Werbung
Werbung

Brembo stellt Brake-by-Wire-System Sensify vor

Mit den digitalen Bremsen, das bis 2024 kommen soll, geht der Zulieferer einen Schritt weiter und will nicht nur für präziseres, sondern auch für effizienteres Verzögern speziell in Elektro-Autos sorgen.

Digitale Bremse an Bord: Die ersten Prototypen auf Basis des Tesla Model 3 sowie Model S drehten im italienischen Tazio-Nuvolari-Circuit ihre Runden. | Foto: Brembo
Digitale Bremse an Bord: Die ersten Prototypen auf Basis des Tesla Model 3 sowie Model S drehten im italienischen Tazio-Nuvolari-Circuit ihre Runden. | Foto: Brembo
Werbung
Werbung

Der italienische Bremsenspezialist Brembo hat sein elektronisches Bremssystem Sensify vorgestellt, das bis 2024 marktreif werden soll. Das "intelligente" Bremssystem, das auf hydraulische Komponenten für den Bremsimpuls verzichtet, arbeitet mit einer Software auf Basis künstlicher Intelligenz und kombiniert mit dem aktuellen Produktportfolio aus Bremssätteln, Scheiben und Reibmaterial mit digitaler Technologie und künstlicher Intelligenz aus Vorhersagealgorithmen und Datenmanagement. Das Bremssystem wird damit digital gesteuert.

„Mit der Einführung verschiebt Brembo die Grenzen des Machbaren im Bereich Bremssysteme. Es eröffnet Fahrern völlig neue Möglichkeiten, ihr Erlebnis auf der Straße zu verbessern und die Bremswirkung an ihren Fahrstil anzupassen. ES verleiht Autofahrern ein Plus an Sicherheit, die ihnen zugutekommt“, wirbt Daniele Schillaci, Chief Executive Officer von Brembo.

Er führt unter anderem ein weitaus präziseres Handling sowie höhere Leistung und verstärktes Vertrauensgefühl für ein "einzigartiges" Fahrerlebnis ins Feld. Der Bremsweg soll sich aus Tempo 120 km/h etwa um elf Meter verkürzen durch die schnellere Reaktionszeit des Systems im Vergleich zu hydraulischen Anlagen. Zudem verweist Schillaci auf den Faktor Nachhaltigkeit, weil dank der optimierten Bremswirkung an jedem Rad und des fehlenden Widerstands zwischen Belägen und Scheiben die Emissionen an CO2 aber auch Bremsstaub verringert würden. Zwei bis drei Prozent mehr Reichweite soll sich etwa bei E-Autos erzielen lassen, verspricht der Hersteller. Zudem ließe sich die Bremsvorgänge in fließendem Übergang zur Rekuperation feiner dosieren. Erste Fahrversuche haben laut Spiegel Online ein sehr rasentes, ruhiges, weiches und zugleich auch auf Schnee stabiles Bremsverhalten des in drei Stufen Soft, Normal und Sport modulierbaren Systems ergeben.

Kompaktere Bauweise eröffnet neue Spielräume

Darüber hinaus eröffne das System neue Möglichkeiten für das Fahrzeugdesign und biete Herstellern größere Flexibilität, weil es die Integration in verschiedenste elektrische und Verbrenner-Plattformen zulasse, vom Supersportwagen bis hin zum Stadtauto. Das System baut deutlich kompakter als mechanische Bremsanlagen. Man würde im Prinzip auch kein Bremspedal mehr benötigen, was im Hinblick auf die Anwendung in autonomen Fahrzeugen relevant werden könnte. Auch der Einsatz in Nutzfahrzeugen der neuesten Generation sei denkbar. Das System werde allerdings voraussichtlich erst ab Anfang 2024 auf dem Markt erhältlich sein. Auch der deutsche Zulieferer ZF bestätigte, an einem ähnlichen System zu arbeiten.

(Update) Was tun bei plötzlichem Bremsversagen?

Reifenspezialist reifen.com gibt hilfreiche Tipps, wie Fahrer sich im Ernstfall verhalten sollten, ohne sich und andere in Gefahr zu bringen.

Plötzliches Bremsversagen ist das Horrorszenario schlechthin für jeden Autofahrer. Reifenspezialist reifen.com gibt fünf hilfreiche Tipps, wie Fahrer sich im Fall der Fälle verhalten sollten, ohne sich und andere in Gefahr zu bringen.

1) Warnblinkanlage einschalten! Schalten Sie zunächst die Warnblinkanlage ein und betätigen Sie gegebenenfalls die Hupe, um andere Verkehrsteilnehmer zu warnen.

2) Runterschalten und Handbremse ziehen! Fällt die Fußbremse aus, haben Sie immer noch die Motor- und die Handbremse, um Ihr Auto anzuhalten. Gehen Sie behutsam vor, damit das Fahrzeug nicht ins Schleudern gerät.

3) Bremsdruck aufbauen! Auf längeren Gefällestrecken führt permanentes Bremsen dazu, dass sich die Bremsflüssigkeit überhitzt und nicht mehr komprimieren lässt - der Tritt auf die Bremse geht sprichwörtlich ins Leere. Mehrmaliges schnelles "Nachpumpen" hilft mitunter, wieder genügend Bremsdruck aufzubauen.

4) "Blechbremse" einsetzen! Nutzen Sie als letzte Möglichkeit die Umgebung, um Ihr Fahrzeug zum Stehen zu bringen: Lassen Sie Ihr Fahrzeug an der Leitplanke entlangschrammen oder steuern Sie es in Hecken oder Büsche am Straßenrand. Wenn es bei einem Bremsversagen gleichzeitig zum "Reifenplatzer" kommt, ist die "Blechbremse" ohnehin die beste Option, damit Ihr Fahrzeug nicht ins Schleudern gerät.

5) Lieber vorbeugen! In den meisten Fällen ist Bremsversagen auf defekte Bremsleitungen oder zu alte Bremsflüssigkeit zurückzuführen. Regelmäßige Wartung bietet den wirksamsten Schutz. Erneuern Sie zudem alle zwei Jahre die komplette Bremsflüssigkeit.
(Julian Kral)


(Update 20.09.2024, News ergänzt, lc)

Werbung

Branchenguide

Werbung