Bosch investiert 10 Milliarden Euro in Zukunftstechnologien
Mit den Investitionen in den Bereichen Digitalisierung und Vernetzung will der Konzern technologisch weiter in der Offensive bleiben und geht dafür beim Quantencomputering eine Kooperation mit dem amerikanischen Computer-Konzern IBM ein.
„Für uns bringt die Digitalisierung große Chancen in allen Geschäftsfeldern“, erklärte Dr. Stefan Hartung, „neben den Zukunftstechnologien kommen unsere Aufwendungen der Aus- und Weiterbildung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zugute – sie sind der Schlüssel zu unserer Technik fürs Leben von heute und morgen.“
Partnerschaft mit IBM
Bei der Zusammenarbeit mit IBM gehe es laut Dr. Stefan Hartung, Vorsitzender der Bosch Geschäftsführung, um die Technik von übermorgen. Die Partnerschaft mit dem Computer-Konzern im Bereich Quantencomputering habe unter anderem zum Ziel, innerhalb der nächsten zehn Jahre Edelmetalle und Seltene Erden in CO2-neutralen Antrieben zu ersetzen. Dies sei entscheidend sowohl für die Elektroantriebe der Zukunft als auch die Weiterentwicklung der Brennstoffzellen-Technik.
Materialsimultation auf leistungsstarken Rechnern
Bosch bringt in die Kooperation seine langjährige Erfahrung bei der Simulation von Materialien ein, die speziell für die industrielle Anwendung wichtig sind. Im Gegenzug erhält das Technologieunternehmen über die IBM-Cloud Zugriff auf mehr als zwanzig leistungsstarke Quantencomputer. Mithilfe künftiger noch leistungsstärkerer Quantencomputer könnten sich Aussagen über die Eigenschaften neuer Materialien treffen lassen, die bislang für konventionelle Computer zu zeitaufwendig und zu komplex sind: In Zukunft könnten diese Quantencomputer in der Lage sein, Schlussfolgerungen zu bestimmten Materialeigenschaften innerhalb eines Bruchteils der Zeit zu treffen, die konventionelle Computer heute benötigen.
Quantencomputer und Quantensensoren
Derzeit verfügt Deutschland über eine starke Position im Bereich Software für Quantencomputer mit den USA und China ein. Und das Markvolumen in dieser Technologie ist immens: Die Boston Consulting Group etwa schätzt das Marktvolumen inklusive neuer Produkte und Dienstleistungen auf bis zu 850 Mrd. US-$ in den nächsten 15 bis 30 Jahren.
Auch die Prognosen für den Bereich Quantensensorik sind vielversprechend: McKinsey geht von einem Wachstum des Marktvolumens auf bis zu 7 Mrd. US-$ in den kommenden Jahren aus.
„Quantentechnologien sind entscheidend für die technologische Souveränität Europas. Hier kommt es darauf an, dass wir sie nicht allein anderen Regionen überlassen, sondern umgehend industrielle Anwendungsfelder erschließen und Geschäftsmodelle entwickeln“, betont Hartung.
Bosch arbeitet momentan mit 30 Ingenieuren im Bereich Quantensensorik. Die neuartigen Sensoren erreichen im Vergleich zu herkömmlichen MEMS-Sensoren eine nie da gewesene Präzision. In absehbarer Zeit werde es möglich sein, mit ihrer Hilfe eine um den Faktor 1000 größere Messgenauigkeit zu erzielen, erklärte ein Experte des Unternehmens.
Was bedeutet das?
Die Sensoren müssen immense Mengen von Daten an die „Rechenzentren“ der Fahrzeuge schicken, sonst wird das nichts mit dem autonomen Fahren Level 4 oder sogar Level 5. Neuartige Sensoren versprechen dabei unglaubliche Genauigkeit und Geschwindigkeit. Dann fehlt „nur“ noch der rechtliche Rahmen, autonomes Fahren in seiner Gänze zuzulassen.
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