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Bosch und Daimler starten automatisiertes Fahren in Kalifornien

Bosch und Daimler wollen die Entwicklung des autonomen Fahrens (SAE-Level 4/5) vorantreiben und stellen dafür weitere entscheidende Weichen.

BOsch und Daimler kooperieren beim autonomen Fahren nicht nur in Baden-Württemberg, sondern auch in Kalifornien. | Foto: Daimler
BOsch und Daimler kooperieren beim autonomen Fahren nicht nur in Baden-Württemberg, sondern auch in Kalifornien. | Foto: Daimler
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Gregor Soller

Schwaben goes California: Bosch und Daimler haben Kalifornien als Pilotregion für die erste Testflotte des autonomen Fahrens ausgewählt. In der zweiten Jahreshälfte 2019 soll in einer kalifornischen Metropole ein Shuttle-Service mit automatisierten Fahrzeugen starten, der zunächst auf ausgewählten Strecken fährt. Als Betreiber dieser Testflotte und des App-basierten Mobilitätsservices ist Daimler Mobility Services vorgesehen. Das Pilotprojekt soll zeigen, wie Mobilitätsservices wie Car-Sharing (car2go), Ride-Hailing (mytaxi) und multimodale Plattformen (moovel) intelligent verbunden werden können, um so die Zukunft der Mobilität zu gestalten. Außerdem haben sich Bosch und Daimler für das US-Technologieunternehmen Nvidia als Zulieferer für die Künstliche-Intelligenz-Plattform als Teil ihres Steuergeräteverbunds entschieden.

Interessant: Bosch und Daimler setzen für ihr Fahrsystem unter anderem auf einen aus mehreren Einzelsteuergeräten bestehenden Steuergeräteverbund. Dafür liefert das US-Technologieunternehmen Nvidia die benötigte Plattform, auf der die erzeugten Algorithmen für Künstliche Intelligenz (KI) für die Fahrzeugbewegung laufen werden. Der Steuergeräteverbund führt die Daten aller Sensoren mit Radar-, Video-, Lidar- und Ultraschalltechnik zusammen (Sensordatenfusion), wertet sie binnen von Millisekunden aus und plant den Fahrweg des Fahrzeugs. Der Steuergeräteverbund wird auch in den Flottenfahrzeugen zum Einsatz kommen, mit denen Bosch und Daimler in der zweiten Jahreshälfte 2019 in Kalifornien auf die Straße rollen. Beide Partner werden Kunden auf ausgewählten Strecken in einer Metropole der San Francisco Bay im Silicon Valley einen automatisierten Shuttle-Service anbieten. Der Testbetrieb soll zeigen, wie sich vollautomatisierte und fahrerlose Fahrzeuge in ein multimodales Verkehrsnetz integrieren lassen.

In zwei Regionen arbeiten die Mitarbeiter von Bosch und Daimler bereits in Teams zusammen: Im Großraum Stuttgart in Deutschland und rund um Sunnyvale im Silicon Valley südlich von San Francisco in den USA. Mitarbeiter aus beiden Unternehmen sitzen dabei Schreibtisch an Schreibtisch. Das ermöglicht einen schnellen Austausch. Gleichzeitig haben sie Zugriff auf das gesamte Know-how ihrer jeweiligen Kollegen in den Muttergesellschaften. Beide Partner finanzieren die Entwicklung zu gleichen Teilen. Gemeinsam entwickeln die Mitarbeiter die Konzepte und Algorithmen für das vollautomatisierte und fahrerlose Fahrsystem. Daimler muss das Fahrsystem ins Auto bringen. Das Unternehmen stellt dafür die notwendigen Entwicklungsfahrzeuge, Prüfeinrichtungen und später die Fahrzeuge der Testflotte zur Verfügung. Bosch ist für die Komponenten (Sensoren, Aktuatoren und Steuergeräte) verantwortlich. Für die Erprobung nutzen die Partner ihre Labore und Prüfstände sowie ihre jeweiligen Testgelände in Immendingen und Boxberg. Darüber hinaus besitzt Mercedes-Benz bereits seit 2014 die Genehmigung, automatisierte Fahrzeuge in der Region Sunnyvale/Kalifornien zu testen. Eine vergleichbare Erlaubnis hat das Unternehmen seit 2016 auch in der Region Sindelfingen/Böblingen.

Was bedeutet das?

Auch Bosch und Daimler bündeln ihre Kräfte und holen sich für das autonome Fahren weitere Partner ins Boot. Kalifornien bietet sich aufgrund des Silicon Valleys und der Startup-mentalität der USA als weiteres größeres Praxistestfeld an.  

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