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Bundesförderung: 472 weitere Strom-Busse in Hamburg

Rückenwind aus Berlin: Bundesverkehrsminister Volker Wissing übergab einen weiteren Förderscheck in Höhe von rund 160 Mio. Euro zur Elektrifizierung des öffentlichen Nahverkehrs in Hamburg und im Umland an Hamburger Hochbahn und Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein.

Bei der Übergabe des Förderschecks v.l.n.r.: Toralf Müller (Geschäftsführung VHH), Henrik Falk (Vorstandsvorsitz Hochbahn), Leon Kalliardos (Schulsprecher Stadtteilschule Walddörfer), Bundesverkehrsminister Volker Wissing und Anjes Tjarks, Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende (Foto: Hamburger Hochbahn)
Bei der Übergabe des Förderschecks v.l.n.r.: Toralf Müller (Geschäftsführung VHH), Henrik Falk (Vorstandsvorsitz Hochbahn), Leon Kalliardos (Schulsprecher Stadtteilschule Walddörfer), Bundesverkehrsminister Volker Wissing und Anjes Tjarks, Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende (Foto: Hamburger Hochbahn)
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Johannes Reichel
von Martina Weyh

472 weitere elektrische Stadtbusse können künftig auf Hamburgs Straßen rollen – möglich ist die Anschaffung durch eine Bundesförderung von rund 160 Mio. Euro, die Bundesverkehrsminister Volker Wissing am vergangenen Freitag (1. April) symbolisch als „Scheck für die Zukunft“ stellvertretend an Schülerinnen und Schüler der Stadtteilschule Walddörfer übergeben hat. Mit den Geldern können VHH und Hamburger Hochbahn den ÖPNV weiter zukunftsfest machen. Die Hochbahn wird mit 97,3 Mio. Euro gefördert, die VHH mit 59,7 Mio. Euro. Grundlage ist die „Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personennahverkehr“ vom 7. September 2021. Die Hochbahn kann von diesen Fördermitteln 289 emissionsfreie Busse (194 Solo- und 90 Gelenkbusse sowie 5 Brennstoffzellenbusse) und 481 Ladestationen finanzieren. Bei der VHH werden 183 E-Busse (117 Solo- und 57 Gelenkbusse sowie 9 Kleinbusse) und rund 210 Ladestationen gefördert. Weitere Fördermittel entfallen auf den Umbau der Werkstätten und die Erweiterung von Managementsystemen für die Betriebssteuerung.

472 weitere Hamburger Stadtbusse fahren künftig elektrisch - dafür investieren wir rund 160 Mio. Euro. Denn Klimaschutz beginnt vor der Haustür - beim Einsteigen in den öffentlichen Nahverkehr. Wir brauchen eine klimaneutrale Mobilität für die Menschen. Das gelingt uns nur mit dem Einsatz von Elektrofahrzeugen, um die Emissionen im Verkehr nachhaltig und dauerhaft zu senken. Denn gerade Busse haben eine enorm hohe Fahrleistung in unseren Innenstädten, da setzen wir mit unserer Förderung gezielt an. Unsere Unterstützung trägt dazu bei, dass in den kommenden Jahren bis zu 40 % der Hamburger Stadtbusflotte elektrifiziert werden kann“, so Wissing.

Weitere Förderbescheide im Kontext des ersten Förderaufrufs sollen auf der Fachkonferenz Elektromobilität des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) am 7./8. April 2022 in Berlin überreicht werden, heißt es aus dem Ministerium.

Mit Tempo in die emissionsfreie ÖPNV-Zukunft

Hamburg setzt auf einen emissionsfreien und klimafreundlichen Nahverkehr im hvv. Während die U- und S-Bahnen seit Jahren mit zertifiziertem Ökostrom unterwegs sind, wird nun auch die Hamburger Busflotte kontinuierlich auf emissionsfreie Antriebe umgestellt. Ziel der Freien und Hansestadt Hamburg ist die Umstellung der kompletten Busflotte von knapp 1 800 Fahrzeugen auf emissionsfreie Antriebe in dieser Dekade. Seit 2020 bestellen die Hochbahn und die VHH für Hamburg ausschließlich E-Busse.

Aktuell fahren über 160 dieser Busse umwelt- und klimaschonend in der Stadt. Darunter befinden sich 135 Solobusse, 30 Gelenkbusse sowie 2 Kleinbusse. Technisch haben sich in den vergangenen beiden Jahren deutliche Verbesserungen ergeben: Die Reichweite einer Ladung reicht heute schon von über 200 km (Gelenkbusse) bis zu 270 km (Solobusse). Damit können die allermeisten innerstädtischen Busumläufe mit einer Ladung abgedeckt werden.

Zeitenwende in der Werkstatt: Mehr Dacharbeitsstände

Gleichzeitig gehen die Hersteller davon aus, dass sie auf absehbare Zeit noch höhere Reichweiten garantieren können. Neben der Beschaffung umwelt- und klimafreundlicher Busse ist die für den Betrieb notwendige Infrastruktur die zweite große Herausforderung. Die acht Busbetriebshöfe der Hochbahn und die 12 Betriebshöfe der VHH müssen für den E-Bus-Betrieb mit Ladestationen ausgebaut werden. Aktuell verfügt die Hochbahn über 183 Ladeplätze, die VHH hat 64. Auch die Werkstätten erfahren eine Zeitenwende. Neben Gruben und Hubbühnen werden nun vermehrt auch Dacharbeitsstände errichtet, damit die auf den Dächern der Fahrzeuge untergebrachten Komponenten bearbeitet werden können.

Gleichzeitig müssen mit der steigenden Zahl an Elektrobussen neue Betriebshöfe gebaut und bestehende Standorte umgerüstet werden. Die Hochbahn wird in diesem Sommer mit dem Bau des ersten komplett auf E-Mobilität ausgerichteten Betriebshofs in Meiendorf beginnen, für den Neubau des ersten mehrstöckigen Betriebshofs auf der Veddel läuft aktuell ein Architekturwettbewerb. Die VHH wird zum Sommer dieses Jahres auf ihrem größten Betriebshof in Schenefeld modernste Ladetechnik errichten, um zukünftig bis zu 80 E-Busse gleichzeitig laden zu können. Die Umrüstung weiterer Betriebshöfe soll ebenfalls noch dieses Jahr beginnen.

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