up, sollen wir lokal emissionsfreie Mobilität sorgen. Von 2020 an will man die Flotte sukzessive auf die ersten Modelle der neuen Volkswagen I.D.-Familie umgestellen. Nach dem Dafürhalten von Jürgen Stackmann, Vertriebs-Vorstand der Marke Volkswagen wolle man "junge, urbane Nutzer für E-Mobilität begeistern". „We Share“ ist der erste Dienst im neuen Ökosystem „Volkswagen We“, der sich an Nicht-Autobesitzer wende, so der Konzern weiter. Berlin biete für Carsharing aufgrund der hohen Einwohnerzahl und –dichte den idealen Markt und das größte Potenzial. Mit der Sichtbarkeit der 2.000 Fahrzeuge umfassenden „We Share“-Flotte will Volkswagen auch auf die Vorteile der E-Mobilität aufmerksam machen und Interesse für die Technologie wecken. Nach Ansicht von Stackmann demokratisiere man damit die E-Mobilität.

Das Angebot startet als Free Floating Carsharing, bei dem so viele Elektrofahrzeuge verfügbar sind, dass der Kunde jederzeit eines in seiner Nähe finden soll. Zu einem späteren Zeitpunkt will man die elektrische Flotte auch durch kleinere Fahrzeuge aus dem Bereich der Mikromobilität ergänzen. „Die Aussichten für Vehicle-on-demand Dienste sind sehr gut. Für Europa gehen die niedrigsten Prognosen von einem jährlichen Wachstum von 15 Prozent aus. Wir werden den Markt weiterentwickeln und diese Mobilitätsformen für eine noch breitere Nutzergruppe erschließen", ergänzte Philipp Reth, CEO der Volkswagen-Tochter UMI Urban Mobility International, die das Thema Carsharing als Start-up im Unternehmen operativ von Berlin aus steuert.

Den kritischen Punkt der mauen Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge will VW dem Vernehmen nach mit einem mobilen Ladeanbieter aus der Hauptstadt lösen. Dabei könnte es sich um das Start-Up-Unternehmen Chargery handeln, das bereits für Car2Go und Drive Now E-Fahrzeuge vor Ort auflädt und dabei auf schwere Lastenräder setzt, die ein Schnelllade-Akkusystem mit sich führen. Die bisher 350 Ladesäulen in der Hauptstadt dürften jedenfalls bei weitem zu wenig sein für eine Flotte von 2.000 Fahrzeugen.

Was bedeutet das?

Spät kommt er, doch er kommt, der mehr als nur homöopathische Einstieg von VW in die Elektromobilität. Klar ist dabei, dass es ohne das "Vehikel" des Car-Sharing kaum gehen wird. Schließlich kann man so idealerweise kritische Konsumenten an die elektrifizierten Produkte des Hauses heranführen und vielleicht doch von einem Kauf überzeugen. Doch der Dreh- und Angelpunkt ist die maue Ladeinfrastruktur, bei einem öffentlichen Carsharing-Dienst umso mehr. Ob die Situation bis 2019 der Ambition der Wolfsburger entspricht, ist fraglich. Und ob ein mobiler Lade-Service es infrastrukturell im Kreuz hat, diese Lücke zu schließen, sei dahingestellt. Zudem sind die Wettbewerber Car2Go und DriveNow längst am Start mit Elektro-Carsharing - und sie wollen nach der Fusion jetzt zügig nachlegen. Man darf gespannt sein, ob VW die bereits beachtliche Lücke zufährt.

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