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Canoo: Ordert nach Walmart jetzt die US-Army?

Der US-amerikanische Hersteller von Elektrofahrzeugen Canoo liefert einige Light Tactical Vehicle (LTV) zu Testzwecken an die U.S. Army. Wie auch der GMC Hummer EV ist der Canoo Teil der Army-Tests zur Integration von Elektrofahrzeugen in die Flotte.

Für die Armee wurde das Fahrwerk des Pick-up angehoben und die Karosserie verstärkt.| Foto: Canoo
Für die Armee wurde das Fahrwerk des Pick-up angehoben und die Karosserie verstärkt.| Foto: Canoo
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Thomas Kanzler

Im Juli erhielt Canoo einen Auftrag zur Entwicklung eines „neuen batteriebetriebenen Elektrofahrzeugs (BEV) oder eines elektrischen Radfahrzeugs mit Serienhybridantrieb für die Analyse und Demonstration durch die Regierung". Das in Texas ansässige Startup-Unternehmen hat den daraus resultierenden Prototyp eines leichten taktischen Fahrzeugs gerade an die US-Armee ausgeliefert. Das LTV basiert auf dem Pickup, den das Unternehmen im vergangenen Jahr vorgestellt hat. Um dem harten Anforderungen der US-Army zu genügen, wurde das Fahrzeug bei Reichweite, und Transportkapazität nachgerüstet. So ersetzten Luftfedern die quer verlaufenden Blattfedern, neu gestaltete Querlenker heben das Fahrzeug etwas an und sorgen für einen größeren Federweg. Goodyear Wrangler-Reifen der Größe 265/65 19 Mil-Spec verschaffen dem Stromer etwas mehr Bodenfreiheit und Geländegängigkeit. Der Zweimotoren-Antriebsstrang leistet 600 PS.

Gesichert gegen „leichten Beschuß“

Karbon-Kevlar-Paneele über einem leicht modifizierten Canoo-Chassis sorgen für zusätzlichen ballistischen Schutz und Details wie das zwischen Ladefläche und Fahrerhaus montierte Reserverad sollen einen weiteren Ablenkungspunkt für auf das Fahrerhaus gerichtete Kugeln darstellen. Die Türen des Pickups lassen sich herunterklappen, so dass eine Pritsche entsteht, die zwei Paletten aufnehmen kann und an drei Seiten verankert ist. Die Türen des Getriebetunnels dienen - ähnlich wie beim Rivian R1T - als Stufen zur Pritsche. Vor dem Beifahrer befindet sich ein flacher Raum für die Ausrüstung oder Peripheriegeräte wie Drohnensteuerungen.

Das Militär wird im Laufe des Jahres 2023 mehrere Elektro- und EV-Programme testen, vom Abrams-Kampfpanzer bis zu diesem Canoo und einer Ultium-Batterieplattform von General Motors. Auch bei der NASA ist Canoo im Gespräch: Die US-Raumfahrtbehörde hat das Canoo Lifestyle Vehicle kürzlich für den Transport der Astronauten vom Startzentrum zur Startrampe für die Artemis-Mission zum Mond ausgewählt.

Walmart Auftrag rettet Canoo

Im zivilen Bereich konnte Canoo ein Geschäft mit Walmart verbuchen. Der US-Handels-Riese hatte im Sommer diesen Jahres 4.500 Lieferwagen bestellte. Vor der Unterzeichnung des Liefer-Vertrages war nicht sicher, ob Canoo noch in diesem Jahr das Geld ausgehen würde.

Was bedeutet das?

Mit dem Bau einer Produktionsstätte und einer Batteriefabrik in Oklahoma sowie Plänen zum Bau von 20.000 Lieferwagen und Lifestyle-Fahrzeugen bis Ende nächsten Jahres sieht sich das Elektrofahrzeug-Start-up wieder „in der Spur“. Ob der US-Stromer-Hersteller nun genug finanzielle Mittel hat, seine optimistischen Pläne zu verwirklichen, ist noch nicht sicher.

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