Brose und Comodule: Integrierte Lösung erleichtert E-Bike-Sharing

Anbieter bündeln ihre Kompetenzen und schaffen eine Lösung, mit der sich E-Bike-Sharing von der Hardware bis zur Software und dem Flottenmanagement leichter umsetzen lassen soll.

Hardware meets Software: E-Bike-Sharing soll sich in Kombination aus Brose-Antrieb und Comodule-Connectivity leicht realisieren lassen. | Foto: Brose
Hardware meets Software: E-Bike-Sharing soll sich in Kombination aus Brose-Antrieb und Comodule-Connectivity leicht realisieren lassen. | Foto: Brose
Johannes Reichel

Der Automobilzulieferer und Hersteller von E-Bike-Antrieben Brose und der Connectivity-Spezialist Comodule haben eine modulare Plug-and-Play-Lösung für das E-Bike-Sharing vorgestellt. Das sogenannte mit dem Brose Connected Drive kombiniert den Antrieb Brose Drive C mit einem Connectivity-Modul und sei speziell für die Bedürfnisse von Flottenbetreibern entwickelt worden. Dabei sollen sich Wartung, Service und Organisation per Fernzugriff dezentral und automatisiert durchführen lassen. Mit der Verbindung aus Antriebstechnik und offener Cloud-Plattform will man eine einfache und individualisierbare Lösung für den Zukunftsmarkt der Mikromobilität bieten, wie es heißt.

Bei Sharing-Anbietern kämen biher häufig Connectivity-Lösungen zum Einsatz, deren Entwicklung und Wartung aufwendig sei. Das neue System will den Aufwand mit aufeinander abgestimmten Komponenten, die sich bequem per Plug-and-Play installieren lassen, reduzieren. Man wendet sich damit an Betreiber von E-Bike-Fuhrparks wie Sharing-Anbieter, Großunternehmen oder Stadtwerke, die ihren Kunden urbane Elektromobilität kostengünstig anbieten wollen.

Vernetztes Fahrrad: Digitale Schnittstelle mit Mobilfunktechnik

Für die Verbindung zu den E-Bikes sorgt ein mit dem Antrieb verbundenes Connectivity-Modul von Comodule im Fahrradrahmen, das über eine standardisierte digitale Programmierschnittstelle (API) verfügt. Die E-Bikes sollen sich so schnell und individuell in etablierte Flottenmanagement-Systeme integrieren lassen, versprechen die Anbieter.

„Die zuverlässige, ortsunabhängige Echtzeit-Verbindung zu den E-Bikes ist entscheidend für ein professionelles Flottenmanagement. Die Räder sind deshalb mit einer eigenen SIM-Karte für mobiles Internet ausgestattet“, plädiert Sven Bernhardt, Vertriebsleiter vom Brose Entwicklungspartner Comodule.

Über eine Online-Plattform stehen dem Flottenbetreiber ortsunabhängig Echtzeitdaten zum Status des Rades zur Verfügung – zum Beispiel Position, Ladestand, Ladezyklen oder Fehlercodes. Firmware-Updates ließen sich per Fernzugriff durchführen. Eine Geofencing-Funktion soll dafür sorgen, dass ein Ausleihvorgang nur innerhalb eines vorher festgelegten Gebietes möglich ist oder sich zum Beispiel die Geschwindigkeit im Innenstadtbereich individuell begrenzen lässt. Zudem könne der Flottenbetreiber weitere Anpassungen an der Motorsteuerung vornehmen – etwa bei Ansprechverhalten oder Unterstützungsstufe – und flexibel auf lokale Anforderungen reagieren.

Sparsamer E-Antrieb als Kernelement

Das Herzstück sei der Antrieb Brose Drive C in der Aluminium- oder Magnesium-Variante. Durch seinen geringen Stromverbrauch und das typische harmonische Fahrerlebnis soll der Motor hohe Anforderungen erfüllen.

„Die Technologie hat sich bereits in mehreren Hunderttausend E-Bikes bewährt und ist somit optimal für die erhöhten Anforderungen im Verleihbetrieb geeignet“, betont Horst Schuster, Leiter Marketing und Vertrieb bei Brose Antriebstechnik.

Die E-Bike-Antriebe des Automobilzulieferers werden von 120 Mitarbeiter entwickeln und produziert im E-Bike-Kompetenzzentrum in Berlin. Sie kommen in Modellen von 50 Herstellern weltweit zum Einsatz, in Kombination mit eigenentwickelten Displays sowie Akku. Der Connectivity-Spezialist Comodule entwickelt seit 2014 vernetzte Lösungen für umweltfreundliche, elektrische Mobilitätskonzepte. Man verbindet weltweit mehr als 300.000 Elektrokleinfahrzeuge und unterstütze zudem in 60 Städten rund um den Globus bei der Einführung von Mikromobilität, reklamiert der Hersteller. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Talinn, Estland, ist in den letzten drei Jahren von 18 auf 72 Teammitglieder angewachsen.

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